Die Insel Porquerolles: Natur und Kunst

Nach längerer Zeit also wieder ein Blog-Beitrag zu einem Ort weit außerhalb von Paris; genau: 875 km entfernt davon. Aber ein Beitrag aus zwei guten  Gründen:  Natur und Kunst.

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Zuerst die Natur:  Porquerolles ist ein Inseltraum, es gibt wunderschöne Strände, kleine versteckte Buchten, glasklares  Wasser. Hier zeigt sich Frankreich von seiner schönsten Seite.  Die Insel ist 7 km lang und 3 km breit, Fortbewegungsmittel der Besucher sind die Füße oder das Fahrrad. (1)

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Der lang gestreckte (aber schmale) Strand Notre Dame  wurde 2015, wie der zuständige Fremdenverkehrsverband stolz verkündet, vor 300 Mitbewerbern zum „schönsten Strand Europas“ gekürt. Das weiß offenbar auch die Gottesanbeterin zu schätzen. [1a]

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Wenn in der Hochsaison allzu viele  Menschen sich dahin auf den Weg machen, wird man aber sicherlich ein ruhigeres Plätzchen an einem der anderen, von der Anlegestelle der Fähren etwas entfernteren Strände oder in einer crique, einer der versteckten kleinen felsigen Buchten, finden.

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Auf dem Weg zu den Stränden geht es durch Wälder von Steineichen und Pinien und vorbei an Weinbergen, die Anfang des 20. Jahrhunderts als Feuerschutzzonen angelegt wurden, um zu verhindern, dass –wie 1897-  bei einem Waldbrand die ganze Insel betroffen ist.  Der hier erzeugte Wein war dann allerdings sogar einer der ersten, der die Klassifizierung „Côtes de Provence“ erhielt.

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Auf dem Weg zum Strand Notre Dame kommt man sogar -eine Besonderheit dieser Insel- durch eine Allee von stattlichen Eukalyptusbäumen, die dort von François-Joseph Fournier eingeführt wurden, der die Insel 1912 kaufte. Inzwischen verhindert die Verwaltung des Nationalparks allerdings eine  unkontrollierte Ausbreitung auf Kosten der heimischen Flora. (1a)   .

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Bei einer Fahrt durch die Insel wird man die typischen Erdbeerbäume (arbousier) nicht übersehen können, wenn im Herbst die Früchte erst gelb und dann rot leuchten. Sie sind übrigens essbar und es gibt davon leckere Gelees zu kaufen![2]

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Sehr verbreitet ist auch der Mastixstrauch, auch Wilde Pistazie genannt (franz: Pistachier lentisque).  Im Frühjahr leuchten seine weißen Blüten, im Herbst die kleinen roten Früchte, die im Winter den Vögeln als Nahrung dienen.

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Dies sind die leuchtenden weißen Blüten der auf Porquerolles ebenfalls weit verbreiteten Braut-Myrte.

Angebaut wird auf Feldern neben Feigen, Kirschen und Aprikosen auch die in Europa seltene schwarze Maulbeere. Hier ein Frühommer-Foto:

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Etwas abseits des Wegs kann man wunderbare überraschende Entdeckungen machen wie diese auf dem kargen Gelände eines ehemaligen Forts wachsenden Lilien.

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Ganz oft an den Weges-  und Waldrändern sieht man natürlich die Blüten des Akanthus, dessen stilisierte Blätter das korinthische Kapitell zieren.   Fotos: Wolf Jöckel

Und immer wieder hat man wunderbare Aussichten auf das Meer. Vor allem natürlich von oben- zum Beispiel von dem über dem Hafen von Porquerolles gelegenen Fort Sainte- Agathe .

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Blick vom Fort auf die Moulin de Bonheur aus der ersten  Hälfte des 18. Jahrhunderts

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Blick auf den Leuchtturm und die Villa Carmignac mit dem Ausstellungsgebäude und links dem kleinen Gartenhaus

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Das Fort Sainte-Agathe gehört zu einer ganzen Reihe von Forts, die auf der Insel  errichtet wurden. Die  ersten waren dazu bestimmt, die gegenüberliegenden Küstenabschnitte und vor allem den Hafen von Toulon vor den Einfällen von Seeräubern zu schützen.

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Heute ist im großen  Turm des Forts eine Ausstellung über die Geschichte der Insel untergebracht. Dort gibt es auch eine Abbildung der ersten Karte der Goldinseln, wie die drei Hyères-Inseln, von denen Porquerolles die größte ist,  auch gerne genannt werden.

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Porquerolles gehört, wie die beiden anderen „Goldinseln“,  zu dem Nationalpark von Port-Cros, dem ersten europäischen Nationalpark übrigens, der Gebiete über und unter Wasser umfasst. Für Taucher ist dieser Nationalpark, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, eine große Attraktion. Vor allem  „La Gabinière“ mit seinen bis zum 1,5 m  großen Zackenbarschen und Barrakudaschwärmen.[3]

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Junge Barrakudas sieht man dort seit einigen Jahren in großen Schwärmen (Schulen). Den Taucher freut das – allerdings ist der das warme Wasser liebende Fisch ein biologischer Indikator des Klimawandels- das trübt dann doch etwas die Freude…  [4]

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Sehr schön ist auch das Tauchgebiet um die  „Zwei Brüder“, eine auffällige aus dem Meer ragenden Felsformation  an der östlichen Spitze von Porquerolles – hier von der Presqu’île de Giens aus im Abendlicht zu sehen.

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Auch Maler hat die Insel angezogen. Hier zwei Beispiele:

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Henri-Edmond Cross, Les Îles d’Or  1891/1892  Musée d’Orsay

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Jean-Francis Auburtin, Matin (Calanque à Porquerolles) Collection particulier (Das Bild wurde auf der Jahresausstellung 2023 der Villa Carmignac auf Porquerolles ausgestellt.)

Die Ausstellung moderner Kunst der Fondation Carmignac

Seit Juni 2018 hat Porquerolles eine weitere große Attraktion zu bieten: Die Kunstausstellung der Fondation Carmignac. Sie ist „680 Schritte vom Hafen“  entfernt auf dem weitläufigen Gelände der ehemaligen domaine de La Courtade, eines provençalischen Gehöfts, untergebracht, Drehort des Films „Pierrot le fou“ von Jean—Luc Godard. In den 1980-er Jahren  wurde das Anwesen von dem Architekten Henri Vidal erworben und zu einer noblen Villa umgebaut. Als dort 1989 seine Tochter  ihre Hochzeit feierte, war auch Edouard Carmignac eingeladen. Der verliebte sich in das Anwesen und kaufte es 2013. Kein Problem für einen der reichsten Männer Frankreichs (Platz 50), der laut Forbes über ein Vermögen von 1,7 Mrd Dollar verfügt.[5] Als „self-made-man“ hat er sich  zu einem der größten europäischen Vermögensverwalter hochgearbeitet, sich dabei aber immer noch eine Affinität zur Kunst erhalten – ursprünglich wollte er einmal Musiker werden. So erwarb er im Laufe der Zeit eine etwa 300 Gemälde und Fotografien umfassende Kunstsammlung, von denen 70 vom 2. Juni bis zum 4. November 2018  auf Porquerolles zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden/bzw. wurden.

Während die Stiftungen Louis Vuitton und Seydoux-Pathé (2014), die Lafayette- Stiftung  (Lafayette Anticipations 2018) und die Collection François Pinault (2019)  in Paris angesiedelt sind oder sein werden (und sich mit prominentesten Namen der internationalen Architektur-Szene schmücken), hat sich Edouard Carmagnac für einen Ort weit außerhalb der Hauptstadt entschieden. Dazu sein Sohn Charles,  Direktor der Stiftung und Chef  der Anlage auf Porquerolles:

 „Mein Vater wollte seine Sammlung an einem abgelegenen Ort zeigen, weg von Alltag, der Stadt und all den Dingen, die darüber hinaus stattfinden. Die Menschen müssen dafür ihren Alltag hinter sich lassen, sie müssen ein Boot nehmen, sie müssen hierherkommen, sie müssen laufen. Und hier sind sie abgeschieden und auch die Gedanken sind frei und klar und man hat eine Art inneren Frieden, um sich auf die Kunstwerke einzulassen und zu hören, was sie vermitteln wollen.“[6]

Allerdings war die Villa Vidals nicht für die Präsentation von Kunst und für Publikumsverkehr geeignet. Eine einfache Erweiterung war aber aufgrund des Nationalpark-Statuts der Insel nicht möglich. Die Lösung war, unter dem Haus zusätzliche Ausstellungsflächen von 2000 qm² zu schaffen. Die werden teilweise durch einen Schacht mit natürlichem Licht versorgt.

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Die gläserne Decke dieser Öffnung ist mit Wasser bedeckt, was unten und oben wunderbare wellenförmige Spiegelungen auf den  Wänden und Pfeilern produziert.

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Vor allem in dem Raum  direkt unterhalb der Glasdecke/Wasserfläche. Dessen „Ausstellungsobjekte“ sind große blaue Rechtecke an den Wänden, die vom einfallenden Licht belebt werden.  So hat der Besucher geradezu das Gefühl, sich auf dem Meeresgrund zu bewegen, wie Julien Bordier im Express schreibt. In der Tat ein genialer Einfall.[7] 

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Dieser Eindruck wird noch dadurch verstärkt, dass die Besucher aufgefordert werden, die Schuhe auszuziehen und barfuß auf den Grund des „sea of desire“ hinabzusteigen.  Und passend dazu kommt man dann auch direkt zu Bruce Naumans „One Hundred Fish Fountain“ von 2005, wo aus hundert verschiedenen und identifizierbaren Fischen Wasser sprudelt. Es ist übrigens der einzige Ausstellungsraum, der mit Türen versehen ist, so dass man sich intensiv dem Sehen und Hören überlassen kann- zumal es ein Gedränge wie bei vielen Pariser Kunstausstellungen nichtgibt: In die Fondation Camignac  werden pro halbe Stunde nur maximal 50 Besucher eingelassen.

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Im Hintergrund/Nachbarraum ein monumentales Bild von Roy Lichtenstein mit spielenden Mädchen am Strand  (Beach scene from Starfish)

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Ein Wels am Boden des Brunnens

Das Privileg eines eigenen Raums hat auch das  eindrucksvolle 16 Meter lange Panorama-Bild von Miquel Barceló. Es zeigt seltsame Tintenfische und Quallen, wie sie –so oder so ähnlich- der Künstler im Mittelmeer angetroffen haben mag.

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Das Werk wurde extra für diesen Raum gestaltet und hat denn wohl auch –wie der Brunnen Naumanns- gute Chancen, dort dauerhaft ausgestellt zu werden. 2019 war es jedenfalls noch da-  sogar mit Polstern auf dem Boden. So kann man gwissermaßen auf Tauchstation gehen und von dort aus das Unterwasserpanorama bewundern.

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Befindet man sich im Untergeschoss eher im aquatischen Milieu, so betont die Architektur des Erdgeschosses das terrestrische Element: Man ist an Land, geöffnet zur umgebenden Natur, dem Garten, den Pinien und uralten Olivenbäumen, aber das Wasser, das Meer, ist immer nahe.

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Blick auf den Leuchtturm…

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     … und über den Garten der Fondation aufs Meer

Die Verbundenheit der Fondation Carmignac mit Porquerolles wird schon am Eingang zum Ausstellungsgebäude deutlich: Da wird man von einer Bronzeplastik Miquel Barcelós empfangen.

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Dargestellt ist der Alycastre, ein Ungeheuer, das  der Legende nach Angst und Schrecken auf der Insel verbreitete. Zum weiteren Verlauf  gibt es offenbar unterschiedliche Versionen: Dem von der Stiftung herausgegebenen Ausstellungs-Flyer zufolge war es kein geringerer als Odysseus, der auf seiner Irrfahrt in die Heimat hier Schiffbruch erlitt und das von Poseidon ausgesandte Ungeheuer besiegen musste, bevor er seine Fahrt fortsetzen konnte.   Einer anderen Version zufolge war es ein kampferprobter Pilger, der dem Schrecken ein Ende machte:  Von einer Fahrt ins Heilige Land zurückkommend war er in Seenot geraten und von hilfsbereiten Inselbewohnern gerettet worden. Als Dank tötete er das Ungeheuer und  brachte der Insel damit Sicherheit und Glück zurück.[8] Barceló stellt den Alycastre halb als Totenkopf, halb als Meeres-Ungeheuer dar, das über den Ort und seine Besucher wacht. Was für ein beziehungsreicher und schöner Empfang!

Der Alycastre kann vielleicht auch einen Schlüssel bieten zum Verständnis der Ausstellung:  Denn dort geht es auch um Gewalt und um die Gefahren, denen die Menschheit ausgesetzt ist. Darauf weisen einige der 8 Kapitel hin, in die die Ausstellung eingeteilt ist, wie „Brave New World revisited“ oder „Révolution, terreur et effondrement“.

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Bildausschnitt aus Joseph Kudelka, The Danube Delta, Romania (1994)

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Massimo Berruti: Mahnbanr (2011) Ausschnitt

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Tony Matelli, Weed 389 (2017) 

Und es geht in der Ausstellung auch um Glück und Schönheit in unserer Zeit. Bei dem Ausstellungskapitel Brave new world“ bezieht sich der Kurator der Ausstellung, Dieter Buchhart, ausdrücklich auf Huxleys berühmten Roman, den er in den 1930-er Jahren  ganz in der Nähe in Sanary-sur-mer geschrieben hat.

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David Spiller Be Happy (1998)

Auffällig ist gerade bei dem Thema Schönheit die deutliche Vorliebe des Sammlers für den mit insgesamt 9 Bildern  vertretenen Roy Lichtenstein: Carmignac  besitzt die größte Lichtenstein-Sammlung in Europa! Hier werden seine Arbeiten  mit einer Venus und einer Madonna Botticellis konfrontiert- den einzigen klassischen Gemälden der Ausstellung.  Dazu Edouard Carmignac:

„J’ai toujours vu une relation entre Botticelli et Lichtenstein. Le premier a défini l’archétype de la beauté occidentale à la Renaissance. Roy Lichtenstein, lui, a renouvelé le concept de la beauté contemporaine avec une nouvelle écriture composée de points et de lignes, inspirée par la bande dessinée. Pour moi, il est le plus grand peintre de la fin du XXe siècle.“

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Roy Lichtenstein, Collage for Nude with red shirt (1995)

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Sandro Botticelli, Venus (um 1490) Ausschnitt. Leihgabe der Musei Reali de Torino

 

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Roy Lichtenstein, Collage for Seductive Girl (1996)

Bei einem Rundgang kommt man vorbei an weiteren Werken der amerikanischen Kunst der 1960-er bis 1980-er Jahre, die ein Schwerpunkt der Sammlung ist,  und vielen weiteren Größen der internationalen zeitgenössischen Nachkriegskunst (Gerhard Richter natürlich eingeschlossen).

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Jean-Michel Basquiat: Zing (1984)

Dabei soll es sich um ein Portrait des tanzenden Edouard Carmagnacs handeln, das Basquiat in den 1980-er Jahren malte, als Carmignac an der Columbia-Universität studierte. Einige Jahre später entdeckte der inzwischen vermögende Sammler das Bild in einem Sotheby-Katalog und zückte sein Scheckbuch… Am unteren Rand kann man bei genauem Hinsehen noch ein –niac erkennen. 

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Jean- Michel Basquiat: untitled (Fallen Angel) 1981

Als Carmignac dieses Bild, laut Le Monde (3./4. Juni 2018) vor einigen Jahren für 6,4 Millionen Euro kaufte, wurde er von vielen für verrückt erklärt. Inzwischen haben die sicherlich eine andere Einschätzung. Der „gefallene Engel“ Basquiats soll übrigens in Carmignacs Hauptquartier an der noben place Vendôme seinen Platz im Treppenhaus gehabt haben: Da gingen die höheren Chargen seines Unternehmens vorbei und konnten sich dabei immner bewußt machen, dass man hoch steigen, aber sich auch leicht die Flügel verbrennen und abstürzen kann – eine schöne Anekdote.

Andy Warhol: Lenin (1986)  und Mao (1973)

Die Bilder haben  -dem Katalog zufolge-  sonst  übrigens ihren Platz im Büro von Edouard Carmignac! Der gehört zwar, noch einmal laut Le Monde,   mit einem Vermögen von 1,72 Milliarden Euro zu den reichsten Männern Frankreichs, aber er pflegt einen gewissen antibourgeoisen Nimbus.  Eines seiner Lieblingsworte soll insoumis sein, also aufsässig, widerspenstig. Ich nehme aber an, dass er nicht Melenchons Partei La France insoumise wählen oder gar unterstützen wird: Er dürfte sich ja kaum den bequemen Ast absägen wollen, auf dem er sitzt.

Lohnend ist auch ein Spaziergang durch den großen, allmählich in die umgebende Natur übergehenden Garten des Anwesens, der auch als Ausstellungsraum dient.

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Zum Beispiel für die vom deutschen Künstler Nils-Udo eigens für den Museumsgarten geschaffenen riesigen  Marmoreier mit ihren reizvollen Schattenspielen.

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….oder für die vier im Olivenfeld aufgestellten monumentalen Köpfe von Ugo Rondione (Four Seasons

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und die drei Alchimisten von Jaume Plensa – hier einer der drei.

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Die Assoziation an Jurassic Park oder die Osterinsel liegt da natürlich nahe.[9]

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Das auffällig weiß verputzte Gartenhaus, sichtbar in dem Film Godards, gehört auch zu den Ausstellungsobjekten:

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Der Verputz der Wände ist von dem portugiesischen Künstler Alexandre Farte (AKA VHILS) eingeritzt, so dass Muster und Bilder entstehen: Scraching the surfaces. 

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Der Brunnen im Stelenlabyrinth von Jeppe Hein (Path of Emotions)

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La  femme de ma vie von Patrice Hyber (seit 2019)

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Neu ist auch die Installation des brasilianischen Künstlers  Cildo Meireles Volátil. Des handelt sich um eine Hütte, deren Boden vielleicht 40 cm hoch mit Talg bedeckt ist. Innen ist es völlig dunkel, man tastet sich durch den Raum, watet durch den Talg, versucht sich zu orientieren, vielleicht auch mit Hilfe von (maximal vier) anderen Personen, die sich auch dort befinden. Und schließlich entdeckt man im Dunkel – in der Nähe? wo genau?- ein Licht… Eine spannende Erfahrung.

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Als Fazit kann ich mich nur uneingeschränkt dem Urteil des Deutschlandfunks anschließen:

„Es ist bemerkenswert, wie schnell man hier zur Ruhe kommt und nicht, wie in Museen so oft, von einem Raum in den anderen hetzt, um ja alle Werke innerhalb einer bestimmten Zeit zu sehen. Hier spielen die erstklassigen Kunstwerke vielleicht nicht wirklich die größte Rolle. Es ist vielmehr das Zusammenspiel von Landschaft, Architektur, Kunst, Gerüchen und Geräuschen, das die Fondation Carmignac zu einem neuen, bisher ungewöhnlichen Kulturort macht“.[10]

Prosaischer drückt das der Tripadviser mit seinen 4,5 Punkten aus, davon weit überwiegend  der Bewertung „ausgezeichnet“.[11]

Zu verdanken haben wir dies Edouard Carmignac, dem Kunstliebhaber, Vermögensverwalter und Milliardär. Welche Zusammenhänge es zwischen diesen drei Aspekten  gibt? Die zur Eröffnung des Projekts eingeladenen Journalisten haben, soweit ich das sehe, diese Frage vornehm übergangen. Nur Tim Ackermann von der ZEIT hat den Direktor der Stiftung auf die ökonomische Dimension der Kunstsammlung angesprochen:  Aber garantieren die grundsoliden Werke mit überwiegend klingenden Künstlernamen nicht stabile Preise beim Wiederverkauf?“ eine angesichts der aktuellen Kunstmarkt- Hype mit seinen horrenden Preissteigerungen äußerst zurückhaltende Formulierung. Charles Carmignac weist eine solche Vermutung aber treuherzig  von sich:

„Mein Vater sieht die Sammlung nicht als Investment. Die Kunstwerke sind seine Leidenschaft. Er liebt es, sich mit ihnen zu umgeben und seinen Geschmack mit anderen Kunstliebhabern zu teilen.“ [12]

Mag ja sein.  Aber wenn die öffentlichkeits- und werbewirksame Präsentation der Sammlung auch noch zur Vermehrung seines Vermögens beiträgt, wird Edouard Carmignac sicherlich nicht traurig sein. Die gut 100 Millionen Euro, die Carmignac für die Anlage von Porquerolles (Kauf des Grundstücks, Umbau der Villa, Außenanlagen)  ausgegeben hat, haben sich jedenfalls sicherlich schon längst ausgezahlt.

Denn Monsieur Carmignac ist ganz offensichtlich  sehr darauf bedacht, sein Vermögen zu mehren und er scheint dabei sogar auch Mittel am Rand bzw.  jenseits der Legalität anzuwenden. In der Ausgabe von Le Monde vom 30.Juni/1.Juni findet sich jedenfalls die Information, dass „Carmignac Gestion, fleuron de la gestion de capitaux“ bereit gewesen sei, (zusätzlich zu schon bezahlten 21 Millionen Euro) 30 Millionen Euro an die französische Finanzverwaltung zu bezahlen. Im Gegenzug sei das juristische Verfahren gegen das Unternehmen eingestellt worden.  Man habe ihm vorgeworfen, durch illegale Maßnahmen („un montage à Luxembourg“) seine eigentlich fälligen Steuerabgaben vermindert zu haben…

Henri Nijdam, ein weiterer erfolgreicher Unternehmer, der sich in Porquerolles verliebt und dort niedergelassen hat, sieht in in Carmignac den Endpunkt einer Entwicklung der Insel, in der sich die Geschichte des Kapitalismus im 20. Jahrhundert spiegele (14): Zuerst sei es François Joseph Fournier gewesen, der sein Vermögen in den Goldminen Mexikos gemacht habe. Der habe 1912 die Insel gekauft und  dort seine Utopie eines friedlichen Zusammenlebens verwirklichen wollen. Dann sei ihm Henri Vidal gefolgt, der Erfinder eines Patents, das  den Bau von Pisten zum Starten und Landen von Flugzeugen revolutioniert habe. Der habe die Insel mit der Anlage von Weinbergen geprägt.  Und schließlich und (vorerst endlich) der Finanzmogul Carmignac mit der Kunst…. Fortsetzung folgt…?

Praktische Informationen

Es gibt regelmäßige Fährverbindungen zwischen dem Port de la Tour Fondue an der Spitze der Presqu’île de Giens und Porquerolles. Die Fahrzeit dauert etwa 20 Minuten. Am Port de la Tour Fondue gibt es große Bezahlparkplätze.[13]

Im Touristenbüro am Hafen von Porquerolles erhält man einen Plan des Ortes, in dem auch die Fondation Carmignac eingezeichnet ist, die man bequem zu Fuß in etwa einer Viertelstunde erreicht.

Eintrittskarten sollte man am besten vorreservieren, weil pro halbe Stunde immer nur maximal 50 Personen eingelassen werden. (www.fondationcarmignac.com )   Aber wenn man, wie wir, außerhalb der Hauptsaison  kommt, hat man gute Chancen, auch ohne Vorreservierung dabei zu sein.

Ab April wird eine neue Ausstellung in der Fondation Carmignac präsentiert werden.

Es gibt auch einen Katalog zur Sammlung der Stiftung  zum stolzen Preis von 65 Euro.

Anmerkungen

(1) Die beiden Zeichnungen in diesem Beitrag stammen aus einem schönen Heft von Cécile Pierre über die Insel Porquerolles.  www. callicecilecom

[1a] https://www.hyeres-tourisme.com/equipement-loisir/plage-notre-dame/

[2] Zur Flora der Insel: http://www.horizon-nomade.com/porquerolles-ile-dexception/ Dort auch das Arbousier-Foto.

[3] Bilder aus: http://www.plongees-de-reve.fr/porquerolles

[4] http://www.portcros-parcnational.fr/fr/des-connaissances/patrimoine-naturel/la-faune/poissons/barracuda

Siehe dazu den Bericht aus Le Monde vom 24. Juni 2021: Faune et flore de la Méditerranée boulversées par le réchauffement. La tmpérature de la Grande Bleue augmente 20%, plus rapidement que la moyenne mondiale. Darin werden die desaströsen Folgen der Erwärmung für das Ökosystem des Mittelmeers beschrieben.

[5] https://www.forbes.com/profile/edouard-carmignac/#29ff9b994b16

[6] https://www.deutschlandfunkkultur.de/fondation-carmignac-auf-porquerolles-ein-kunstmuseum-im.1013.de.html?dram:article_id=419153

[7] https://www.lexpress.fr/culture/art/fondation-carmignac-un-lieu-d-art-a-part_2013568.html

[8]  Siehe: Dominique Amann, Dragnos et Dracs dans l’imaginaire provençal. Toulon 2006, S. 156/157  Abgedruckt in:  http://www.porquerolles-patrimoine.fr/digressions/alic.html

[9]  „Porquerolles prend alors des allures de Jurassic Park ou d’île de Pâques.“

https://www.lexpress.fr/culture/art/fondation-carmignac-un-lieu-d-art-a-part_2013568.html

[10] https://www.deutschlandfunkkultur.de/fondation-carmignac-auf-porquerolles-ein-kunstmuseum-im.1013.de.html?dram:article_id=419153

[11] https://www.tripadvisor.de/Attraction_Review-g681252-d14156540-Reviews-Fondation_Carmignac-Porquerolles_Island_Iles_d_Hyeres_French_Riviera_Cote_d_Azur.html

[12] https://www.zeit.de/2018/24/fondation-carmignac-museum-insel-porquerolles

In einem Beitrag von TV 2 über Verrücktheiten des Kunstmarktes, der im November 2018 in den Abendnachrichten ausgestrahlt wurde, wurde übrigens auf einige reiche Kunstsammler verwiesen, die durch ihre immensen Geldmittel die Kunstpreise in die Höhe treiben. In diesem Zusammenhang wurde  ausdrücklich auch Edouard Carmignac verwiesen.

[13] www.tlv-tvm.com

https://voyagesetgourmandises.fr/horaires-des-bateaux-de-la-tour-fondue-a-porquerolles/

Karte aus: http://www.fondationcarmignac.com/fr/villa-carmignac/voyager

(14) Sur l’Île de Porquerolles, le trésor révélé des Carmignac. Le Monde 3./4. Juni 2018 (S. 16 und 17)

Blog-Beiträge zu weiteren Jahresausstellungen der Fondation Carmignac:

La mer imaginaire: Die Jahresausstellung 2021 der Fondation Carmignac:   https://paris-blog.org/2021/08/01/la-mer-imaginaire-die-jahresausstellung-2021-in-der-villa-carmignac-auf-porquerolles/

Mit Odysseus im Labyrinth: Die Jahresausstellung 2022 in der Fondation Carmignac auf Porquerolles  https://paris-blog.org/2022/08/01/mit-odysseus-im-labyrinth-die-jahresausstellung-2022-der-stiftung-carmignac-auf-porquerolles/

Street-Art in Paris (3): Der Invader

Im zweiten  Beitrag  über die Pariser Street-Art wurden  drei Künstler vorgestellt, die mit ihren Werken den öffentlichen Raum der Stadt in besonderer Weise prägen: Mosko, Jerôme Mesnager und  Jef Aérosol. In einem nachfolgenden sollen Miss Tic, Monsieur chat und  Fred le chevalier folgen.  Der Invader, den ich –gewissermaßen im Zentrum platziert- hier vorstellen möchte, ist sicherlich der  präsenteste  von ihnen und er war auch der erste, den ich, seit  wir uns in Paris niedergelassen haben, mit Bewusstsein wahrgenommen habe. (1)

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Bei Spaziergängen und Fahrten durch die Stadt waren mir kleine Mosaike aufgefallen – unübersehbar bei der Orientierung, weil sie vor allem an Straßenecken bei den Straßenschildern angebracht sind.

… manchmal auch an touristisch besonders frequentierten Orten wie beispielsweise hier am pont de Iéne – auf der Seite des Eiffelturms:

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Allmählich wurde ich neugierig und fragte einige alteingesessene Pariser, was es denn mit diesen Mosaiken auf sich habe: Fehlanzeige! Selbst unser Zeitungshändler hatte sie noch nie bemerkt und konnte sich auch aus dem Bild, das ich ihm zeigte, keinen Reim machen. Für die Pariser scheint ihre Stadt jedenfalls nicht (mehr) ein Ort zum Flanieren zu sein.

Wenige Tage später  fiel mir am Zeitungskiosk die  Ausgabe der Libération vom 11./12. Juni 2011 auf.  Ein unübersehbares schwarz-weiß-rotes Mosaik zierte das Titelblatt:  Invader envahit Libé– Invader überfällt Libération; wobei auch noch die beiden a-s  in der Schlagzeilen  durch kleine Mosaiken ersetzt waren.

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Die gesamte Zeitung fiel typografisch aus dem Rahmen: In den meisten Überschriften waren die a-s mosaikartig umgestaltet. Zunächst dachte ich an ein technisches Problem, bis ich verstand, worum es hier ging: Um eine Ausgabe zu Ehren eines Pariser Straßenkünstlers mit dem Pseudonym Invader.

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Dort erfuhr ich nun endlich etwas über das „Geheimnis“ der merkwürdigen Mosaike:  „Seit zwölf Jahren bringt Invader in den Städten der ganzen Welt seine Mosaikfiguren an, inspiriert von einem Videospiel der 70-er Jahre.“ 

In der Ausstellung  Être Moderne: Le MoMa à Paris, die 2017/18 in der Fondation Louis Vuitton gezeigt wurde, gehörten auch zwei klassische Videospiele zu den Ausstellungsobjekten, eines davon war der Space Invader von 1978, der damit in den Rang einer Ikone der modernen Kunst aufrückte.  Man konnte sie nicht nur betrachten, sondern auch benutzen, wovon jugendliche Ausstellungsbesucher mit großer Intensität Gebrauch machten.

Wie andere Straßenkünstler  hat der Invader eine gediegene künstlerische Ausbildung,  einen entsprechenden künstlerischen Anspruch und einen Horror vor banalen Nachahmern.  Der Grund, warum ihn  Libération 2011 mit einer besonderen Ausgabe ehrte:  Invader hatte gerade sein 1000. Mosaik in Paris angebracht.

Expo St Honoré 012

Und während Invader meistens nachts unterwegs ist und maskiert und im Schutz der Dunkelheit ans Werk geht, war das 1000. Mosaik Teil einer Vernissage: In einem ehemaligen Elektrizitätswerk der Stadt Paris in unserem 11. Arrondissement, einem repräsentativen Industriebau des 19. Jahrhunderts, wurde das 1000. Mosaik enthüllt und eine Invader-Ausstellung eröffnet.

Aus Anlass des 1000. Pariser Mosaiks wurde eine Karte herausgegeben, auf der alle Pariser „Space Invaders“ verzeichnet sind- buchhalterisch exakt mit Nummer, Arrondissement und Datum. Außerdem ist für jeden Space Invader auch noch eine Punktzahl angegeben.  Für jedes Mosaik gibt es zwischen 10 und 50 Punkten:  und zwar je nach der Schwierigkeit, es anzubringen und seinem „künstlerischen Wert.“  Punkte gab es auch schon bei dem Videospiel der 70-er Jahre, und der Spieler, der die meisten Punkte gesammelt hatte, war der Gewinner:  Im Gegensatz dazu ist der Pariser „Invader“  immer der Gewinner.

In der Ausstellung waren natürlich jede Menge der kleinen Mosaike ausgestellt, darüber hinaus eine Vitrine mit entsprechend gestalteten Turnschuhen, die der „Invader“ bei seinen nächtlichen Aktionen getragen hatte. Und verkauft wurden Waffeln mit natürlich dem unvermeidlichen Invader-Muster.

Gezeigt  wurde auch, dass der „Invader“ rund um den Erdball tätig ist. Auf allen Kontinenten und in 72 Städten war er schon aktiv, vor allem aber in Europa.[1a]

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Wie man sehen kann, ist der Invader auch in Frankfurt und Berlin schon aktiv geworden.[2]

Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist aber eindeutig Paris.  Der Invader macht das auch sehr deutlich – zum Beispiel durch das „I (love) Paris“- Mosaik an der Place des Vosges und den entsprechenden Titel von Sammelbänden mit den Pariser Mosaiken des Invaders.

Die wurden im Februar 2017 mit großem Werbeaufwand in der großen Buchhandlung im Centre Pompidou präsentiert.  An der Eingangstür sieht man die Abbildung eines Pariser Mosaiks des Invaders  in „Arbeitskleidung“ und  mit Ausrüstung.

Buchhandlung Centre pompidou Febr 2017 (4)

Die Stadt dankt ihm seine Anhänglichkeit, indem sie ihm zum Beispiel  Ehrenplätze einräumt:

IMG_9882 Am Pont neuf (2)

Place Suzanne Valadon Montmartre

Invader-Mosaik am Pont Neuf und  an der Place Suzanne Valadon am Fuß von Sacré-Coeur. Da bedroht ja ganz offensichtlich der Invader nicht die Stadt, sondern er liefert ihr die  fehlenden Mosaiksteinchen: Die Street-Art bereichert also, so die Botschaft, die Stadt um etwas, was ihr bisher gefehlt hat.

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist dsc02002-kiefer-7.-1.-21-1.jpg

Die französische Post ehrte sogar den Invader –wie auch andere (Pariser)  Straßenkünstler-  mit einer Briefmarke.

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Es sind vor allem die populären Stadtviertel im Osten – wo nach Ansicht des Künstlers offenbar eher Menschen wohnen, die die Space-Invasions nicht als Sachbeschädigung, sondern als Bereicherung des öffentlichen Raums ansehen.

In den Katalogen der „invasions de Paris“ sind die Mosaike kartografiert. Da ist die Vorliebe des Invaders für den Osten von Paris, also auch den  Faubourg- Saint- Antoine unübersehbar.

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Als „Lokalpatriot“ des 11. Arrondissements bzw. des Faubourg Saint-Antoine, der ich inzwischen geworden bin, freue ich mich natürlich besonders über die Invader-Mosaike  in unserer Umgebung: Beispielsweise über das an der historischen Fontaine de Montreuil…

IMG_9315 La fontaine de Montreuil (3)

.. oder das am deutsch-französischen Café Titon  an der Ecke der Rue Chanzy und der Rue Titon, das auf die draußen sitzenden Gäste herabäugt.

Oder  über das Mosaik an der U-Bahn-Station Faidherbe-Chaligny, offensichtlich ein 900er Mosaik: genau die Nummer 944, wie der Invader-Plan verrät. Dass es die Form eines Tisches oder einer Kommode hat, ist wohl ein Bezug zur Tradition des Holzhandwerks in diesem Viertel.[3]

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An diesem Mosaik an der Place Voltaire (neben der Bäckerei, bei der wir oft und gerne Brot und croissants kaufen)  ist sogar die genaue Nummer angegeben- immerhin eine ganz besondere….

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… Interessant ist auch, dass bei der Renovierung der Fassade  des Café-Titon-Hauses  das Mosaik nicht beschädigt  oder gar entfernt wurde. Inzwischen ist der Invader so bekannt, dass Hausbesitzer sich eher glücklich schätzen, wenn ihr Haus durch ein solches Mosaik verziert und aufgewertet wird. Und auch wenn der Invader weiterhin nur nachts  und mit Gesichtsmaske unterwegs ist: Selbst die Pariser Polizei, die ihn zu Beginn seiner Interventionen noch mehrmals vorläufig festgenommen hatte, wie uns in der Ausstellung erklärt wurde, weiß, dass sie es mit einem inzwischen höchst erfolgreichen Künstler zu tun hat, dessen Tätigkeit sie nicht behindert. Der Invader kann jetzt im Allgemeinen auch ganz ungehindert seine Leiter anstellen und seine Mosaike ankleben, so wie er es sehr schön in der rue de Montreuil (11. Arrondissement, März 2018) zeigt.

DSC02890 Invader rue de Montreuil (3)

Eher sind es jetzt Souvenir-Jäger, die sich für die Mosaike des Invaders interessieren…

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… und darauf Jagd machen.

impasse Cesselin IMG_9702

Immerhin kosten schon die kleinen Mosaike im Kunsthandel 5000- 7000 Euro – jedenfalls waren das die Preise, die 2011 auf einer Ausstellung von Mosaiken des Invaders im noblen Faubourg Saint-Honoré verlangt wurden. Als ich damals die Ausstellung besichtigte, waren alle kleinen Mosaike schon verkauft. Noch zu haben waren nur große Formate  mit Preisen von um die 50.000 Euro! 2016 wurde ein Werk des Invaders sogar für 251.000 Euro verkauft!

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Inzwischen gibt es allerdings wieder eine ganz exakte Kopie der drei Läufer am gleichen Ort. (aufgenommen April 2019. Und dazu gleich ein neues Schild für die Münzwäscherei im Erdgeschoss). Mal sehn, wie lange sie dort ungestört laufen können….

DSC01288 Invader Menilmontant

Dass der Invader wie andere arrivierten Straßenkünstler auch -sicherlich lukrative- Werbeaufträge annimmt, entdeckte ich übrigens an einem kleinen versteckten Siedlungshäuschen in Ménilmontant. Die Firma, für die der Invader offenbar ein Logo entworfen hatte, ist aber keine Wach- und Schließgesellschaft, wie ich zunächst vermutete, sondern ein  deutsches Hochtechnologie- Unternehmen der cyber-Sicherheit.  Aber potentielle Diebe wissen das wohl kaum und gehen dann vielleicht lieber woanders ans Werk.

Inzwischen benötigten allerdings die Werke des Invaders selbst Protektion: Anfang August 2017 berichteten Libération und Le Monde, dass street-Art-Werke des Invaders in Paris inzwischen systematisch geraubt würden. Und zwar immer nach dem gleichen Muster: Zwei Männer mit Leiter und in Monteuerskleidung gäben sich als Angestellte der Stadt aus und  machten  sich an die Arbeit, die Mosaike zu entfernen. Angeblich kämen sie mit einem Mercedes. Die mairie de Paris versicherte daraufhin in einer Presseerklärung, sie habe damit nichts zu tun:

«Sur les photos, on les voit habillés normalement, avec des gilets jaunes qu’on peut trouver n’importe où, alors que les employés municipaux portent un uniforme. Et non, la ville de Paris ne fournit pas encore de Mercedes à ses employés.»

Die Stadt hat inzwischen  auch Anzeige gegen Unbekannt gestellt „pour usurpation de fonction.“

Und es gibt inzwischen auch eine breite Kampagne in den sozialen Netzwerken, wachsam zu sein, und es gibt sogar Gruppen, die sich vorgenommen  haben, gestohlene oder zerstörte Mosaiken zu ersetzen.  Ein Auslöser dabei war die Entfernung eines besondes bekannten Mosaiks, nämlich das der Mona Lisa (Joconde)  in der Rue du Louvre (1. Arrondissement), was große Empörung auslöste.

La Joconde

Auch der Invader hat  reagiert: Er verwendet jetzt einen stärkeren Leim als früher und seine Kacheln/Mosaiksteine sind dünner, lassen sich also  nicht mehr so leicht unbeschädigt entfernen. Und er erwartet  juristische konsequenzen. Aber kann die Entfernung eines illegal angebrachten Mosaiks ein illegaler Akt sein? Auch wenn die betroffenen Hausbesitzer ich inzwischen mit ihnen angefreundet haben? Und auch wenn die Mosaike nicht aus finanziellen Motiven  entfernt wurden?  Darüber können sich jetzt die Juristen die Köpfe zerbrechen… (3a)

Offenbar ist aus dem nächtlichen Straßenkünstler längst ein höchst erfolgreicher Star der Kunstszene geworden, dem eine zahlungskräftige Kundschaft die Werke geradezu aus den Händen zu reißen scheint. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, als seien die Straßeninvaders inzwischen Teil einer ausgebufften Marketingstrategie und einer gekonnten Selbstinszenierung.

Inzwischen gibt es   –laut offizieller Website- 1367 Invader-Mosaike in Paris. (Stand September 2018).[4] Ein Problem ist angesichts einer so großen Zahl natürlich das Verhältnis von Wiederholung und Veränderung. Weit über 1000 Invader-Mosaike allein in Paris! Besteht da nicht die Gefahr, dass die Passanten genug davon haben, es ihnen allmählich reicht mit den Eindringlingen aus dem Weltraum, die sich ungefragt an den Häuserfassaden niedergelassen haben?

Dem Invader ist dieses Problem durchaus bewusst. So gehört es zu seinen Prinzipien, dass  jedes Mosaik ein Unikat sein soll:

„Répéter la même forme aurait été lassant j’ai donc décidé de ne jamais reproduire deux fois la même mosaïque et je m’y suis tenu.“[5]

Also hat er das „klassische“ Invader-Motiv vielfach variiert:

Zum Beispiel durch Vervielfachungen, wie hier am Louvre gegenüber dem Denkmal für den in der Bartholomäusnacht ermordeten Führer der Hugenotten, den Admiral von Coligny – wobei die Form dieses Mosaiks wohl als Anspielung auf diesen historischen Hintergrund verstanden werden kann…

IMG_9759 Am Louvre gegenüber Coligny Denkmal (2)

…durch oft dem entsprechenden Platz angepassten Erweiterungen….

DSC04049 Invader Pere Lachaise

… hier zum Beispiel in der rue de la Roquette am Eingang zum Friedhof Père Lachaise…

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist dsc05883.jpg

… und hier am Gare de Lyon, wo die Züge in den Süden abfahren….

— oder zum Beispiel  durch einen Invader in Form  einer Kapelle  oder  die  Flasche als Ersatz für ein zerstörtes Wirtshausschild auf der Ile Saint-Louis (Quai Bourbon)….

…. durch Angabe der Jahreszahl der Anbringung des Mosaiks…

DSC00620 Invader mit Jahreszahl

DSC03778 Street Art April 2019 div (3)

…. durch Vergrößerungen der Mosaiksteinchen, also die Verwendung von Kacheln…

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… oder durch die Verwendung anderer Materialien….

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Der  etwas aus dem Rahmen fallende space invader wird übrigens von einer Oktopus-Dame des Straßenkünstlers GZUP bewundert, der schon im ersten Beitrag über die Street-Art in Paris  kurz vorgestellt wurde.

Darüber hinaus hat der Invader das Spektrum seiner Möglichkeiten über das klassische Invader-Motiv hinaus erheblich erweitert wie hier –passend zum Ort der Platzierung- an der streng quadratisch angelegten Place des Vosges. (Leider existiert das inzwischen nicht mehr).

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Auch bei anderen Mosaik-Figuren ist auf den ersten Blick deutlich, dass sie speziell für den jeweiligen Platz ausgewählt und vielleicht auch erdacht wurden:

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… so der Invader mit einer Serie von Früchten auf dem marché d’Aligre im 12. Arrondissement oder der Invader mit einer geballten Faust zur Erinnerung an den Mai 1668 natürlich an der place de la Sorbonne:

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Schön auch die  Rakete am Anfang der rue de la Roquette  in der Nähe der Bastille.  Eigentlich müsste  da ja ein Rukola-Blatt abgebildet sein, denn der Name der Straße bezieht sich auf diese Pflanze (französisch: roquette), die  dort einmal verbreitet war. (Siehe den  Blog-Beitrag: Wohnen, wo einmal die Guillotine stand). Aber für die vielen Touristen, die dort vorbeigehen, ist eine Rakete sicherlich einsichtiger: Man braucht ja auch nur den Akzent von der zweiten auf die erste Silbe zu verschieben, um von dem französischen Salatblatt auf die englisch/amerikanische Rakete zu kommen: also ein schönes Wortspiel des Invaders.  (Wobei ich mir hier – wie auch bei dem anschließend gezeigten Mann mit den blauen Hosen- nicht ganz sicher bin, ob da nicht jemand anderes am Werk war…)

DSC01308 Invader Rakete rue de la Roquette

Eine öfters zu sehende Variation ist auch der Mann mit den blauen Hosen und der braunen Jacke, der in der rue Oberkampf Klimmzüge an einer Überwachungskamera unternimmt und  in der rue Saint-Maur die in Paris häufig anzutreffenden vorstehenden „pierres d’attente“ hochklettert. Diese sogenannten „Wartesteine“ waren beim Bau von Häusern oft extra an die seitlichen Hauswände eingebaut worden, um die Verzahnung mit einem geplanten, aber nicht ausgeführten Nachbargebäude  zu verbessern. Ganz in der Nähe steht das Männchen dann auf einem Sims in der Passage du chemin vert und hält sich die Ohren zu. Kein Wunder, denn er befindet sich hier mitten im geschäftigen Viertel des chinesischen Textilhandels, an einer engen, viel  befahrenen und oft zumindest teilweise von Lieferwagen blockierten  Straße, Der Lärm dort ist entsprechend. Alle diese kleinen Mosaike befinden sich übrigens im 11. Arrondissement.

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Der kleine Pinguin, bei dem es keinen Invader- Zweifel geben kann,  steht an einer Hauswand im Quartier Latin gegenüber von Notre Dame und träumt wohl davon, ins Wasser der Seine zu springen- Allerdings tut er gut daran, das nicht zu tun: Nicht nur, weil es ihm kaum bekommen würde, sondern weil sich dann die Passanten, wenn sie ihn denn entdecken, nicht mehr über ihn freuen könnten.

Manche der vom Invader verwendeten Figuren können auch aus anderen Bereichen stammen, aus anderen Computerspielen, aus Comics, Filmen:

 „je m’amuse aussi parfois à changer de registre avec des figures venant d’autres horizons.“[6]

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Hier handelt es sich wohl um Mickey-mouse und offensichtlich um Homer Simpson, an anderen Stellen ist mir die Herkunft der Figuren nicht bekannt. (Über Tipps und Hinweise würde ich mich freuen):

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rue de Picpus, 12. Arrondissement

Bei den drei nachfolgend abgebildeten Mosaiken  sind übrigens  die klassischen Invader-Raumschiffe integriert: sie sind also gewissermaßen vom Invader signiert.

DSC01045 Invader 2017

Kein Zweifel kann auch bei einem der neuesten , im Juni 2016 geschaffenen  Invader-Mosaike in Paris aufkommen, der Figur des Dr. House, dem 1205. Invader-Werk in Paris.[7] Immerhin ist es – mit 10 Meter Höhe!- das bisher mit Abstand größte Werk des Invaders , und es befindet sich an einer Wand des berühmten Krankenhauses  Pitié-Salpêtrière an der Avenue Vincent-Auriol im Street-Art-freundlichen 13. Arrondissement und gut sichtbar von der vorbeiführenden Métro-Linie 6.

Invader Dr. House IMG_9951 (1)

Es handelt sich um die Figur des Dr. House,  der einer populären  Fernsehserie einen Namen  gegeben hat. Der etwas schräge, aber sehr kompetente Arzt ist mit all seinen Attributen ausgestattet: dem Dreitagebart, dem offenen Hemd und Jackett, den Turnschuhen und dem Stock. Und das für den Diagnostiker Dr.  House unentbehrliche Stetoskop wird von dem gerade anfliegenden space invader gebracht.

Der Invader hat sich selbst zu dieser sehr medienwirksamen Arbeit geäußert:

Pourquoi le Dr House ? « J’avais envie de faire un grand portrait, ce qui est difficile à faire de manière non officielle, car cela prend du temps. Ce personnage, que j’aime bien, est un symbole de la culture populaire de notre époque, et le contexte s’y prêtait », s’amuse Invader. Pour l’artiste, il s’agit aussi d’un « exercice de style » : « Aujourd’hui, le carreau de mosaïque et l’esthétique 8 bits, très pixelisée, sont devenus ma­ signature, plus que les personnages Space Invader eux-mêmes. » [8]
Der Invader betont also selbst, wie vielfältig sein Repertoire  inzwischen ist und weit über die traditionellen Space Invaders hinausgehen.  Vielleicht ist wohl auch der Grund dafür, dass ich mich immer noch freue, wenn ich ein für mich neues Mosak des Invaders sehe. Und wenn es ein besonders Schönes und zur Umgebung passendes  ist, freue ich mich besonders. Zumal alles auf Zufall beruht. Die  Invader- Karte oder aktueller: die application FlashInvaders für eine gezielte Suche zu benutzen ist tabu. Die Freude besteht ja gerade im überraschenden Finden!

Die wünsche ich  auch allen Paris- Besuchern/Besucherinnen, die diesen Bericht lesen und vielleicht angeregt werden, beim Flanieren in der Stadt auch etwas nach Mosaiken des Invader Ausschau zu halten!

Ein  paar weitere „Fundstücke“:

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rue Mouffetard

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An der ehemaligen Ringbahn um Paris (petite ceinture) im 20. Arrondissement

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Berges de la Seine/Pont Sully

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An einer Bushaltestelle am musée d’Orsay

Besonders gut gefallen hat uns ein neues Mosaik des Invaders in dem Ende 2023 nach längerer Renovierung wieder eröffneten Schwimmbad Pontoise im 5. Arrondissement von Paris, einem Art-déco-Bau aus den 1930-er Jahren.

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Der Invader ist im dritten Stockwerk der Umkleidekabinen „gelandet“. Man muss schon genauer hinsehen, um ihn zu entdecken. (Fotos: Wolf Jöckel März 2024)

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Er hat sich ja auch ganz wunderbar an das Wasser des Schwimmbeckens und an das Muster der alten Art-deco-Mosaiken angepasst…

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Anmerkungen:

(1) Das Beitragsbild zeigt ein I love-Paris Mosaik des Invaders aus der rue de l’hôtel Colbert im 5. Arrondissement

Die Fotos dieses Beitrags sind alle im Lauf der letzten Jahre aufgenommen worden, seit wir uns in Paris niedergelassen haben.  Da Street-Art eine ephemere Kunst ist, kann es also gut sein, dass es manche der hier abgebildeten Arbeiten des Invaders nicht mehr gibt.

[1a] http://www.space-invaders.com/world/

[2] http://www.space-invaders.com/world/frankfurt/

http://www.space-invaders.com/world/berlin/

[3] siehe dazu den entsprechenden Beitrag über den Faubourg-Saint-Antoine auf diesem Blog.

(3a) http://www.liberation.fr/france/2017/08/04/mais-qui-decolle-les-oeuvres-d-invader-des-murs-de-paris_1588160

Und Le Monde vom 10. August 2017: Les internautes au secours de oeuvres d’Invader. S. 15

[4] http://www.space-invaders.com/world/paris/

[5] http://www.artistikrezo.com/art/street-art/invader-interview.html

[6] http://www.artistikrezo.com/art/street-art/invader-interview.html

[7] Siehe Stéphanie Lombard, Guide du Street-Art, Paris. Éditions Gallimard, Paris 2017, S. 73

http://itinerrance.fr/dr-house-in-da-house-dinvader-a-paris/  Die Galerie Itinerrance hat zusammen mit der Mairie des 13. Arrondissements die Entstehung des Mosaiks initiiert.

[8] http://www.lemonde.fr/arts/article/2016/06/24/le-dr-house-fait-le-mur-a-l-hopital-de-la-pitie-salpetriere_4957092_1655012.html

Weitere Beiträge zur Street – Art in Paris auf diesem Blog:

Zur Street-Art siehe auch die Beiträge zu folgenden Stadtvierteln: