Seit 2009, als wir gemeinsam unsere Berufstätigkeit beendet haben, leben meine Frau und ich überwiegend in Paris. Zunächst war das nur für ein Jahr geplant. Jetzt sind daraus aber schon viele Jahre mehr geworden und es sollen auch noch einige weitere folgen. Das Leben in Paris –kombiniert mit der Möglichkeit, in vier Stunden auch wieder in der alten Heimat zu sein- ist eine große Herausforderung und Bereicherung.
Aufgrund meiner Ausbildung (Studium der Germanistik, Geschichte und Politik; Promotion über Heinrich Manns Exilroman „Henri Quatre“) und Berufstätigkeit (Ausbildung von Lehrkräften aus der EU) interessiere ich mich sehr für die deutsch- französische Geschichte und die wechselseitigen deutsch-französischen Sichtweisen in Vergangenheit und Gegenwart; und natürlich für diese wunderbare Stadt Paris mit ihren vielen Facetten, ihrem historischen und kulturellen Reichtum, aber auch ihren Widersprüchen. Als ehrenamtlicher Stadtführer für „Parisien d’un jour“ habe ich viele Jahre lang versucht, Besuchern der Stadt etwas davon zu vermitteln.
Auch mit diesem Blog möchte ich dazu beitragen, das Interesse an Frankreich und Paris zu befördern und Lust zu machen, auf Entdeckungsreise zu gehen.
Seit wir uns in Paris niedergelassen haben, habe ich von Zeit zu Zeit an Freunde und Bekannte Berichte aus Paris verschickt:
- über aktuelle politische Themen Frankreichs und die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen
- über Pariser Sehenswürdigkeiten und Stadtviertel- vor allem solche, die von den üblichen Reiseführern eher nicht berücksichtigt werden
- über lohnende Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
- über Reisen, die wir seit 2009 in Frankreich unternommen haben
Die ersten Beiträge dieses Blogs sind vor allem einige dieser früheren Berichte, soweit erforderlich und sinnvoll in aktualisierter Form. Sie sind damit übersichtlicher präsentiert und besser zugänglich. Dann aber und vor allem sind es weitere speziell für diesen Blog geschriebene Texte. Ende 2017 habe ich mir vorgenommen, monatlich maximal zwei Beiträge pro Monat in den Blog einzustellen- eine für Autor und Leser/innen angemessene Frequenz, gerade auch in Anbetracht des Umfangs der meisten Beiträge. Bei der Auswahl der Themen habe ich eher die Qual der Wahl: Paris ist eine ständige Herausforderung, aber mahnt auch zur Bescheidenheit. Das hat schon Ludwig Börne 1831 so gesehen, als er in seinem 65. Brief aus Paris schrieb:
„Aber man braucht hier tausend Beine, um nach allem Merkwürdigem zu gehen, tausend Augen und Ohren, alles Merkwürdige zu sehen und zu hören, und tausend Köpfe, um alles aufzufassen, sich anzueignen und zu verarbeiten.“
Da ich weder tausend Beine, Augen und Ohren und auch nur einen Kopf habe, wird man in diesem Blog nicht -wie bei Ulrich Wickert- „Alles über Paris“ erfahren, aber Einiges, und hoffentlich sogar Manches, das es so/in dieser Form noch nicht an anderer Stelle gibt.
Die Beiträge dieses Blogs sind eher umfangreich- manchmal sogar sehr umfangreich: Es sind keine wissenschaftlichen Texte, aber sie sollen doch so viele Gesichtspunkte und Hintergrundinformationen liefern, dass sie hoffentlich für die interessierte Leserin/den interessierten Leser ein Gewinn sind. Soweit ich es sehe, ist das Format dieses Blogs eher eine Ausnahme unter den vielen Paris- und Frankreich-Blogs, die ich kenne: Dort dominieren sehr oft die Bilder und es gibt eher weniger Informationen. Insofern füllt dieser Blog gewissermaßen eine „Marktlücke“ aus.
Die einzelnen Beiträge sind der besseren Übersicht halber verschiedenen Rubriken zugeordnet – manchmal, soweit angebracht, auch mehreren. Da der Blog im März 2016 eingerichtet wurde, können Beiträge -gerade solche, die schon vorher geschrieben wurden- nicht mehr auf dem aktuellen Stand sein. Wo mir das angebracht und gut möglich schien, habe ich allerdings manchmal Aktualisierungen vorgenommen- zum Beispiel im Beitrag über das afrikanische Viertel von Paris (La Goutte d’Or) eine Passage über die marokkanischen Straßenkinder, die es, als ich den Beitrag in den Blog eingestellt habe, dort noch nicht gab. Im Allgemeinen sind diese Aktualisierungen dann auch entsprechend gekennzeichnet.
Ich wünsche mir, dass der Blog Anregungen zum Nachdenken und zum Diskutieren gibt und natürlich auch und vor allem für Reisen nach Paris und Frankreich. Es gibt so viel zu entdecken…
Ich lade dazu ein, sich als „follower“ anzumelden, dann erhält man immer eine Nachricht, wenn es einen neuen Beitrag gibt. Möchte man gerne einen Kommentar abgeben, dann geht das auch auf diesem Weg. Wenn der Kommentar nicht öffentlich gemacht werden soll, kann man auch gerne eine Mail schicken an:
Die Bilder dieses Blogs sind meist mit einer kleinen pocket-Kamera aufgenommene private Fotos von mir und meiner Frau. Insofern darf man, was die Aufnahmetechnik angeht, keine fotografischen Leckerbissen erwarten. Soweit ich ausnahmsweise Fotos aus anderen Quellen übernommen habe, habe ich darauf geachtet, dass es sich um Fotos handelt, die ausdrücklich für eine nicht kommerzielle weitere Verwendung zugelassen sind. Sollte mir da trotzdem einmal ein Verstoß gegen das Urheberrecht unterlaufen sein, bitte ich um Entschuldigung, Information und wenn möglich um eine nachträgliche Genehmigung. Dies gilt auch für Fotos von Personen. Handelt es sich nicht um sogenanntes „Beiwerk“, das nach neuester Rechtsprechung urheberrechtlich unbedenklich ist, sondern um Portraits, habe ich die entsprechende Person um Erlaubnis gebeten, das Foto auf meinem Blog veröffentlichen zu dürfen. Sollte sich aber dennoch jemand durch ein Foto in seinen Persönlichkeitsrechten beeinträchtigt fühlen, bitte ich um entsprechende Mitteilung.
Seit seiner Einrichtung hat der Blog zunehmend an Resonanz gewonnen, was mich sehr freut. Ein besonderes Zeichen der Anerkennung ist, dass das Deutsch-Französische Institut in Ludwigsburg den Blog Ende 2017 in sein Zeitschriftenverzeichnis aufgenommen hat. (https://opac.dfi.de/esearcha/browse.tt.html dann: Paris- und Frankreich-Blog eingeben)