Heinrich Heine und Ludwig Börne, Handwerker, hessische Straßenkehrer und Hausmädchen: Paris als Zentrum deutscher Migration im 19. Jahrhundert

Deutschland ist, so hat es kürzlich der deutsche Bundespräsident formuliert, ein „Land mit Migrationshintergrund“.[1] Dabei bezog er sich auf die vielen Migranten, die vor allem in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind. Zu dem Migrationshintergrund Deutschlands gehören aber auch die Deutschen, die ihre Heimat, vor allem im 19. Jahrhundert,  zeitweise oder dauerhaft verlassen haben. Bekannt ist da in erster Linie die massenhafte Auswanderung nach Amerika. Weniger bekannt dagegen ist, dass es auch eine bedeutende deutsche Migration nach Frankreich, vor allem nach Paris, gegeben hat. (Unter deutscher Migration wird hier wie in der zugrunde liegenden Literatur deutschsprachige Migration verstanden).

Auch in der neuen viel gerühmten  Dauerausstellung des Pariser Immigrationsmuseums, des  Musée national de l’histoire de l’immigration[2], im höchst eindrucksvollen Palais de la Porte Dorée ist die deutsche Migration nach Frankreich kaum und die ins Paris des 19. Jahrhunderts überhaupt nicht präsent. Das mag verständlich sein in Anbetracht wesentlich bedeutenderen Migrationsbewegungen nach Frankreich im Verlauf der neuzeitlichen Geschichte. Man denke nur an die Migranten aus Polen, Portugal, Italien, Nordafrika, den (ehemaligen) Kolonien in Afrika und Südostasien etc.  Insofern ist der nachfolgende Beitrag auch als Ergänzung zu der Ausstellung im Palais de la Porte Dorée zu verstehen.

Foto: Pascal Lemaître

Sitz des Museums ist seit 2007 das ehemalige Hauptgebäude der französischen Kolonialausstellung von 1931, das danach als Kolonialmuseum diente. Es ist ein herausragender Bau des Art Deco-Stils. Auf den Reliefs der Fassade wird dargestellt, wie sehr und auf wie unterschiedliche Weise Frankreich von seinem großen Kolonialreich profitiert habe. In den Wandmalereien im Innern wird Frankreich als segensreiche Kolonialmacht gefeiert [3] Einen besseren Ort für ein Museum der Einwanderung hätte man kaum finden können und einen besseren Zeitpunkt für die Neukonzeption der Ausstellung auch nicht: Ist doch Anfang 2024 in Frankreich ein neues Immigrationsgesetz (loi d’immigration) verabschiedet worden, das 117. seit 1945 (!). Ziel des Gesetzes war es ursprünglich -entsprechend dem Macron’schen Prinzip des en même temps– einerseits „die Einwanderung zu kontrollieren“, andererseits aber auch die „Integration zu verbessern“. Diese zweite Zielsetzung blieb dann allerdings in den parlamentarischen Beratungen und Entscheidungen auf Druck der für eine Parlamentsmehrheit erforderlichen Opposition auf der Strecke. Marine le Pen konnte sich die Hände reiben bzw in der Nationalversammlung zustimmend ihre Hand heben… Erst durch eine Notbremse des Conseil constitutionnel, des französischen Verfassungsgerichts, wurde das Gesetz wieder etwas entschärft. [3a]

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Foto: Wolf Jöckel

Nun aber zu Heinrich Heine, Börne, den deutschen Handwerkern und Dienstmädchen: Deutschsprachige Immigranten bildeten im 19. Jahrhundert über  mehrere Jahrzehnte hinweg die mit Abstand größte Gruppe von Ausländern in Paris. Um 1848 gab es mehr als 80 000 Deutsche, ja sogar an die 100 000, in Paris. Und allein die Anfang 1848 offiziell erfassten 62 000 Deutschen stellten 5 Prozent der Pariser Bevölkerung.[4] 

Die Unterschiede zwischen offiziellen und geschätzten Zahlen beruhen unter anderem darauf, dass weibliche Beschäftigte, Wäscherinnen oder Hausmädchen, in kaum einer Statistik erfasst wurden. Dazu kam, dass nach dem Krieg 1970/1871 deutsche „Gastarbeiter“ sich oft als Schweizer oder Österreicher ausgaben, um nicht Rachegelüsten der durch die Niederlage gedemütigten Franzosen Vorschub zu leisten.[5] Große quantitative Einschnitte der deutschen Migration sind in dem Schaubild deutlich zu erkennen: Zuerst durch die wirtschaftliche und politische Krise der Februar-Revolution von 1848 in Paris und die Märzrevolutionen in Deutschland, die viele Migranten zur Rückkehr in die Heimat veranlassten; dann die Kriege von 1871 und 1914, die eine Ausweisung deutscher Staatsbürger aus Frankreich zur Folge hatten. (Erst 1939 kam es zur massenhaften Internierung von Deutschen, auch derer, die in Frankreich vor der Verfolgung durch die Nazis Schutz gesucht hatten).

Am bekanntesten sind unter den deutschen Paris-Migranten des 19. Jahrhunderts Intellektuelle, Künstler und Schriftsteller wie Heinrich Heine und Ludwig Börne, für die Paris ein Zufluchtsort vor Verfolgung und Zensur war. Das Gros der deutschen Paris-Migranten bildeten aber Handwerker, Arbeiter, Tagelöhner und Hausangestellte, meist einfache, arme Leute: eine „vergessene Migration“, wie es Mareike König im Untertitel ihres grundlegenden Sammelbands formulierte.

Nach einem Blick auf die politische und intellektuelle Emigration soll auf diese „vergessene Migration“ eingegangen werden.

Paris als Zentrum politischer Migration aus Deutschland im 19. Jahrhundert

Politisch Verfolgte aus den deutschen Ländern suchten und fanden insbesondere in den 1830er und 1840er Jahren in der französischen Hauptstadt die damals in weiten Teilen Deutschland unterdrückte Freiheit. Es war die Zeit des Vormärz,  der Epoche vor der Revolution von 1848, die in Deutschland von politischer Unterdrückung und Zensur geprägt war, in Frankreich dagegen von einem revolutionären Aufbruch: 1830 wurden in drei glorreichen Julitagen, den „trois glorieuses“, die Bourbonen gestürzt.  Zwar blieb Frankreich eine Monarchie, aber im Gegensatz zu seinen Vorgängern amtierte der neue Regent nicht mehr als König von Frankreich und Navarra, sondern -ein Hinweis auf das neue Prinzip der Volkssouveränität- als König der Franzosen. Die Monarchie Lous-Philippes, so witzelte man in Paris, sei die beste Republik.[6] Der revolutionäre Enthusiasmus der Franzosen strahlte weit über die Grenzen hinaus nach Belgien, Italien, Polen und auch Deutschland. „Die französische Juli-Revolution wirkte in Europa“, so Ludwig Marcuse, „wie ein Fanal des Jüngsten Gerichts.“ [7] 

Während eines Besuchs auf Helgoland erfuhr Heinrich Heine von der Juli- Revolution in Frankreich und war außer sich vor Begeisterung: „Lafayette, die dreifarbige Fahne, die Marseillaise… Ich bin wie berauscht… Fort ist meine Sehnsucht nach Ruhe. Ich weiß jetzt wieder, was ich will, was ich soll, was ich muss. Ich bin der Sohn der Revolution und greife wieder zu den gefeiten Waffen.“ [8]

Die Julirevolution von 1830 feierte er mit diesen begeisterten Worten:

„Heilige Julitage von Paris! Ihr werdet ewig Zeugnis geben von dem Uradel der Menschen, der nie ganz zerstört werden kann. Wer euch erlebt hat, der jammert nicht mehr auf den alten Gräbern, sondern freudig glaubt er jetzt an die Auferstehung der Völker. Heilige Julitage, wie schön war die Sonne, und wie groß war das Volk von Paris.“ [9]  

Am 1. Mai 1831 reiste Heine, 33 Jahre alt, nach Paris, wo er, abgesehen von zwei kurzen illegalen Besuchen seiner Mutter in Hamburg,  bis zu seinem Tod am 17. Februar 1856 blieb. Für Heine war Paris  eine „Zauberstadt“, „die geistige Hauptstadt Europas“, „Hort der Revolution“ bzw. „die Hauptstadt der Revolution“, „ein Pantheon der Lebenden“, ja die „Spitze der Welt“, „das neue Jerusalem“.   „Paris ist nicht bloß die Hauptstadt von Frankreich, sondern der ganzen zivilisierten Welt. … Versammelt ist hier alles, was groß ist durch Liebe und Hass, durch Fühlen und Denken, durch Wissen oder Können, durch Glück oder Unglück, durch Zukunft oder Vergangenheit.“ 

Heine sah in Frankreich die ideale Verbindung von Genuss und politischem Fortschritt. Er reiste ins „Vaterland des Champagners und der Marseillaise“. Als er von einer seiner kurzen Reisen in die alte Heimat zurückkehrte, schrieb er:

„Nach einer vierwöchentlichen Reise bin ich seit gestern wieder hier, und ich gestehe, das Herz jauchzte mir in der Brust, als der Postwagen über das geliebte Pflaster der Boulevards dahinrollte, als ich an den ersten Putzladen mit lächelnden Grisettengesichtern vorüberfuhr, als ich das Glockengeläute der Cocoverkäufer vernahm, als die holdselige zivilisierte Luft von Paris mich wieder umwehte. (…) Warum aber war die Freude bei meiner Rückkehr nach Paris diesmal so überschwenglich, dass es mich fast bedünkte als beträte ich den süßen Boden der Heimat, als hörte ich wieder die Laute des Vaterlandes? Warum übt Paris einen solchen Zauber auf Fremde, die in seinem Weichbild einige Jahre verlebt? Viele wackere Landsleute, die hier sesshaft, behaupten, an keinem Orte der Welt könne der Deutsche sich heimischer fühlen als eben in Paris, und Frankreich selbst sei am Ende unserem Herzen nichts anderes als ein französisches Deutschland.“ [10]   

Und auch als die Blütenträume der Juli-Revolution verwelkten, gab es in Frankreich immer noch mehr Freiheiten als in anderen europäischen Staaten. Und so konnte Heinrich Heine noch 1844 in seinen Nachtgedanken, als ihn der nächtliche Gedanke an Deutschland um den Schlaf brachte, schreiben: „Gottlob! Durch meine Fenster bricht/Französisch heit’res Tageslicht.“

Der politische Publizist Ludwig Börne aus Frankfurt am Main hatte schon als junger Mann Paris besucht und war von der Stadt begeistert, obwohl Frankreich damals noch/wieder von den verhassten Bourbonen beherrscht wurde. Am 21. Oktober 1819, während seines ersten Aufenthalts, schrieb er:

Paris ist der Telegraph der Vergangenheit, das Mikroskop der Gegenwart und das Fernrohr der Zukunft.“ [11]

Börne erhielt die Nachricht vom Sturz des Bourbonen Karls X. während eines Kuraufenthalts in Bad Soden. „Von einem Tag zum anderen sind seine Schmerzen, die körperliche Schwäche und Resignation überwunden. Nur wenige Wochen später ist er mit der Postkutsche unterwegs nach Paris“, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis zu seinem Tode blieb.

In seinen „Briefen aus Paris“, gerichtet an seine Freundin und Vertraute Jeanette Wohl in Frankfurt und auf deren Anregung hin mit großem Erfolg publiziert, schrieb er über seine Ankunft in Paris:

„Das moralische Klima von Paris tat mir immer wohl, ich atme freier, und meine deutsche Engbrüstigkeit verließ mich schon in Bondy. Rasch zog ich alle meine Bedenklichkeiten aus und stürzte mich jubelnd in das frische Wellengewühl. Ich möchte wissen, ob es andern Deutschen auch so begegnet wie mir, ob ihnen, wenn sie nach Paris kommen, wie Knaben zumute ist, wenn an schönen Sommerabenden die Schule geendigt und sie springen und spielen dürfen!“ (5. Brief)

Und über sein Lebensgefühl in Paris schrieb er:

 „Manchmal, wenn ich um Mitternacht noch auf der Straße bin, traue ich meinen Sinnen nicht, und ich frage mich, ob es ein Traum ist. Ich hätte nicht gedacht, daß ich noch je eine solche Lebensart vertragen könnte. Aber nicht allein, daß mir das nichts schadet, ich fühle mich noch wohler dabei. Ich war seit Jahren nicht so heiter, so nervenfroh, als seit ich hier bin. Die Einsamkeit scheint nichts für mich zu taugen, Zerstreuung mir zuträglich zu sein …. hier erst bekam ich wieder Herz zu leben. Die geistige Atmosphäre, die freie Luft, in der man hier auch im Zimmer lebt, die Lebhaftigkeit der Unterhaltung und der ewig wechselnde Stoff wirken vorteilhaft auf mich. Ich esse zweimal soviel wie in Deutschland und kann es vertragen.“ (13. Brief)

Börne, der sich in Paris vom Anhänger der konstitutionellen Monarchie zum überzeugten Republikaner wandelte, nahm regen Anteil an den politischen Entwicklungen in Deutschland und  an den Versuchen zur Gründung einer deutschen Oppositionspartei in Paris. Ganz besonders lag ihm die geistige und politische Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich am Herzen. Die deutsch-französische Verständigung war ein zentrales gemeinsames Anliegen der politischen Emigration. Deren Vorteile wurden vor allem in einer fruchtbaren Verbindung von Theorie und Praxis gesehen. Die Idee war einfach: Die philosophisch beschlagenen Deutschen wollten sich den politischen Mut der Franzosen borgen.  „Selbst unsere Philosophie, worin wir jetzt einen Schritt voraus sind“, schrieb Arnold Ruge, neben Karl Marx Mitherausgeber der Deutsch-Französischen Jahrbücher, „wird nicht eher zur Macht werden, als bis sie in Paris und mit französischem Geiste auftritt.“[12]

Auf spezifische Weise ist die Idee gemeinsamen Handelns der beiden Länder in der hier abgebildeten Lithographie aus dem Jahr 1848 veranschaulicht.

Franzosen und Deutsche an der Spitze der „Universalen, Demokratischen und Sozialen Republik“[13]

Die Völker der ganzen Welt, voran das französische und das deutsche, strömen zu der allegorischen Figur der sich auf die Menschenrechte stützenden Republik. Am Himmel ist als Repräsentant der Brüderlichkeit eine Christusfigur zu erkennen, dazu sind „die geistigen Väter und Schutzheiligen der demokratisch-sozialen Republik“ zu erkennen.

Dass Christus hier -unter dem Banner der Fraternité– der demokratischen Prozession seinen Segen gibt, entsprach auch durchaus dem Denken Börnes: Er war davon überzeugt, dass der Bezug zum Christentum hilfreich dabei sein könnte, auch Arbeiter und Bauern anzusprechen und für eine grundlegende Veränderung der politischen Verhältnisse zu gewinnen – ganz ähnlich übrigens wie Georg Büchner, dessen revolutionäre Flugschrift Der Hessische Landbote von einem gleichgesinnten Pfarrer mit einer christlichen Terminologie versehen wurde. In diesem Sinne übersetzte Börne auch das Werk des französischen christlichen Sozialisten Lamenais Paroles d’un croyant und verteilte die Übersetzung kostenlos unter den deutschen Arbeitern in Paris. Lamenais war übrigens auch zeitweise Chefredakteur der von französischen und deutschen Demokraten gegründeten kosmopolitischen Tageszeitung Le Monde, die vom November 1836 bis September 1837 in Paris erschien.

Der als Herausgeber genannte Friedrich Ludwig Pistor war ein Rechtsanwalt aus Zweibrücken, der nach mehreren Prozessen im Gefolge des von Metternich im Juni 1832 verfügten Verbots einer freien Presse in Deutschland nach Frankreich floh.

Die Beisetzung Börnes auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise war ein großes gesellschaftliches Ereignis. Sein Grabmal, eine Eloge auf die deutsch-französische Freundschaft, wurde von David d’Angers gestaltet, einem Verehrer Börnes und einem der bedeutendsten französischen Bildhauer des 19. Jahrhunderts.

Frankreich und Deutschland reichen sich die Hände, in der Mitte die Allegorie der Freiheit. Rechts und links Freiheitsbäume, über Büchern von deutschen und französischen Autoren, die für Börne besonders bedeutsam waren und zur deutsch-französischen Verständigung beigetragen haben.

Prominente Emigranten gab es aber auch in vielen anderen Bereichen, in denen Frankreich damals attraktive Karriereaussichten, Betätigungsfelder und wirtschaftliche Chancen bot.[14] Man denke nur an die Pariser Niederlassung des Frankfurter Bankhauses Rothschild, die unter der Julimonarchie (ab 1830) zum mächtigsten französischen Bankhaus aufstieg, an Diederich Hermes aus Krefeld, der als Thierry Hermès Ahnherr einer Dynastie der französischen Luxusindustrie wurde, an Samuel Hahnemann, den Begründer der Homöopathie, und an den Baumeister Ignaz Hittorff aus Köln, der durch seine zahlreichen prominenten Bauten zwischen 1825 und 1865 das Pariser Stadtbild prägte. Auch Musiker zog es nach Paris: So den aus Köln stammenden Musiker Jakob/Jacques Offenbach, der in Paris zum weltberühmten Operettenkomponisten wurde, an Jakob Liebmann Meyer Beer aus Berlin, der als Giacomo Mayerbeer den Ruf von Paris als internationales Zentrum der Oper festigte, oder auch an Georg(es) Schmitt aus Trier, der in den 1840-er und 1850-er Jahren Titularorganist an Saint-Sulpice mit seiner berühmten Orgel war. Ein hervorragendes Beispiel für die wissenschaftliche Migration ist Alexander von Humboldt, der mit wenigen Unterbrechungen von 1804 bis 1827 in Paris lebte: damals das bedeutendste künstlerische und wissenschaftliche Zentrum der Welt, sozusagen  der „Nabel der Geisteswelt“. Dort fand Alexander von Humboldt alles, was er für seine wissenschaftlichen Arbeiten benötigte. Einen bedeutenden Teil seiner Werke schrieb er auf Französisch. Im Jahre 1818 stellte Wilhelm von Humboldt sogar fest, sein Bruder habe „aufgehört […], deutsch zu sein“ und sei „bis in alle Kleinigkeiten pariserisch geworden.“ [15]  Ihm folgten zahlreiche andere Wissenschaftler, oft auch  solche, denen als Juden in Deutschland eine wissenschaftliche Karriere verwehrt wurde.

Die deutschen Kunsttischler im Faubourg Saint-Antoine

Zahlenmäßig bedeutsamer waren allerdings die deutschen Handwerker, die auf ihrer Wanderung in Paris Station machten, sich öfters dort aber auch niederließen.  Nach einer Erhebung der Pariser Handelskammer von 1847 gab es damals allein 37 000 deutsche Schuster, Schneider und Schreiner in Paris.

Der im März 1848 in Paris eingesetzte  Ausschuss für das Schneidergewerbe berichtete, dass zwei von fünft Pariser Schneidern Ausländer waren, in der Mehrzahl Deutsche. In einer zeitgenössischen humoristischen Broschüre mit dem Titel Physiologie des Tailleurs findet sich folgende Passage: „ Was die blasse Hautfarbe des Schneiders … verstärkt, ist die Tatsache, dass er fast immer aus dem Elsass oder aus Deutschland stammt, d.h. aus Landstrichen, deren Bewohner häufig aschblond sind…“ Nicht verwunderlich also, wenn in der Karikatur der Broschüre der Schneidergeselle ausdrücklich als Deutscher gekennzeichnet wird.[16]

Eine besonders große Bedeutung hatten die Kunsttischler (ébénistes), die im Pariser Viertel des Holzhandwerks, dem Faubourg Saint-Antoine, arbeiteten.

Schon im Ancien Régime übte der Faubourg Saint-Antoine eine große Anziehungskraft auf deutsche Handwerker aus.[17] „Sie brachten nach Paris Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie in den oft beschränkten Verhältnissen ihrer Herkunftsstädte nicht sinnvoll einsetzen konnten und die in Frankreich nicht in vergleichbarer Weise  beheimatet waren“, vor allem die Arbeit mit Furnieren. „Umgekehrt fanden sie in der französischen Metropole einen Markt, den es anderswo vergleichbar nicht gab, und sie profitierten von dem hohen Interesse, das die kulturell und gesellschaftlich führenden Kreise für handwerkliche Höchstleistungen zeigten.“ [18]

In einem Bericht der Evangelischen Kirche Augsburger Konfession zu Paris aus dem Jahr 1863 heißt es: „Das Faubourg Saint-Antoine, das Arbeiterviertel von Paris, wimmelt von Fabriken und Werkstätten jeder Art. Besonders sind es Drechsler, Schreiner, Möbelfabrikanten, welche hier ihren Hauptsitz und Mittelpunkt haben. Jene Pariser Möbel werden hier verfertigt, deren Ruf über ganz Europa geht, deren einzelne einen Wert von bis zu 10, ja 15 000 Franken haben. Alles, von den Mustern bis zur feinsten, kunstvollsten Schnitzarbeit, geht aus diesen weiten, glänzenden Werkstätten hervor. Unsere Deutschen liefern hierzu einen nicht unbedeutenden Beitrag.“[19]

Ein Beispiel ist der im Rheinland geborene Johann Franz Oeben. Er arbeitete zunächst in der Werkstadt eines französischen Kunsttischlers, machte sich dann aber im Faubourg Saint-Antoine selbstständig. Von Madame Pompadour, der Mätresse Ludwigs XV., erhielt er zahlreiche Aufträge. 

Ein mechanischer, also verstellbarer Tisch, ein Meisterwerk Oebens aus den Jahren 1761-63, angefertigt für Madame de Pompadour. Aus dem Metropolitan Museum of Arts[20]         

Oebens Schwester, die er gleich mit nach Paris gebracht hatte, heiratete einen andern deutschen Kunsttischler, Martin Carlin aus Freiburg im Breisgau, der viele Aufträge von Madame du Barry und Marie Antoinette erhielt. Und als Oeben starb, heiratete auch seine Witwe einen deutschstämmigen Ebenisten, nämlich Jean-Henri Riesener. Der allein hatte im Faubourg Saint-Antoine vor der Revolution 30 Werkstätten, um den Luxus-Bedarf des Adels zu befriedigen. Riesener verkörperte die „perfection de l’ébenesterie parisienne sous Louis XVI“. (Info-Text aus dem Musée Nissim Camondo). Er fertigte insgesamt 600 feinste Möbel für den königlichen Hof und war bevorzugter Lieferant von Marie Antoinette. 

Les Allemands“ waren ein  Begriff : Unter diesem Stichwort notierte sich Ludwig XVI. Zahlungen von 2400 und 1200 livres für eine Kommode und einen Schreibsekretär in seinem privaten Ausgabenbuch. Ende des 18. Jahrhunderts wurde in den Werkstätten und auf den Straßen des Faubourg Saint-Antoine ebenso flüssig deutsch wie französisch gesprochen. Ja, in manchen Werkstädten, Hinterhöfen, Unterkünften und Tavernen des Viertels herrschte auch noch im 19. Jahrhundert die deutsche Sprache vor und mancher fühlte sich dort eher in Berlin oder Leipzig als in Paris.[21]

Und schließlich war der Faubourg Saint-Antoine auch eine beliebte Station auf den Wanderung von Handwerksgesellen. Ein Beispiel, von dem ich in meinem Beitrag über den Faubourg Saint-Antoine als Zentrum der französischen Möbelproduktion berichtet habe, ist der Schweizer Tischler Oskar Bieder, der im Rahmen seiner Gesellenwanderung 1882 bis 1885 bei dem Möbelfabrikanten G. Seuret im Faubourg Saint-Antoine arbeitete, wie sein Gesellenbuch ausweist.

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Foto von Ueli Bieder

Danach kam Oskar Bieder noch einmal zurück in den Faubourg Saint-Antoine, um von  1888 bis 1893 bei dem aus Böhmen stammenden Kunsttischler François (eigentlich Franz) Linke „seine technischen und gestalterischen Fähigkeiten der Möbelherstellung noch weiter zu verfeinern“. Linke war auf seiner Gesellenwanderung nach Paris gekommen und dort sesshaft geworden. In seinem florierenden Betrieb, der „seit der Weltausstellung von 1900 als die exklusivste Kunstschreinerei in Paris, wenn nicht in ganz Europa“ galt, beschäftigte er auch andere deutschsprachige Schreiner. Auf einem Foto von 1886 ist die Belegschaft zu sehen: Sie strahlt den Handwerkerstolz der ébénistes des Faubourg Saint-Antoine aus.

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Foto von Ueli Bieder

Es waren aber nicht nur deutschsprachige Kunsttischler, die vom Faubourg Saint-Antoine angezogen wurden. Norbert Ely, ein Leser dieses Blogs, berichtet von seinem Urgroßvater Heinrich/Henri Ely (1820-1886), der in seiner Heimatstadt Kassel das väterliche Handwerk eines Schuhmachers erlernte und anschließend an der Akademie Kunstmaler studierte. „Im Juni 1848 lehnte er sich anlässlich der Revolution in Kassel offenbar ein bisschen weit aus dem Fenster und ging auf Reisen“, wie es in einer Familienchronik heißt. Dass er im Faubourg Saint-Antoine landete, ist wohl kein Zufall angesichts der dort beheimateten deutschen „Kolonie“ und angesichts des politischen Engagements der Einwohner des Viertels. Heinrich Ely konnte sich also dort gut aufgehoben fühlen. Jedenfalls lebte er sehr bald bei einer jüngeren Witwe namens Cécile Anaïs Fleury (1814-1899) in der Rue du Faubourg Saint-Antoine Nr.235, die ihm 1849 Zwillinge gebar, Henri Julien und Louis Adolphe, also mit französischen Vornamen.  Und auch wenn der Vater -inzwischen mit französisiertem Vornamen Henri- noch jahrelang am lutherischen Bekenntnis festhielt, wurden die Zwillinge in der Église Saint-Marguerite getauft. Vermutlich angeregt von Freunden aus dem Faubourg wurde er Glasmaler, gründete schließlich ein eigenes Atelier in Nantes und dann, zurückgekehrt nach Deutschland, in Kassel. Für Kirchen in der Bretagne, in Weimar und sogar in den USA erhielt er bedeutende Aufträge… Was für eine schöne deutsch-französische Geschichte! 

Natürlich gab es aber auch in diesem Viertel „handwerkliche Kümmerexistenzen“, vor allem Schneider und Schuhmacher, aber überwiegend unterschieden sich die Deutschen des Faubourg Saint-Antoine von den anderen Zuwanderern, wie der Abbé Axinger 1837 berichtete: „Die deutsche oder von deutschem Blut abstammende Bevölkerung dieses Faubourgs unterscheidet sich dadurch von den anderen deutschen Gruppen von Paris, dass sie größtenteils aus Festansässigen (Fabrikanten, Handwerkern etc.) besteht, von denen viele durch Heirat mit Französinnen und langen Aufenthalt in Paris mehr und mehr, in der zweiten und dritten Generation oft schon ganz französisch geworden sind, während unsere Landsleute, wo sie an anderen Stellen kompakter sich zusammendrängen, als Arbeiter oder Tagelöhner mehr wandernd ab- und zuströmend auftreten und darum ihre deutsche Volkstümlichkeit fester bewahren.“[22] Um diese deutschen Gastarbeiter geht es im nachfolgenden Abschnitt.

Ein „Subproletariat auf Zeit“: Das Beispiel der hessischen Straßenkehrer

In den 1830-er und 1840-er Jahren übte Paris auf viele Arbeitssuchende, die in ihrem Heimatdörfern kein Auskommen mehr fanden, eine starke Anziehungskraft aus. Frankreich war damals in der Industrialisierung den deutschen Staaten voraus und hatte großen Arbeitskräftebedarf. Einem Lagebericht der Evangelischen Mission unter der deutschen, nicht ansässigen Bevölkerung in Paris von 1845 zufolge wurde „keine Eisenbahn und kein Kanal gebaut, wo nicht deutsche Tagelöhner und Arbeiter in Masse herbeiströmen; alle Straßen von Deutschland nach Paris sind belebt von deutschen Auswanderern und Reisenden.“[23]  Pastor Friedrich von Bodelschwingh, der spätere Begründer der Bethelschen Anstalten, der von 1858-1864 die evangelischen Deutschen in Paris geistlich betreute, schrieb in sein Tagebuch: Das waren „zum weitaus größten Teil ganz arme Leute, für welche das deutsche Vaterland keinen Raum mehr hatte und die doch nicht die Mittel besaßen, über das Meer nach Amerika hinüberzuziehen. Sehr viele von diesen Einwanderern kamen aus Hessen, und zwar aus dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Diese hatten in Sonderheit die Arbeit des Gassenkehrens erwählt und wurden auch hierzu ganz besonders von der Pariser Stadtbehörde angestellt.“[24]

Aber auch wenn man faktisch einem „Subproletariat auf Zeit“ angehörte: Auch dieses Gruppenfoto zeigt in Anordnung, Haltung, Kleidung und Präsentation des Arbeitsmaterials durchaus ein unverkennbares Selbstbewusstsein.

Manche deutsche Migranten betrieben auch „das Handwerk des Lumpensammelns“ (Bodelschwingh), andere  arbeiteten auf den großen Baustellen, die es im Zuge des Haussmann’schen Stadtumbaus überall gab, oder in den Steinbrüchen.  Pariser Unternehmer warben in manchen Gegenden Deutschlands auf der Suche nach billigen Arbeitskräften gezielt deutsche „Gastarbeiter“ an.[25]

Viele der aus Deutschland und speziell aus Hessen kommenden Arbeiter lebten im Norden von Paris, in der Gegend von La Villette.

Die rue bzw. route d’Allemagne/rue Jean Jaurès verläuft unterhalb des bassin de la Villette. Sie hat ihren Anfang bei der Rotonde de la Villette. Nach der rue d’Allemagne war auch die am Anfang der Straße gelegene Metro-Station benannt. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der kurz vor Beginn des Kriegs ermordete französische Sozialist und Pazifist Jean Jaurès neuer Namensgeber von Metro-Station und Straße.

Die Deutschen von La Villette bildeten dort geradezu eine Kolonie, „la colonie allemande“, über die der zeitweise in Paris lebende liberale Politiker, Publizist und Bankier Ludwig Bamberger in einem von Victor Hugo eingeleiteten prominenten Paris-Führer aus dem Jahr 1867 berichtete: „Hier, wo die Woge zuerst anprallt, werden wir mit unbewaffnetem Auge den gewaltigen Niederschlag erkennen, den sie in kurzer Zeit gebildet hat: eine wahre Anschwemmung deutschen Erdreichs auf französischem Boden. Schon die Straße (…) trägt den Namen der Route d’Allemagne, und in dem ganzen Viertel ringsumher sehen wir die Häuser mit deutschen Namen bedeckt. Gasthäuser, Hotels Garnis, Kaffeehäuser, Läden und Werkstätten sind von den Angehörigen dieser Nation in Anspruch genommen; aber vor allem beherbergt dieser Stadtteil ein deutsches Proletariat, von dem nur wenige Pariser und selbst wenige der dort lebenden Deutschen eine Ahnung haben.“[26]

In seinem Bericht über die deutsche Kolonie in Paris gibt Bamberger einen Einblick in die Arbeits- und Lebensbedingungen der hessischen Straßenkehrer: „Im Winter tragen die Männer einen Pelz von Hundefell; die Frauen und Kinder- denn auch solche sind in der Brigade einrangiert- tragen alte Kaliko-Lumpen und ein rotes oder grünes wollenes Tuch um den Kopf gebunden. (…) Sehr selten nur schlagen sie Wurzeln in Paris. Die, welche nicht in den ersten Monaten sterben -und die Sterblichkeit ist sehr groß unter ihnen- kehren mit ihrem kleinen Sparpfennig in die Heimat zurück. … Das Geheimnis ihres Handwerks liegt denn auch weit mehr in der Kunst, nicht zu verhungern, als in der Kunst Geld zu verdienen. Es wird schwerlich in Paris irgendeine Arbeiterklasse geben, die es im Entbehren so weit gebracht hat.“[27]

Umso bedeutsamer war dann auch der große landsmannschaftliche Zusammenhalt: Vor allem halfen sich die eingewanderten Hessen gegenseitig, Arbeit und Unterkunft zu finden. Und sie blieben in Kontakt mit der Heimat, in die sie ja wieder zurückkehren wollten. In der protestantischen Schule wurden die Kinder nach dem im Großherzogtum Hessen gültigen Lehrplan unterrichtet. Dies war für die deutschen Gastarbeiter besonders wichtig, wie Friedrich von Bodelschwingh notierte: „Da die Auswanderer selbst kein Französisch sprachen, sie auch nach Deutschland zurückzukehren gedachten, wenn sie sich einige Hundert Mark erspart hätten, so war es ihnen schwer, dass ihre Kinder in den französischen Regierungsschulen sehr schnell Französisch, ja, wenn sie klein waren, nur Französisch reden lernten und die Eltern kaum noch verstanden. Darum war die deutsche Schule für sie der Gegenstand ihrer dringendsten Wünsche, und wo solch eine Schule aufgerichtet wurde, da sammelten sich auch die armen deutschen Einwanderer von Paris, indem sie in die Nähe der Schule zogen.“ Das bestätigte 1862 auch der katholische Pater Modeste: „Ich habe oft Eltern gesehen, die nicht mehr mit ihren eigenen Kindern sprechen konnten. Die Mutter sprach deutsch, das Kind französisch. Dadurch wird das Band der Familientradition zerrissen, weil die Eltern, die meist im Erwachsenenalter ihre Heimat verlasssen, nicht im Stande sind, ein fremdes Idiom zu erlernen.“ [28] Und wie hätte ein hessischer Straßenkehrer, dessen Tag vor allem aus sehr viel Arbeit im Kreis von Landsleuten und etwas Schlaf bestand, auch Französisch lernen können – oder müssen? Mit Franzosen kamen die deutschen Gastarbeiter kaum in Berührung, konnten sich also mit einem  armseligen „Kauderwälsch“ begnügen.

Auch wenn dieser deutschen Gastarbeiter ein „Subproletariat auf Zeit“ bildeten. Ihr Schicksal war immerhin weniger schlimm als das ihrer Landsleute aus Nordhessen, die Ende des 18. Jahrhunderts vom eigenen Landesherrn an die Engländern verkauft wurden, um gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Amerikaner zu kämpfen, so wie das Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel praktiziert hatte.  Denn wenn auch die Arbeit hart war: An den Sonntagen trafen sich die Hessen in den Gastwirtschaften am Rande der Stadt, also den Guinguettes, wo es billigen, steuerfreien Wein gab und zogen abends mehr oder weniger angetrunken und deutsche Lieder singend nach Hause. [2] Und nach einigen Jahren kehrten sie -inzwischen oft mit einer jungen Frau aus der Heimat verheiratet- wieder mit etwas Geld in ihre Dörfer zurück.

Französische Arbeiter nannten das Viertel, in dem vor dem Krieg 1870/1871 etwa die Hälfte aller in Paris lebenden Deutschen wohnte,  das „petite Allemagne“. Nach der Niederlage von Sedan wurden sie zwar ausgewiesen, aber nach dem Krieg kehrten hessische Straßenkehrer wieder nach Paris zurück: Sie wussten, dass sie gebraucht wurden. Bei ihrer Ausweisung hatten sie schon gleichermaßen zuversichtlich wie verächtlich gemeint: „Sie müssen uns schon wieder holen – dei könne ja nich kehre.“[29]

Die deutschen „Mädchen für alles“

Eine besondere und auch besonders große Gruppe deutscher Migration nach Paris bilden die Dienstmädchen, die „bonnes à tout faire“.[30]  Diese Dienstmädchen bildeten die unterste Stufe des Personals gutbürgerlicher Pariser Familien. Der entsprechende Pariser Arbeitsmarkt war im 19. Jahrhundert bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs fest in den Händen der deutschen ‚Fräulein‘. Die deutschen Dienstmädchen wurden im Allgemeinen gerne eingestellt. In einem Bericht aus dem Jahr 1862 heißt es: „Man liebt in Paris deutsche Köchinnen und Dienstmädchen. Sie arbeiten mehr und fleißiger, sind solider und ruhiger, redlich, verlässig und einfach und leichter zu befriedigen, als die französischen Demoiselles, die nicht leicht durch einen Dienst sich verpflichten lassen und die Ungebundenheit mehr als gut ist lieben.“ (74)  Dazu kamen dann wohl bei den großbürgerlichen Familien nach der Commune von 1871 auch noch politisch bedingte Vorbehalte gegen potentiell aufrührerische junge Pariserinnen. Bei den braven, anstelligen Mädchen aus Deutschland hatte man da nichts zu befürchten… 

Vor allem für junge Mädchen aus ärmlichen, meist bäuerlichen Verhältnissen war der Dienstmädchenberuf beliebt, „weil es sich um eine unqualifizierte Arbeit handelte, für die keine Ausbildung benötigt wurde. Die jungen Frauen konnten in der Regel sofort mit der Arbeit beginnen. Auch war weder Anfangskapital noch ein Zimmer oder eine eigene Wohnung notwendig, wurden die Mädchen doch bei ihren Dienstherren mit Kost und Logis versorgt.“ (72) Es war zwar ein großes Wagnis, ohne jede Kenntnis der französischen Sprache eine Reise nach Paris und eine Arbeit in der Fremde auf sich zu nehmen, aber es gab dafür doch mehrere gewichtige Gründe: Attraktiv war Paris zunächst einmal wegen der dort gezahlten vergleichsweise hohen Löhne.  Die Löhne für ein Dienstmädchen waren dort fast doppelt so hoch wie in Berlin. So konnten die Mädchen hoffen, mit dem in einigen Jahren angesparten Geld eine Aussteuer zu finanzieren und damit die Chancen auf dem Heiratsmarkt zu erhöhen. Ein zweiter Grund für die Auswanderung nach Paris war das Erlernen der französischen Sprache. Dazu die Frauenrechtlerin Käthe Schirmacher 1908: „Eine Deutsche, die in Paris gedient und dort französisch gelernt hat, erhöht ihren Wert auf dem deutschen Markt beträchtlich“. Das galt nicht nur für den Arbeits-, sondern auch für den Heiratsmarkt, wo „die Feinheiten der Pariser Politesse“ ebenfalls gefragt waren. (74) Drittens schließlich war die Suche nach Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit ein wichtiger Grund für einen Aufenthalt in Paris. Die jungen Frauen wollten der heimatlichen Enge und der elterlichen Autorität entgehen und sich nicht mit einem einheimischen Bauern verheiraten lassen. Begünstigt wurde das Paris-Abenteuer teilweise auch durch bestehende informelle Netzwerke: Im Idealfall traten die Mädchen die Nachfolge einer Schwester oder Freundin an oder kamen auf Empfehlung in einen bekannten Haushalt.  Dies war eine Art der Kettenmigration, die es ja auch heutzutage noch in manchen Bereichen bei uns gibt: Man denke etwa an den Bereich der Seniorenbetreuung durch junge Frauen aus Polen oder an Putzhilfen aus dem Balkan. Für die Mädchen wie auch für die Herrschaften hatte dieses Vermittlungssystem erhebliche Vorteile: Die Mädchen konnten der Schwester oder der Freundin vorab von der Familie und dem Leben in Paris berichten. Auch genossen sie gegenüber den Herrschaften einen gewissen Vertrauensvorschuss. Schließlich war diese Vermittlung für beide Seiten kostenlos. (78)

„Der Aufenthalt in Paris war demnach Befreiung und gleichzeitig Mittel für einen sozialen Aufstieg der jungen Frauen. Paris haftete das Image der Stadt der Mode, der Liebe, der Freiheit und der Kultur an, wo zusätzlich die Löhne hoch waren. Dieser Mythos war dafür verantwortlich, dass trotz der Warnungen der Kirchen, Hilfseinrichtungen und Zeitungen jedes Jahr so viele jungen Frauen nach Paris gingen.“ (74)

Für solche Warnungen gab es durchaus gute Gründe, die vor allem Mädchen betrafen, die sich auf eigene Faust auf den Weg nach Paris machten. Die mussten dort nämlich die teuren Dienste von Vermittlungsagenturen in Anspruch nehmen, die sich allerdings manchmal erheblich in die Länge zogen. „Wie schwer ist es oft, ein Mädchen zu placieren!“ heißt es in einem Bericht aus dem Jahr 1885. „Die Herrschaften machen entsetzlich viel Ansprüche! Bald ist das Mädchen zu jung, bald nicht fein genug, versteht die hiesige Küche nicht, oder kann nicht französisch sprechen.“ (81)

Für junge Frauen, die ohne ein hinreichendes finanzielles Polster nach Paris gekommen waren, konnte eine sich hinziehende Vermittlung zu einem existentiellen Problem werden. Und an den Bahnhöfen warteten auch schon skrupellose und kriminelle Werber, „wie die Jäger auf das Wild“, wie es in einer zeitgenössischen Quelle von 1869 heißt (78),  von denen sie ausgebeutet und manchmal auch in die Prostitution getrieben wurden. Aber selbst bei einer seriösen und erfolgreichen Vermittlung: Eine Garantie für längerfristige Anstellung gab es nicht. Dienstmädchen konnten von einem Tag auf den anderen vor die Tür gesetzt werden. Und die Hilfsmöglichkeiten der sich allmählich etablierenden, vor allem kirchlicher Netzwerke waren begrenzt.

Ein besonderes Problem war auch die Isolation der Dienstmädchen: Die gutbürgerlichen Familien, die sich ein Dienstmädchen leisten konnten, wohnten überwiegend im Westen von Paris, während die deutschen Arbeiter und Handwerker eher im proletarischen Osten zu Hause waren. Und anders als in Deutschland gab es im Paris des Barons Haussmann eine strenge räumliche Trennung von Herrschaften und Dienstpersonal: Das war in kleinen unbeheizten „bonnes“- Dachkämmerchen untergebracht. Und Freizeit gab es nur einmal im Monat an einem Sonntagnachmittag…

Trotzdem blieb die Attraktion der „ville lumière“ für junge deutsche Frauen bis zum Ersten Weltkrieg ungebrochen. Während für deutsche Handwerker und Arbeiter mit den Gründerjahren nach dem deutsch-französischen Krieg eine Arbeit in Deutschland eher attraktiver wurde, galt dies -trotz aller Probleme- für die deutschen Dienstmädchen nicht. So erhöhte sich der Frauenanteil an der deutschen Migration nach Paris bis 1914 immer mehr. 

Der Erste Weltkrieg beendete dann abrupt die deutsche Migrationsbewegung nach Paris, bis dann die Verfolgung von Oppositionellen und Juden im Dritten Reich Paris erneut zu einem bedeutenden Ziel von Flüchtlingen machte. Aber das ist eine andere Geschichte….


Anmerkungen

[1] Aufmacher der FAZ vom 9. 11. 2023: Steinmeier nennt Deutschland ein „Land mit Migrationshintergrund“

[2] https://www.histoire-immigration.fr/ Siehe dazu z.B.: Claus Leggewie, Eingewanderte wie wir.Ein grunderneuertes Museum in Paris entprovinzialisiert die Geschichte von Flucht und Migrationsbewegung – und könnte auch der länglichen deutschen Debatte über ein solches Projekt Auftrieb geben. Aus: Frankfurter Rundschau 15.9.2023 und Jörg Häntzschel, Pariser Einwanderungsmuseum: Wie wird man Franzose? Im ehemaligen Pariser Kolonialmuseum setzt sich Frankreich in einer epochalen Ausstellung mit seiner Geschichte als Einwanderungsland auseinander. In: Süddeutsche Zeitung vom 18. August 2023; https://www.kultur-port.de/blog/kulturmanagement/18287-ein-neues-nationalmuseum-fuer-die-geschichte-der-einwanderung-eroeffnet-im-juni-2023-in-paris.html aaa

[3] https://paris-blog.org/2017/05/10/das-palais-de-la-porte-doree-und-die-kolonialausstellung-von-1931/

[3a] https://www.lemonde.fr/idees/article/2023/12/20/loi-sur-l-immigration-une-rupture-politique-et-morale_6206843_3232.html und https://www.latribune.fr/economie/france/loi-immigration-de-nombreux-economistes-vent-debout-986412.html s.a. La Croix vom 20.12.2023: Loi immigration : une réforme inédite par son ampleur restrictive; Libération 19.12.2023: La trahison de Macron; Cécile Alduy, sémiologue : « Le discours de LR sur l’immigration est un copier-coller presque complet du RN » Le Monde 28. Mai 2023; Le Monde vom 19.1.2024: Le Rassemblement national savoure sa victoire idéologique…

[4] Schaubild aus: Mareike König, Brüche als gestaltendes Element: Die Deutschen in Paris im 19. Jahrhundert. In: Dies: Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris, S. 12: Siehe dort auch S. 15: „ Die Schätzungen über die Anzahl der Deutschen oder deutschsprachigen Personen in Paris vor der Revolution von 1848 gehen erheblich auseinander. Die niedrigste Schätzung liegt bei 30 000, die höchste bei über 120 000.“ Einen „Anhaltspunkt liefert eine Untersuchung der Pariser Industrie- und Handelskammer vom 1847. Allein rund 37 000 deutsche Schuhmacher, Schneider und Tischler waren gezählt worden.“  Siehe auch die Angaben bei: Michael Werner, Étrangers et immigrants à Paris autour de 1848, S. 200

In seiner politischen Geschichte der Stadt Paris seit der Französischen Revolution spricht Klaus Schüle von bis zu 100 000 Deutschen, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris gelebt hätten. Tübingen 2005, S. 264

[5] Mareike König, Brüche als gestaltendes Element: Die Deutschen in Paris im 19. Jahrhundert, S. 21 und

Michael Werner, Étrangers et immigrants à Paris autour de 1848, S. 201

[6] Jan Gerber, Karl Marx in Paris. München 2018, S.39

[7] Ludwig Marcuse, Ludwig Börne. Aus der Frühzeit der deutschen Demokratie. Diogenes TB 21/VII 1977, S 175

[8] Brief an Magnus von Moltke, zit. Kerstin Decker, Heinrich Heine, Narr des Glücks. Berlin 2005,  S. 210

Zu Heine In Paris siehe auch den Blog-Beitrag: https://paris-blog.org/2017/10/02/mit-heinrich-heine-in-paris/

[9] zit.bei  Marcuse,a.a.O., S. 178

[10] DHA, Band XIV, S. 28f. Zitiert bei Kortländer, Mit Heine durch Paris, S. 17/18

[11] Dieses und die weiteren Zitate Börnes aus: https://paris-blog.org/2018/07/10/das-grabmal-ludwig-boernes-auf-dem-pere-lachaise-in-paris-eine-hommage-an-den-vorkaempfer-der-deutsch-franzoesischen-verstaendigung/

[12] Jan Gerber, Karl Marx in Paris, S.

[13] Abbildung und erläuternder Text aus: Deutsche Emigranten in Frankreich/Französische Emigranten in Deutschland, S. 101

[14] Siehe dazu den Überblick von Jacques Grandjonc und Michael Werner, Deutsche Auswanderungsbewegungen im 19. Jahrhundert (1815 – 1914). In: Deutsche Emigranten in Frankreich / Französische Emigranten in Deutschland,  S. 82-86

[15] Siehe: https://paris-blog.org/2023/04/22/das-palais-beauharnais-in-paris-ein-bedeutender-ort-der-deutsch-franzosischen-beziehungen-und-ein-juwel-des-empire-stils-teil-1-bau-und-geschichte/

[16] Text und Bild aus: Deutsche Emigranten in Frankreich/Französische Emigranten in Deutschland, S. 89/90

[17] Siehe dazu: Der Faubourg Saint-Antoine, Das Viertel des Holzhandwerks  https://paris-blog.org/2016/04/04/der-faubourg-saint-antoine/

Siehe dazu auch den Beitrag über den Faubourg Saint-Antoine im Atlas historique von Paris: https://paris-atlas-historique.fr/42.html

Im September 2024 wird dazu auch eine an der Deutsch-Französischen Hochschule vorgelegte Dissertation von Miriam Schefzyk in Buchform erscheinen: Martin Carlin et les ébénistes allemands à Paris au XVIIIe siècle. https://www.fnac.com/a17946352/Miriam-Schefzyk-Martin-Carlin-et-les-ebenistes-allemands

[18] Siehe: Ulrich-Christian Pallach, Deutsche Handwerker im Frankreich des 18. Jahrhunderts. In: Deutsche in Frankreich, Franzosen in Deutschland  1715-1789. Beiheft Francia Band 15, herausgegeben vom Deutschen Historischen Institut in Paris, S. 89-102 

[19] Zit. bei Pabst, Subproletariat auf Zeit. In: Deutsche im Ausland- Fremde in Deutschland, S. 266/267

[20] https://www.metmuseum.org/art/collection/search/206976

[21] Bourgeois, Jean-Claude : A la découverte du Faubourg Saint-Antoine. Association pour la Sauvegarde et la Mise en valeur du Paris historique. Paris 2010 ;  Wilfried Pabst, Subproletariat auf Zeit: deutsche ‚Gastarbeiter‘ im Paris des 19. Jahrhunderts. In: Deutsche im Ausland- Fremde in Deutschland, S. 264 und Mareike König, Brüche als gestaltendes Element: Die Deutschen in Paris im 19. Jahrhundert. In: Dies: Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris, S. 10

[22] Zit. bei Pabst, S. 267

[23] Zit. bei Wilfried Pabst, Subproletariat auf Zeit: deutsche ‚Gastarbeiter‘ im Paris des 19. Jahrhunderts. In: Deutsche im Ausland- Fremde in Deutschland, S. 264

[24] Zitat und Bild aus Pabst, Subproletariat a.a.O., S. 263/264

Hessen gehörte damals zu den ärmsten Gegenden Deutschlands. Und es waren deshalb ja auch vornehmlich die Fürsten hessischer Kleinstaaten, die Ende des 18. Jahrhunderts Landeskinder als Soldaten an England verkauften, um ihre klammen Finanzen aufzubessern und ihren absolutistischen Luxus zu finanzieren. Der Darmstädter Landgraf (damals noch nicht Großherzog) war da allerdings eine rühmliche Ausnahme.

[25] siehe Mareike König a.a.O., S. 12f, worauf ich mich auch im nachfolgenden Abschnitt beziehe.

[26] Zit. bei Pabst, S. 265

[27] Zit a.a.O., S. 265

[28] Zit. a.a.O., S. 264

[29] Zitat aus Martin Gerhardt, Friedrich von Bodelschwingh 1950, S. 490 in: Mareike König a.a.O., S. 21. 

[30] In diesem Abschnitt beziehe ich mich auf den Beitrag von Mareike König, ‚Bonnes à tout faire‘: Deutsche Dienstmädchen in Paris um 1900. In: Mareike König (Hrsg), Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris, S. 69ff  Die nachfolgend angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf diesen Beitrag.

Literatur:

Mareike König (Hrsg), Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris.  Eine vergessene Migration im 19. Jahrhundert. Pariser Historische Studien Band 66  2003 Oldenbourg Verlag München https://perspectivia.net/servlets/MCRFileNodeServlet/ploneimport_derivate_00012646/PHS%2066%20-%20koenig_handwerker.pdf

Mareike König, Deutsche Einwanderer in Paris im 19. Jahrhundert. 2012/2023 https://19jhdhip.hypotheses.org/22

Mareike König, Warum Paris? Wirtschaftliche Migration, politisches Exil und der Mythos Paris als „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ 2014/2023  https://19jhdhip.hypotheses.org/2097  und https://planet-clio.org/blog/category/deutsche-einwanderer-in-paris/

Migration économique, exil politique et critique sociale: Les Allemands à Paris au XIXème siècle.  In: DeuFraMat (Deutsch-Französische Materialien für den Geschichts- und Geographieunterricht). http://www.deuframat.de/fr/societe/structures-demographiques-migration-minorites/migration-economique-exil-politique-et-critique-sociale-les-allemands-a-paris-au-xixeme-siecle/introduction.html

Louis Bamberger, La colonie allemande. In: Paris Guide par les principaux écrivains et artistes de la France. Introduction par Victor Hugo. Deuxième partie: La vie. Paris 1867, S. 1017 – 1042 https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k200160r/f165.item

Klaus Bade (Hrsg), Deutsche im Ausland- Fremde in Deutschland. Migration in Geschichte und Gegenwart. München 1992

Étrangers à Paris. In: Commune de Paris 1871. étrangers à Paris (commune1871-rougerie.fr)

Michael Werner, Étrangers et immigrants à Paris autour de 1848: L’exemple des Allemands. In: Paris und Berlin in der Revolution 1848/Paris et Berlin dans la révolution de 1848. Hrsg. Von Ilja Mieck, Horst Möller und Jürgen Voss. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995

Deutsche Emigranten in Frankreich/Französische Emigranten In Deutschland. 1685-1945. Eine Ausstellung des französischen Außenministeriums in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Paris 1983. Paris 2. verbesserte Auflage 1984

Ausstellungshinweis

Vom 25. März bis 21. Juni 2025 widmet die Historische Bibliothek der Stadt Paris (BHVP) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut eine Ausstellung der oft übersehenen Geschichte der deutschen Einwanderung in Paris. Der Rundgang beleuchtet die wichtigsten Orte, Berufe und Persönlichkeiten dieser Migration – von den ersten Einwanderern vor der Französischen Revolution bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Im 19. Jahrhundert zog Paris zahlreiche Deutsche aus politischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Gründen an. Neben bekannten Namen wie Heinrich Heine, Alexander von Humboldt, Karl Marx oder Jacques Offenbach prägten vor allem Handwerker, Arbeiter und Dienstboten das Stadtbild.

1848 stellten sie mit über 80.000 Personen die größte Ausländergruppe in der französischen Hauptstadt.

Die Migration war von historischen Umbrüchen geprägt: Während europäische Krisen und die deutsch-französischen Kriege (1870-71, 1914-18, 1939-45) zu Vertreibung und Internierung führten, suchten in den 1930er Jahren zahlreiche Flüchtlinge, insbesondere Juden, Schutz vor dem Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die deutsche Einwanderung deutlich ab, doch ihr Einfluss auf die Stadtgeschichte bleibt bis heute spürbar.

Ort: Historische Bibliothek der Stadt Paris, 24 rue Pavée, Paris 4e – alle Infos hier
Zeitraum: 25. März – 21. Juni 2025
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, 10:00–18:00 Uhr
Eintritt frei, aber nur mit Reservierung / Führung  – Reservierungen sind ab dem 31/03/25 möglich


Hier noch ein weiterführender Link zu einem Artikel von Dr. Wolf Jöckel / Paris und Frankreich Blog > „Heinrich Heine und Ludwig Börne, Handwerker, hessische Straßenkehrer und Hausmädchen: Paris als Zentrum deutscher Migration im 19. Jahrhundert“ der dieses Thema mit interessanten Beispielen weiter vertieft.

Aus: https://www.deutscheinparis.de/ausstellung-les-allemands-de-paris-deutsche-einwanderung-in-paris/

Ein Gedanke zu “Heinrich Heine und Ludwig Börne, Handwerker, hessische Straßenkehrer und Hausmädchen: Paris als Zentrum deutscher Migration im 19. Jahrhundert

  1. Avatar von Unbekannt Anonymous

    Vielen Dank für diesen informativen und faktenreichen Artikel/Bericht, der für mich in vielem komplettes Neuland war. Auch die umfangreichen Quellenangaben bzw. weiterführenden Hinweise, machen sehr neugierig.

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