Das musée Fabre in Montpellier: Soulages, Courbet, Houdon und …

 Im April 2021 habe ich in diesen Blog einen Beitrag über den Maler Pierre Soulages in Rodez und Conques eingestellt:

:https://paris-blog.org/2021/04/01/der-maler-pierre-soulages-in-rodez-und-in-conques/

In Rodez, der Heimatstadt des Malers, gibt es ein speziell ihm gewidmetes Museum, das den größten Bestand der Werke Soulages‘ besitzt; in Conques hat er das bedeutende, auf dem Jacobsweg nach Santiago de Compostella gelegene Kloster mit wunderbaren Glasfenstern ausgestattet. 

Es gibt aber noch einen dritten für Soulages-Freunde wichtigen Ort, nämlich das Museum Fabre in Montpellier. 2005 haben Ihm Soulages und seine Frau 20 Bilder geschenkt, wozu später noch weitere Leihgaben kamen. Inzwischen besitzt das Museum insgesamt 34 Werke von Soulages, die sein Schaffen von 1951 an repräsentieren. Im Folgenden soll eine kleine Auswahl dieser Sammlung vorgestellt werden.

Daneben werden in dem nachfolgenden Text auch zwei andere Künstler berücksichtigt, die im Museum Fabre (und auf diesem Blog) eine wichtige Rolle spielen und die dazu auch noch enge Beziehungen zu Deutschland hatten, nämlich der Maler Gustave Courbet und der Bildhauer Jean-Antoine Houdon. Zum Schluss wird dann noch ein Blick auf ein interessantes Stück des napoleonischen Kunstraubs in Kassel geworfen, das nach einem Zwischenaufenthalt in Malmaison schließlich nach Montpellier gelangt ist….


Soulages

Das Museum Fabre in Montpellier war für Soulages das erste Museum, in dem er begann, sich intensiv Bilder anzusehen. Es seien vor allem die Portraits von Courbet gewesen, die ihn besonders beeindruckt hätten, aber auch Bilder von Zurbaran und Veronese. Um sie zu betrachten, sei er so oft wie möglich in das Museum gegangen.[1]

Gang zu den Soulages-Sälen

Die enge Beziehung des Künstlers zum Museum Fabre wird deutlich in seiner Schenkung und in der hervorgehobenen Stellung, die die Sammlung Soulages in dem Museum einnimmt: Sie ist nämlich in einem modernen Anbau in eigenen Räumen auf 600 qm2 ausgestellt (2. Stock, Säle 46 und 47). Die Arbeiten des Künstlers, vor allem die großen Formate der sogenannten outrenoir-Phase kommen hier optimal zur Geltung.

Manche dieser Bilder erscheinen zunächst einfach nur schwarz, beim näheren Betrachten gewinnen sie aber an Leben. Wie alle Farben wirkt auch, wie Soulages betonte, das Schwarz durch seine physikalischen Eigenschaften: „Transparenz, Trübung, Glanz, Dumpfheit, Textur, Form, Ausmaße usw.“

Durch Rillen wird die Oberfläche der großformatigen Bilder zusätzlich dynamisiert.[2]

Die großen Formate sind teilweise frei im Raum aufgehängt, wie es Soulages besonders liebte.

Man kann um sie herumgehen und auch die Rückseiten betrachten, auf denen die Rahmen, teilweise auch die Struktur der Vorderseiten zu erkennen sind.

Neben späten outrenoir- Bildern gibt es auch Beispiele früherer Arbeitsphasen des Künstlers. So eines seiner ersten großen Formate, die ein Kunstkritiker auch als „Makrographiken“ bezeichnet hat.[3]

Peinture 162×434 cm   27. März 1961

Hier ein Bild -und danach ein Ausschnitt-   bei dem Soulages wie bei vielen frühen Arbeiten die Nussbeize verwendet hat. 

Peinture 130×97 cm   28. September 1977

Besonders stolz war das Museum, als wir es im Juni 2021 besuchten, das folgende, einen Tag vor seinem 40. Geburtstag entstandene Bild präsentieren zu können:

Peinture 186×143 cm  23.12.1959

Es markiert nämlich einen Wendepunkt im Werk von Soulages, der hier seine neue Maltechnik der „raclage“ (Schabetechnik) meisterhaft verwendet hat, wie im nachfolgenden Ausschnitt  zu erkennen ist.

Der Stolz beruhte dazu auch darauf, dass das Bild, das am 15. November 2018 bei Christie’s in New York für einen Rekordpreis von einem privaten Sammler ersteigert wurde, bis Mitte 2021 im Museum Fabre ausgestellt werden darf/ durfte.[4]

Immerhin bleibt dem Museum, wenn Peinture 186×143 cm  23.12.1959 in einer privaten Sammlung oder einem Tresor verschwunden sein wird, noch das nachfolgende verwandte Bild erhalten:

Peinture 81×65 cm   21. September 1961

Dass Bilder von Soulages auch im Kontext mit anderen Werken ihren Platz haben können, zeigt das Museum übrigens in einem Saal mit Plastiken von Germaine Richier, einer Bildhauerin, die in den 1920-er Jahren in Montpellier studiert hatte und dort 1959 starb.

Germaine Richier, Loretto I vor einem Gemälde von Soulages in Saal 45

Courbet 

Wir wissen von Soulages, wie wichtig für ihn die Bilder Courbets im musée Fabre gewesen sind. Und in der Tat verfügt das Museum ja über einen großen Bestand von Werken Courbets. Dazu gehört auch sein Selbstportrait mit Pfeife, auf das Soulages sich auch direkt bezogen hat.[5]

Es handelt sich um ein undatiertes Selbstportrait, Ausdruck eines „romantischen Narzismus“. [6] 1850 erregte  es die Aufmerksamkeit von Louis Napoleon, dem späteren Kaiser Napoleon III. , der es kaufen wollte, was Courbet aber ablehnte. Erworben wurde es drei Jahre später von Alfred  Bruyas, dem Sammler und Mäzen Courbets.  Dieser war darüber glücklich, denn so sei das Bild „den Barbaren“ entkommen, wie er in einem Brief vom 3. Mai 1853 an „mon cher ami“ Bruyas schrieb.

1854 besuchte Courbet Bruyas in Montpellier. Dort entstand auch das Bild Bonjour Monsieur Courbet, ursprünglich betitelt La Rencontre, die Begegnung. Dargestellt ist der Maler mit seinen Malerutensilien auf dem Rücken, der auf dem Weg nach Montpellier von Bruyas begrüßt wird.[7]

Mit stolz erhobenem Haupt, den Stock voraus, tritt der damals 34-jährige Courbet seinem Mäzen, aber gleichzeitig auch seinem Publikum -und seinem Schicksal- entgegen. Courbet inszeniert sich als Bohemien, als „artiste bohème“. Er kommt nicht mit der bequemen Kutsche, die im Hintergrund zu sehen ist, sondern als Wanderer.  Bruyas dagegen, der sich auch gerne „Le Médicis“ nannte, wird als Inkarnation des Bourgeois dargestellt, mit dickem Siegelring am Finger, beflissen-untertänigem Diener und folgsamem Hund. Courbet ist hier aber nicht der Kritiker sozialer Verhältnisse und schon gar nicht Revolutionär: Er und Bruyas begegnen sich auf gleicher Höhe: Der eine hat das Geld, der andere die Kunst, und beides kommt hier in Montpellier auf glückliche Weise zusammen.[8]

Während seines Aufenthaltes in Montpellier lernte der aus dem Jura stammende Courbet das Meer kennen. In Palavas, dem Strand von Montepellier, begrüßt der Maler auf diesem Bild mit großer Geste das Meer, das dann zu einem seiner bevorzugten Motive wurde.[9] Courbet schrieb damals begeistert an Jules Vallès, der 10 Jahre später während der Pariser Commune einer seiner Mitstreiter wurde, die Stimme des Meeres sei großartig, aber sie erreiche nicht die des Ruhms, die seinen Namen in der ganzen Welt verkünden werde.[10]  Mit einem hohen Maß an Selbst- und Sendungsbewusstsein war schon der junge Courbet ausgestattet….

Jean-Antoine Houdon

Houdon ist einer der bedeutendsten französischen Bildhauer des 18. Jahrhunderts.  Man hat ihn auch den Bildhauer der Aufklärung genannt[11]: Sein künstlerisches Potential wurde gerade an den thüringischen Höfen früh erkannt, wo er bedeutende Aufträge erhielt. So besitzt das herzogliche Museum von Gotha heute die weltweit größte Sammlung seiner Werke  außerhalb Frankreichs. [12] Houdn hat erheblich dazu beigetragen, den Kult  der „großen Männer“ seiner Zeit zu befördern. Er fertigte Büsten großer Aufklärer wie Diderot, Condorcet, ja sogar  Benjamin Franklin, George Washington an; allerdings auch Büsten der russischen Zarin Katharina II., Ludwigs XVI. und Napoleons I. Mit der Feststellung, er sei der „erste Bildhauer der Welt“, hatte Thomas Jefferson, damals Pariser Gesandter der um die Unabhängigkeit ringenden Amerikaner, Houdon an George Washington empfohlen. Vor allem waren es aber Rousseau und Voltaire, deren Bild Houdon für die Zeitgenossen und die Nachwelt geprägt hat.

Von Voltaire fertigte er eine ganze Reihe von Büsten an, von denen eine aus dem Jahr 1778 im Museum zu sehen ist – neben einer Büste Rousseaus à l’antique.

Der Tod Voltaires veranlasste Houdon zu einer Vielzahl weiterer Darstellungen des Philosophen. Einen Ehrenplatz im Museum nimmt das zwischen 1780 und 1790 entstandene Terrakotta-Modell  des sitzenden Voltaire ein.

Houdon stellt ihn als alten, melancholisch gewordenen Mann dar, so wie er ihn 1778 getroffen hatte. Um sein Haar trägt er in antiker Manier ein Band – Zeichen seiner Würde.  Die wird auch durch die ausladende Kleidung und den freundlichen, schon leicht entrückten Blick von seinem Podest herunter auf die Betrachter unterstrichen.

Die Marmorversion dieser Plastik befindet sich im Foyer der Comédie Française in Paris. Houdon war es dann ja auch, der die Statue Voltaires für das Pantheon geschaffen hat – eine einzigartige Ehre für den Bildhauer wie für Voltaire. Und für Houdon war es auch eine Ehre, die Totenmaske von Rousseau anfertigen zu dürfen.[13]

Franz Grillparzer hat 1836 bei seiner Reise nach London und Paris auch Houdons Voltaire in der Comédie Française gesehen. Er schreibt dazu (Tagebuch aus dem Jahr 1836):

„Man hat ihn mit Recht in einen Imperatorsessel gesetzt, denn er hat die Welt beherrscht und gemacht, der einflussreichste Mensch aller Zeiten…. er war der Pflug, der die Erde aufriss, in die die Zeit ihren Samen legte.“ Welch eine Hommage – und welch ein hoffnungsvoller Blick auf ein erhofftes Zeitalter der Aufklärung und Vernunft…

Im musée Fabre ist auch die 1783 entstandene „Frileuse“ (Der Winter) ausgestellt, eine der berühmtesten Skulpturen des 18. Jahrhunderts.

(c) Musée Fabre, Montpellier Agglommération – photographie Fréderic Jaulmes

Dargestellt ist ein junges Mädchen, nur mit einem um Kopf und Oberkörper geschlungenen Tuch bekleidet, dessen Ende die Scham gerade bedeckt und das am Rücken kurz über dem Po aufhört. Die Arme sind über der Brust verschränkt, die angewinkelten Beine schamhaft zusammengepresst, der Blick ist gesenkt. Houdons Zeitgenossen haben sich über Pose und Drapierung der „Frileuse“ erregt. Tout Paris fand die junge Schöne, die vorgab, eine Personifikation des Winters zu sein – doch zugleich und im Wortsinn unverhüllt ein „gefallenes“ Mädchen darstellte, das seine Unschuld verloren hatte –, entschieden zu anstößig. Die Beigabe einer antiken Vase, die durch das darin gefrorene Wasser zerbrochen ist, ließ an dieser Sichtweise keinen Zweifel. Der zerbrochene Krug, man kennt das aus Kleists gleichnamigem Lustspiel, steht für verlorene Unschuld. Houdons Fingerzeig war überdeutlich, in der später entstandenen Bronzefassung verzichtete er auf den Krug. Die Empfindung des Frierens, der Schutzlosigkeit und des sich ausgeliefert Fühlens angesichts einer feindlichen Umwelt sind jedenfalls -mit oder ohne zerbrochenem Krug- mit großer Eindringlichkeit gestaltet. [14]

La souricière (Die Mausefalle) von Gerrit Dou

Gerrit Dou, ein bedeutender Genremaler des holländischen „goldenen“ 17.  Jahrhunderts  und Schüler Rembrandts, hat dieses kleine Bild gemalt, das in der Abteilung „Peinture nordique“ des Museums ausgestellt ist. Ein kleiner Junge -vielleicht der Sohn des Malers – zeigt – vermutlich seiner Mutter- eine Mausefalle. Eine Maus, vom Speck -oder vom leckeren holländischen Käse- angelockt, ist darin gefangen.  In der anderen Hand hält er Palette und Pinsel, wird damit also als junger Maler gekennzeichnet.

 Auf den ersten Blick handelt es sich um eine einfache Küchenszene- das Bild wurde auch in diesem Sinn als schlichte „scène de cuisine“ tituliert- ein Interieur, wie es in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts sehr beliebt war. Aber wie bei vielen holländischen Darstellungen von Alltagsszenen liegt auch eine symbolische Bedeutung der Darstellung nahe. Die bezieht sich auf die Mausefalle, die ja inzwischen auch dem Bild seinen Namen gegeben hat. Deren Hintersinn ist allerdings nicht eindeutig.  Nach dem kurzen Begleittext des Museums kann es sich bei der Mausefalle in der Hand des jungen Malers um ein Symbol des beherrschten Instinktes handeln oder auch – für mich etwas weit hergeholt- um ein „Symbol des trügerischen Illusionismus der Kunst“, die eben eine Wirklichkeit vortäuscht, die es gar nicht gibt.[15] In der holländischen Genremalerei hat die Mausefalle aber oft auch eine erotische Bedeutung:  Da dient sie in der Nähe oder  der Hand einer jungen Frau als Anspielung auf ihre erotischen Ambitionen. Es gibt ein anderes Interieur von Dou, bei dem die Mausefalle ganz eindeutig so zu verstehen ist.[16]

File:'The Wine Cellar' ('An Allegory of Winter') by Gerard Dou.jpg

Gerrit Dou, Der Weinkeller

Im Hintergrund des Bildes wärmt sich ein alter Mann am Kamin. Es hat deshalb auch den Untertitel „Allegorie des Winters“. Im Vordergrund sieht man aber ein junges Paar in einer typischen Verführungsszene, deren erotische Ingredienzen aus der holländischen Malerei dieser Zeit wohlbekannt sind: Das ist vor allem der Wein, der in vielen Verführungsszenen dieser Zeit eine entscheidende Rolle spielt und der hier -überdeutlich- auch noch mit dem Zapfhahn in die bereit gehaltene Kanne eingefüllt wird. Auch die Haltung und Aufmachung der jungen Frau und die hoch lodernde Kerze zeigen deutlich, worum es hier geht. Dazu kommt dann noch- gewissermaßen als Quintessenz- die Mausefalle am linken unteren Bildrand. Aber die Vergänglichkeit – typisch für die Malerei dieser Zeit- ist eben auch präsent.

Auch der Mausefalle auf dem Bild in Montpellier hat man – mit dem zusätzlichen Hinweis auf das von der Frau geschabte „phallische Gemüse“ – eine erotische Botschaft zugeschrieben[17] – ohne allerdings zu erläutern, worin die in diesem Falle denn genau bestehen könnte. Aber vielleicht geht es dabei ja – im konkreten Sinne der vom Museum angebotenen Deutung- um die „Beherrschung der Instinkte“ als Voraussetzung künstlerischer Meisterschaft.

Das Bild ist aber vor allem wegen seiner Provenienz besonders  interessant. 1750 wurde es vom  Landgrafen von Hessen-Kassel erworben. Auf der kleinen Informationstafel, die neben dem Gemälde angebracht ist, wird dann als nächste Besitzerin Joséphine de Beauharnais, also die  erste Gemahlin Napoleons I.,  angegeben. Wie das Gemälde von Kassel in das Schloss Josephines nach Malmaison gelangte, wird allerdings nicht mitgeteilt.  Es handelt sich um den sogenannten „Lagrange’schen Kunstraub“, eine abenteuerliche Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.[18]

Als Kurfürst Wilhelm von Hessen-Kassel  im September 1806 den heraufziehenden Krieg kommen sah, brachte er sich in Sicherheit, gleichzeitig aber auch –wie er hoffte- die „werthvollsten Kunstschätze seiner herrlichen Kasseler Galerie“: Denn es gab ja schon hinreichend Anzeichen dafür, dass mit siegreichen Franzosen auch die „Kunstsammler“ einrücken würden. So traf er eine Auswahl von 48 Gemälden, die er  zusammen mit dem Staatsschatz in 42 Kisten verstauen und mit Hilfe von Tagelöhnern und Bauern in das nördlich von Kassel gelegene Jagdschloss Sababurg  transportieren ließ. Dort wurden sie in einem ehemaligen Verließ so versteckt und die schmale Tür so vermauert, dass kein Unterschied  zu den umliegenden Steinen zu erkennen war. Der Maurermeister verwendete die gleichen Steine wie in der umliegenden Wand, staubte sie ein und zündete ein Feuer an, um die Fugen zu trocknen und die Steine mit Ruß ›altern‹ zu lassen. Aber alle Mühe war vergebens. Denn der französische Gouverneur von Kassel, General Joseph Lagrange, hatte Wind von der Sache bekommen und nach entsprechenden drakonischen Strafandrohungen  von dem Versteck erfahren und die 48 Bilder konfisziert. Vermutlich um sich beim kaiserlichen Hof einzuschmeicheln, ließ er sie nach Mainz transportieren, wo sich gerade Kaiserin Josephine aufhielt. Die begutachtete die 36 dort eingetroffenen Bilder -12 waren auf dem Weg abhanden gekommen – und entschied, dass sie in ihrem Schloss Malmaison ausgestellt werden sollten.

Nach ihrem Tod erwarb der russische Zar Alexander den größten Teil von Josephines Kasseler Gemäldesammlung – diese Bilder sind noch heute in Sankt Petersburg zu sehen. Einen Teil des Langrange’schen Kunstraubs hatte Josephine aber schon vorher verschenkt oder verkauft.  Diese Gemälde sind heute in alle vier Winde zerstreut oder verschollen. Aber eines hat über den in Montpellier geborenen Kunstsammler Antoine Valledau seinen Weg ins musée Fabre gefunden….


Anmerkungen

[1] « Le premier musée où j’ai commencé à regarder vraiment de près les tableaux, c’est le musée Fabre à Montpellier. Il y a là des couleurs qui m’ont fortement impressionné, Courbet, des portraits surtout, L’Homme à la pipe et L’Autoportrait au col rayé […], je me souviens de Zurbaran, Véronèse. J’allais le voir le plus souvent possible. » Soulages à Montpellier au Musée Fabre (enrevenantdelexpo.com) 

[2] Siehe: Charles Juliet, Gespräche mit Pierre Soulages, aus dem Französischen von Werner Meyer. Zitiert in: https://www.galerie-boisseree.com/images/artists/Soulages/Soulages_2014.pdf

[3] Siehe  https://fabre.montpellier3m.fr/Soulages-a-Montpellier

[4] https://www.montpellier3m.fr/actualite/pret-dune-oeuvre-de-pierre-soulages-au-musee-fabre

[5] Bild aus: https://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Courbet_Autoportrait.jpg

[6] Musée Fabre, L’homme à la pipe 

[7] Bild aus: https://snobinart.fr/culture/arte-va-diffuser-un-film-sur-gustave-courbet-et-montpellier/

[8]  Siehe: https://www.beauxarts.com/grand-format/bonjour-monsieur-courbet-ou-les-dessous-dune-rencontre/

[9] Bild aus: https://fr.wikipedia.org/wiki/Le_Bord_de_mer_%C3%A0_Palavas

[10]O mer, ta voix est formidable, mais elle parviendrait pas à couvrir celle de la Renommée criant mon nom au monde toute entier“.  Die Allegorie des Ruhms wird traditionsgemäß mit Trompete dargestellt. Zit. in: Les Chefs-d’Œuvre du Musée de Montpellier. Musée de l’Orangerie 1939. Mit einem Vorwort von Paul Valéry

Zu Courbet und Vallès in der Commune siehe den Blog-Beitrag: https://paris-blog.org/2021/06/14/150-jahre-abriss-der-vendome-saule-durch-die-commune-teil-2-der-fall-der-saule-und-der-fall-courbets/

[11] Siehe: Katalog der Ausstellung  Houdon, sculpteur des Lumières : 1741-1828, Musée national du château de Versailles 2004  

[12] https://www.yumpu.com/de/document/read/21192596/jean-antoine-houdon-schatzkammer-thuringen

[13] Zu Houdons Büsten von Voltaire und Rousseau siehe auch: https://paris-blog.org/2020/09/10/die-rousseau-sammlung-des-museums-jacquemard-andre-im-ehemaligen-koniglichen-kloster-chaalis/  

[14] https://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/kultur/kunst/expo/houdon/winter.htm

Text in Anlehnung an:  https://www.tagesspiegel.de/kultur/ausstellungen/wille-trifft-wahnsinn-die-aufregenden-skulpturen-von-jean-antoine-houdon/1630972.html  und https://www.welt.de/welt_print/kultur/article5609058/Verfuehrerische-Scham.html Beide Texte beziehen sich auf eine wunderbare, 2009 im Liebieghaus in Frankfurt gezeigte Houdon-Ausstellung

Auch das etwas konventionellere und nicht anstößige Gegenstück der Frileuse, der Sommer, ist im musée Fabre zu sehen.

[15] „symbole de l’instinct maîtrisé ou de l’illusionnisme trompeur de l’art“

[16] Gerrit Dou, Der Weinkeller: https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:%27The_Wine_Cellar%27_(%27An_Allegory_of_Winter%27)_by_Gerard_Dou.jpg 

[17] https://www.paperblog.fr/7388241/la-souriciere/

Der erotische Bedeutungsgehalt der Mausefalle war übrigens nicht auf das 17. Jahrhundert beschränkt. Ich erinnere mich noch gut an „Pigalle“, den Schlager Bill Ramsays von 1961: Pigalle, Pigalle/ Das ist die große Mausefalle/ Mitten in Paris/ Pigalle, Pigalle/ Der Speck in dieser Mausefalle schmeckt so zuckersüß… Das Lied war damals Nummer 1-Hit in Westdeutschland und hat auch -neben dem Wunsch, unbedingt Notre-Dame sehen zu wollen- dazu beigetragen, dass ich damals -Unterprimaner- mit einem Freund auf abenteuerliche Weise nach Paris getrampt bin…. https://de.wikipedia.org/wiki/Pigalle_(Die_gro%C3%9Fe_Mausefalle ) und https://www.youtube.com/watch?v=hR2FnLodERM

[18] Der nachfolgende Text ist im Wesentlichen übernommen aus dem Blog-Beitrag über den Kunstraub Napoleons in Deutschland: https://paris-blog.org/2021/05/05/vivant-denon-der-kunstrauber-napoleons-und-sein-musee-napoleon-louvre-teil-2-die-raubkampagnen-denons-in-deutschland-soll-ich-etwa-nichts-nehmen/

siehe zu den Grundlagen vor allem: https://www.academia.edu/20316260/Der_Lagrangesche_Kunstraub_von_1806_in_Kassel_historischer_Kontext_und_juristische_Aspekte

In dem in Anmerkung 10 zitierten Katalog der Meisterwerke des musée Fabre von 1939 wird die Provenienz des Bildes etwas genauer verfolgt. Da heißt es lakonisch: auf Seite 82: „Envoyé en 1806 à l’Impératrice Joséphine, pour Malmaison, par le comte Lagrange, le gouverneur de Cassel“. Als nächster Eintrag wird mitgeteilt, das Bild sei von Valedeau den „héritiers Grandpré“ abgekauft worden. Wie und wann das Bild in den Besitz der „Erben Grandpré“ gelangte, bleibt allerdings offen.

Weitere geplante Beiträge:

Das Reiterstandbild Heinrichs IV. auf dem Pont NeufDie alte Eiche (Le Gros Chêne) von Allouville-Bellefosse in der Normandie. Ein Gastbeitrag von Zora del Buono

Das Pantheon der großen (und der weniger großen) Männer und der wenigen großen Frauen, Teil 2: Der Kult der großen Männer

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