11. November 2018. Paris begeht den 100. Jahrestag des Waffenstillstands

Thema dieses Beitrags sind die Veranstaltungen zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands (armistice) in Paris.  Er  schließt sich insofern an einen früheren  Beitrag zur Entwicklung und Veränderung des  11. November als Feiertag in Frankreich an:

https://paris-blog.org/2016/10/01/der-11-november-ein-franzoesischer-feiertag-im-wandel/

Diesmal und gerade in der Hauptstadt wird der 11. November in einer außerordentlichen Intensität und Vielfalt begangen. Immerhin ist der 11. November nach dem Urteil des französischen Historikers Pierre Nora „une date absolue“ der Geschichte des Landes. Das gelte sonst nur noch für den 14. Juli, den französischen Nationalfeiertag. (Le Figaro, 10./11.11.2018). Der 11. November 1918 wird allerdings in Frankreich auf unterschiedliche Weise verstanden.  Und obwohl es sich um ein für Frankreich wie Deutschland existentielles Datum handelt, spielt der Tag in beiden Ländern eine ganz verschiedene Rolle. Das soll im Folgenden exemplarisch dargestellt werden.  Gerade unter dem  Blickwinkel der deutsch-französischen Beziehungen ist das besonders interessant: Die jeweilige Ausgestaltung der Erinnerung an den Waffenstillstand kann auch als Gradmesser dieser Beziehungen dienen.

Der 11. November in der Topographie von Paris

Welche Bedeutung der  11. November in Paris hat, wird schon daran deutlich, dass es zwei ganz besondere Plätze gibt, die an den Waffenstillstand erinnern, der den „Großen Krieg“ Frankreichs beendete.  Da gibt es die Place du 11 Novembre  1918  vor dem Gare de l’Est: ein symbolischer Ort, weil von diesem Bahnhof aus die Züge in den Osten Frankreichs und nach Deutschland abfahren.

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Es handelt sich hier um den Bahnhofsvorplatz- begrenzt von dem Bahnhofsgebäude auf der einen und der rue du 8 mai auf der anderen Seite. Straße und Platz erinnern damit an das Ende der beiden Weltkriege – wichtige Daten im kollektiven Gedächtnis der Franzosen und immerhin ja auch beides Feiertage.

Und dann gibt es die repräsentative  Place du Trocadéro et du 11 novembre im 16. Arrondissement.

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In dessen Zentrum steht ein  Reiterstandbild  à la Henri Quatre oder Louis Quatorze  des Marschalls Foch, und zwar in perfekter Symmetrie mit der Statue des Marschalls Joffre vor der École militaire auf der anderen Seine-Seite.[1]

An der westlichen Seite des Platzes  befindet sich an der Mauer des  Friedhofs von Passy  das Monument à la gloire de l’armée francaise 1914-1918.

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Wegen seines Themas und seiner Komposition liegt der Vergleich mit der kämpferischen „Marseillaise“ an der Schauseite des Arc de Triomphe nahe.[2] Hier ist es aber weniger die überschäumende Begeisterung, sondern eher die Entschlossenheit der sich um die „Marianne“ in der Mitte scharenden  und letztlich siegreichen Soldaten, der poilus, die präsentiert wird; und dezent am  Rande auch der Tod. Immerhin handelt es sich ja um ein Denkmal „für die Helden und für die Toten“.

Eingeweiht wurde  das Denkmal  1956 von dem Schriftsteller Maurice Genevoix, [3] der auf der  Grundlage eigener Kriegserfahrungen mehrere Erinnerungsbücher über den Ersten  Weltkrieg geschrieben hat.  Sie wurden seit 1916 publiziert,  zusammengefasst 1949 in dem Band „Ceux de 14“. Es sind alles andere als kriegsverherrlichende Bücher. Wegen seiner ungeschminkten Darstellungen der Kämpfe hatte Genevoix  -oft verglichen mit Ernst Jünger- sogar Schwierigkeiten mit der Zensur.   Dass er aber dieses Denkmal „zum Ruhm der französischen Armee“, für ihre „Helden“ und Toten, an der Friedhofsmauer  und neben dem Reiterstandbild  Fochs einweihte,  zeigt, wie sehr die Erinnerung an den 11. November einerseits mit dem Gedenken an die auf dem „Feld der Ehre“[4] gefallenen Opfer des Krieges,  andererseits aber auch mit der Feier der Armee, ihrer „heldenhaften“ Soldaten und ihrer Führer verbunden ist. Der 11. November ist damit ein wesentlicher Bestandteil des sogenannten „roman national“ Frankreichs, der immer wieder neu und auf ganz unterschiedliche Weise erzählt wird, auch jetzt wieder anlässlich des 100. Jahrestags  des Waffenstillstands von 1918.[5]

Dazu gehört auch, dass Maurice Genevoix und „ceux de 14“ 2019 ins Pantheon aufgenommen werden. Maurice Genevoix sei –so Macron-  der „Fahnenträger“ all derer, die im Ersten  Weltkrieg für die Freiheit, das Recht und den Frieden gekämpft und gesiegt hätten und die jetzt auch „à titre collectif“ ins Pantheon aufgenommen würden – übrigens eine Neuheit in einer Einrichtung, die bisher Einzelpersonen vorbehalten war. Die sterblichen Überreste des Schriftstellers sollen allerdings nicht transferiert werden, sondern auf dem  Friedhof von Passy verbleiben.[6]

Dieser Pantheonisierungsbeschluss ist ein eindeutiger Hinweis darauf, wie intensiv der 100.  Jahrestag des Waffenstillstands in Frankreich  begangen wird. Die entsprechenden Veranstaltungen beendeten (und beenden noch) einen  vierjährigen Erinnerungsmarathon zum Ersten Weltkrieg.  Unzählige kulturelle, pädagogische und wissenschaftliche Erinnerungsprojekte wurden  gerade 2018 durchgeführt.[7] In den Medien war der 11. November ein Dauerthema  – es gab im Fernsehen eine „Flut von Programmen zum Jahrestag“ (Le Monde)  und die Printmedien standen dem nicht nach: In den Buchhandlungen quollen die Büchertische über von einschlägiger Literatur, auch vielen Neuerscheinungen[8], und in der Presse war in der Zeit vor dem 11. November die Erinnerung an den Jahrestag das  beherrschende Thema.  Der „Figaro“ beispielsweise veröffentlichte eine sechsteilige Serie „Il y a 100 ans“  mit  Berichten und Analysen (und natürlich auch Auszügen aus dem Buch von Genevoix) und auch in Le Monde gab es eine Sonderbeilage und die  tägliche Rubrik „Centenaire du 11 novembre“.

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Emblem der Erinnerungswoche im Figaro

Höhepunkt der Gedenkveranstaltungen war natürlich der 11. November– eingeleitet um 11 Uhr vormittags durch das Läuten aller Glocken im Land,  so wie es 100 Jahre davor auch war, als der Waffenstillstand eingeläutet und auf diese Weise bekannt gemacht wurde.[9]

Macron, Helden oder Opfer? und der Schatten von Pétain

Eine prominente Rolle bei den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands spielte natürlich der Staastpräsident. Emmanuel  Macron unternahm vom 4.-9. November eine Rundreise, eine „itinérance mémorielle“,  zu den bedeutendsten Schlachtfeldern des  Ersten Weltkriegs auf französischem Boden. Dabei ging es ihm um die Erinnerung an die Soldaten, die für die Republik gekämpft haben,  auch an Orten wie Morhange, wo tausende poilus für eine skrupellose Strategie der „offensive à outrange“ geopfert wurden.[10]  Und mit der Ehrung der tapferen, ja entsprechend einem breiten französischen Konsens: „heldenhaften“  Soldaten  ist natürlich auch eine Botschaft an die Gegenwart verbunden: nämlich Zuversicht zu verbreiten in Gegenden, die vor 100 Jahren  vom Krieg verwüstet wurden und die  jetzt vielfach Opfer von Globalisierung und Desindustrialisierung sind.  Macron wollte also auch dazu auffordern, sich gegen neue Bedrohungen wie Nationalismus und Populismus „in Marsch“ zu setzen – die anstehenden Europawahlen lassen grüßen.[11]

Beginn der Rundreise war –zusammen mit Bundespräsident Steinmeier- am 4. November ein deutsch-französisches  Konzert im Münster von  Straßburg  – natürlich ein höchst symbolischer Ort – jahrhundertelanger Streitapfel zwischen Frankreich und Deutschland, proklamiertes französisches Ziel einer „Revanche“ seit der Niederlage von 1871 und jetzt europäische Stadt par excellence.  Endpunkt dieses Wegs der Erinnerung war  am 10. 11. –diesmal zusammen mit der deutschen Bundeskanzlerin-  der Besuch die Lichtung  Rethondes  bei Compiègne, auch dies ein höchst symbolischer Ort.  Dort war  der Eisenbahnwagon aufgestellt, in dem  Mathias Erzberger als  Vertreter der am 9. November ausgerufenen Republik  den Waffenstillstand unterzeichnete und der am 22. Juni 1940 Ort eines erneuten  Waffenstillstands  zwischen Frankreich und Deutschland  war – diesmal aber nach dem sogenannten  „Blitzkrieg“ der Wehrmacht gewissermaßen mit umgekehrten Vorzeichen.

Bei dem heute auf der Lichtung von Rethondes aufgestellten Eisenbahnwagon handelt es sich um eine Nachbildung des 1940 nach Deutschland gebrachten und im Krieg zerstörten  Originals. Das Elsass-Lothringen-Denkmal mit dem Datum des 11. November 1918 und dem vom französischen Schwert durchbohrten deutschen Adler wurde auf Befehl Hitlers zerstört, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut.

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Hier tragen  sich Macron und Merkel gemeinsam in das von Marschall Foch eröffnete Goldene Buch des Waffenstillstands- Wagens ein 

In dem zum Jahrestag auch inhaltlich entstaubten Museum wird jetzt auch  verdeutlicht, auf welche Weise der Waffenstillstand von 1918 nicht nur das Ende eines mörderischen Krieges, sondern auch das Vorspiel eines weiteren nicht weniger mörderischen Krieges war: Mit einem abgewandelten Zitat von Clausewitz hat ein französischer Historiker denn auch kritisch und treffend den Waffenstillstand von 1918 und die nachfolgenden Friedensverhandlungen überschrieben: Der Frieden ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln…. Gerade für die damalige französische Politik passt das nur allzu gut.[12]

Zum 100. Jahrestag wird in Compiègne auch die „dalle sacrée“ die monumentale Granitplatte restauriert, die 1922 mit folgender Inschrift im damaligen Geist in den Mittelpunkt der Lichtung platziert wurde: „Hier unterlag am 11.November 1918 der verbrecherische Hochmut des deutschen Reichs, besiegt von den freien Völkern, die zu unterjochen es beansprucht hatte.“[13]  Jetzt weihten direkt davor Macron und Merkel eine neue Erinnerungsplatte in französischer und deutscher Sprache ein, auf der die Versöhnung und die Freundschaft zwischen beiden Ländern gewürdigt werden (13a)

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Übrigens kann man sich derzeit in und  um Compiègne auch auf kulinarische Weise an den Waffenstillstand erinnern:  So werden in mehreren Restaurants spezielle „Menus 14-18“ angeboten. So in Les Accordailles in Compiègne mit einer Schützengrabensuppe (Vélouté des tranchés) als Vorspeise, einem „Geheimnis des Sieges“ als Hauptgericht und einer „Margerite im Gewehrlauf“ als Dessert. Der speziell dabei herangezogene Historiker hat sich aber offensichtlich auf die Namensgebung beschränkt. Der Gast muss also nicht damit rechnen, eine Kohlsuppe oder eine Dose mit Sardinen vorgesetzt zu bekommen.[14]

Die abschließende  zentrale Veranstaltung zum 11. November fand dann natürlich genau am Jahrestag des Waffenstillstands in Paris statt.  Dort  versammelten sich  zahlreiche  Repräsentanten der am Krieg beteiligten Staaten und internationaler Organisationen zu einer Gedenkveranstaltung am Grabmal des unbekannten Soldaten unter dem Arc de Triomphe  [15]  – Bundeskanzlerin Merkel dabei demonstrativ neben Staatspräsident Macron und seiner Frau  platziert und diese drei eingerahmt von Trump und Putin…

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Die für diesem Tag zunächst  noch angekündigte und von Präsident Trump sehnlichst erwartete große Militärparade gab es allerdings nicht, angeblich –wie  im Vorfeld immer wieder zu lesen war- um nicht Deutschland zu verletzten. Der Wunsch Macrons war es, am 11. November nicht in erster Linie den Sieg Frankreichs über Deutschland zu feiern, sondern vor allem der Opfer des mörderischen Krieges zu gedenken: Heute werde der 11. November in Frankreich nicht mehr als großer Sieg, sondern als Ende einer großen Schlächterei  („grande boucherie“, grande hécatombe“) gesehen. Allerdings gab es durchaus auch andere Stimmen- beispielsweise die des Vorsitzenden der „Republikaner“ Laurent Wauquiez.  Durch die Verwandlung der Soldaten des Großen Krieges in Opfer werde das von ihnen freiwillig gebrachte Opfer fürs Vaterland seines heroischen Inhalts entleert und eine Chance zur patriotischen Demonstration der Einheit Frankreichs verspielt.[16] Wenn aber einerseits die „victimisation“ (Pierre Nora) der „Helden“ des Großen Kriegs beklagt wird, so gibt es andererseits in Frankreich auch -immer noch- eine Tendenz, das Vaterland als unschuldiges  Opfer der deutschen Aggression zu sehen und dabei die -keineswegs marginale- Mitverantwortung Frankreichs an der Entfesselung des Kriegs zu übersehen. Aber das ist eine andere Geschichte….

Der Chefredakteur der Zeitung Libération, Laurent Joffrin,  hat zur Auseinandersetzung über den Charakter des 11. November einen sarkastischen Leitartikel veröffentlicht (9.11.) und dabei die –eher  männlichen- „Vestalinnen des kriegerischen Nationalismus“  heftig kritisiert. Der von den französischen Nationalisten, vor allem Clemenceau, nach dem Waffenstillstand den Deutschen auferlegte Frieden mit der alleinigen Kriegsschuld und den Reparationen habe wesentlich zu Aufstieg und Erfolg der Nationalsozialisten beigetragen. Und das sei nur ein Aspekt der „paix manquée“ nach dem 11.11.1918.  Statt den Sieg zu feiern solle man also besser über die Gründe für das Blutvergießen im 20. Jahrhundert nachdenken, um wenigstens im 21. Jahrhundert daraus zu lernen. (16a)

Wenn  Wauquiez und andere beklagen, am „11. November Macrons“  würden „nos gloires nationales“  verleugnet und den poilus ihr „sépulture spirituelle“ verweigert, geht natürlich ins Leere angesichts der Entscheidung des Präsidenten, „die von 1914“ kollektiv ins Pantheon aufzunehmen. Angesprochen ist in dieser Auseinandersetzung aber auch die Frage, wie der 11. November begangen  werden soll: Als Feier eines vaterländischen Sieges (Wauqiez: „victoire de la patrie“) oder als Gedenktag an einen mörderischen Krieg mit der Möglichkeit, daraus Energie zu gewinnen  für die Konstruktion einer gemeinsamen europäischen Zukunft.[17]

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Der Zeichner Serguei von Le Monde  (8.11.) gibt darauf eine eindeutige Antwort. Die Zeitung Le Figaro, die in ihrer Ausgabe vom 10. November „La gloire de nos pères“ feiert (Überschrift des Leitartikels)   ebenso.

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Und dazu passt auch die Beilage mit dem Reprint der Ausgabe vom 12.11.1918.

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Macrons  begrüßenswerte Entscheidung, den 11. November als übernationalen Gedenktag zu gestalten und auf eine große Militärparade zu verzichten,  bedeutet aber nicht, dass der Waffenstillstand als Besiegelung eines militärischen Siegs ausgeblendet würde. Immerhin wurde  auf Wunsch des Generalstabs wenigstens eine Zeremonie  der Armee im Hôtel des Invalides organisiert. Dabei sollten die acht französischen Marschälle des Ersten Weltkriegs geehrt werden, von denen  fünf unter dem Dôme des Invalides begraben  sind. Allerdings war einer von ihnen, nämlich Pétain,  der „Sieger von Verdun“,  im zweiten Weltkrieg Chef des  Kollaborations- Regimes von Vichy, das mit   den deutschen Besatzern willig zusammenarbeitete – einschließlich  der Beteiligung am Holocaust. Die französische Verteidigungsministerin korrigierte dann allerdings Ende Oktober diese Planung: Geehrt würden nur die fünf in den Invalides bestatteten Marschälle, also nicht Pétain. Darauf angesprochen, desavouierte Präsident Macron während seiner „itinérance mémorielle“ seine Ministerin: Es sei „vollkommen legitim“, die Marschälle zu ehren, die die Armee zum Sieg geführt hätten. Und diese Ehrung gelte selbstverständlich auch Pétain, der während des Ersten Weltkriegs „ein großer Soldat“ gewesen sei. Das sei eine Tatsache, auch wenn Pétain im zweiten Weltkrieg verhängnisvolle Entscheidungen getroffen habe.[18]  Dass diese Aufspaltung in einen zu würdigenden Pétain von Verdun und einen zu verurteilenden Pétain von Montoire –Ort seines Zusammentreffens mit Hitler-  nicht unwidersprochen bleiben würde, war zu erwarten.  Schon vorab hatte ein Militärsprecher vorausgesagt, es werde wohl Ärger mit der französischen Linken oder der jüdischen  Gemeinde geben, wenn man auch Pétain ehre.[19] Der Vorsitzende der französischen jüdischen Gemeinden (CRIF) und Vertreter der politischen Linken wiesen denn auch darauf hin, dass Pétain im Prozess vom Juli 1945 im Namen des französischen Volkes wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurde und ihm die  bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt wurden.  Man sei deshalb über die Äußerungen Macrons schockiert, was aus meiner Sicht nur allzu verständlich ist: In Deutschland wäre es immerhin außerhalb der Neonazi-Szene völlig ausgeschlossen, beispielsweise Göring als großen Jagdflieger des ersten Weltkriegs zu ehren, der er ja zweifelsohne war…  Für den Regierungssprecher Benjamin Griveaux handelte es  sich aber um eine „schlechte Polemik“. Und er berief sich auf General de Gaulle, der festgestellt habe, Pétains Ruhm von Verdun solle von dem Vaterland nicht in Frage gestellt werden- eine Äußerung  aus dem Jahr 1968, die allerdings  in ihrem  historischen Kontext gesehen werden muss. Auch dass Präsident Mitterand mehrere Jahre lang an jedem 11. November ein Blumengesteck am Grab Pétains auf der Île d’Yeu niederlegte, ist Teil einer spezifischen und lange Jahre –auch über 1968 hinaus- üblichen französischen Form der „Vergangenheitsbewältigung“. Und das Hin und Her um die Ehrung Pétains zeigt, dass die bei weitem noch nicht abgeschlossen ist. [20]

Ich kann nur – noch einmal- Laurent  Joffrin, dem Chefredakteur von Libération zustimmen, der am 7.11. in einem Leitartikel schrieb, man könne zwar als Historiker  die beiden Pétains voneinander trennen. Als Politiker und im „mémoire nationale“ gehe das aber nicht. Die Abschaffung der Republik, die Kollaboration mit den Besatzern, das Judenstatut, die Unterdrückung des Widerstands, die Hilfe bei den Deportationen, darunter die berüchtigte Razzia von 1942  (Rafle du Vél d’Hiv)  und die Verbrechen der Miliz seien  Schandflecken auf der französischen Vergangenheit. Seit der Präsidentschaft Chiracs werde die Verantwortung Pétains  dafür nicht mehr minimisiert und sein Ruhm als Sieger von Verdun nicht mehr gewissermaßen als Ausgleich für seine Verbrechen auf die historische Waagschale gelegt.  Mit dieser Tradition breche nun Macron.  Der Präsident hat jedenfalls meines Erachtens  mit diesem für ihn typischen „en même temps“  einen Schatten auf die Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands geworfen.[21]

Immerhin sah sich das Präsidialamt dann doch veranlasst festzustellen, am 10. November werde nicht Pétain geehrt, sondern es würden nur Blumen an den fünf in den Invalides begrabenen Marschällen niedergelegt. Und Pétain werde nicht zu „ceux de 14“ gehören, die ins Pantheon aufgenommen würden. Da kann man sich dann allerdings fragen, ob und ggf welche weiteren Ausnahmen es gibt. Vielleicht die „morituri“ von 1917, die nicht ergeben ihren Generälen gehorchten und die deshalb zum Tode verurteilt wurden….?  Da  wird es dann sicherlich noch weitere Diskussionen geben…

Veranstaltungen in Paris

Aus Anlass des 100. Jahrestags des Waffenstillstands gab es in Paris eine unübersehbare Fülle an Veranstaltungen, von denen hier nur einige wenige vorgestellt werden können. Ziemlich spektakulär war im Vorfeld des 11. November  die Ton-Lichtschau „La dame du cœur“ vor der Kathedrale von Notre Dame.[22]

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Erzählt wird die Liebesgeschichte  einer französischen Krankenschwester und eines  tödlich verwundeten amerikanischen Soldaten, der kurz vor seinem Tod bedauert, nie die Kirche Notre Dame gesehen zu haben. Gemeinsam finden sie aber dann  Notre Dame, die „Dame ihres Herzens“.  Eine ziemlich kitschige Geschichte, auch was den Ton und die Lichtspiele angeht, mit denen die wunderbare Fassade von Notre Dame bestrahlt wurde, die das wirklich nicht nötig und verdient hat. Die Schau wurde schon vom 8.-11. November 2017  mit großem Erfolg präsentiert (80 000 Besucher) und in diesem Jahr noch einmal gezeigt – wir haben sie allerdings nur als Zaungäste verfolgt.

Es gab auch ein reiches musikalisches Programm anlässlich des Jahrestags. Hier nur eine kleine Auswahl: Die Philharmonie von Paris präsentierte vom 9.-11. November mehrere Veranstaltungen  zum Thema Krieg und Frieden.

Dazu gehörte auch die Erinnerung an den Cellisten Maurice Maréchal und sein legendäres Cello „Le Poilu“.  [23]

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Dieses Cello hatten Kameraden des Cellisten  aus Munitionskisten gebaut. Das Original ist im Musée de la musique aufbewahrt, mit einem Nachbau spielte Emmanuelle Bertrand  Stücke u.a. von Bach, Britten und Debussy, dazu wurden Passagen aus dem Tagebuch von Maurice Maréchal vorgelesen.

Im Schloss von Versailles gaben  am  11. November die Wiener Philharmoniker  ein in viele Länder ausgestrahltes Konzert mit einem speziell auf diesen Jahrestag zugeschnittenen  Programm (u.a. Beethovens missa solemnis)  und Solisten aus Frankreich, Deutschland, Russland und den USA. [24]

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Und last but not least, wenn auch nicht ganz so prominent:  Zum musikalischen Programm rund um den 11. November gehört/e  auch eine Aufführung des deutschen Requiems von Brahms in der Madeleine – ich erlaube mir das zu erwähnen, weil ich da als Gast eines „befreundeten Chors“ mitsingen werde. Dass allerdings auf dem Plakat der Titel des Werks unvollständig angegeben ist, ist gerade im Erinnerungsmonat November besonders bedauerlich.[25] Im Oktober 2015 hatte ich  schon einmal Gelegenheit, in der Kathedrale von Lisieux das deutsche Requiem (requiem allemand) mitzusingen. Diese Aufführung fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs statt – mit Fahnen, Veteranen und Marseillaise. Und das deutsche Requiem von Brahms wurde ausdrücklich ausgewählt, um „zur Versöhnung der Völker und zur Hoffnung auf Frieden in der Welt“ beizutragen. Bei dem Konzert 2018 ist dieser Bezug leider nicht so explizit  gemacht.

Der Blumenteppich vor dem Hôtel de Ville  

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Am Samstag, dem 10. November wurde von Bürgermeisterin Hildalgo auf dem Platz vor dem fahnengeschmückten Hôtel de Ville ein Blumenteppich von 94 415 Primeln und Stiefmütterchen in den Farben der Tricolore eingeweiht – sie symbolisieren die Anzahl der im Krieg umgekommenen Soldaten der Stadt.

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 Auf einer elektronischen Tafel werden in der Reihenfolge der Kriegsjahre und des Alphabets durchlaufend die Namen aller Gefallenen angezeigt.

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Zwei Fotoausstellungen am Hôtel de Ville

Zum Jahrestag des Waffenstillstands präsentierte die Stadt Paris an den Außenmauern des Hôtel de Ville zwei Fotoausstellungen.  Die eine  bezog sich auf das „camp retranché de Paris“, eine Anlage von Verteidigungstellungen in den die Stadt umgebenden  Wäldern.

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Gezeigt wurden aber auch Bilder von Verteidigungs- und Schutzmaßnahmen in der Stadt.

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Eine Flugabwehrstellung auf dem Eiffelturm

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Sandsäcke an der Place de la Concorde zum Schutz gegen den Beschuss der Stadt mit den sogenannten Pariser Kanonen zwischen März und Juli 2018

In einer zweiten Ausstellung wurden  Fotos von Gegenständen aus den Schützengräben gezeigt.

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Zum Beispiel diese mit Hilfe einer Feldflasche gebaute Mandoline

oder dieses beeindruckende Kruzifix aus Patronen

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Dass auch das nachfolgende Foto ausgestellt war, fand ich sehr bemerkenswert und schön, weil es sich auf den informellen Waffenstillstand („Weihnachtsfrieden“) vor allem zwischen deutschen und britischen Truppen an Weihnachten 1914 bezieht:

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Die Aufschrift dazu: „An Weihnachten 1914 beenden die feindlichen Soldaten das Feuer und verbrüdern sich für die kurze Zeit der Festtage. Der Inhalt der Weihnachtspäckchen, die die deutschen Frontsoldaten erhielten, wurde manchmal geteilt. Die Waffen schwiegen und machten den Platz frei für die  Gefühle der Männer.“

Das neue Monument aux Morts an der Mauer des Friedhofs Père Lachaise

Am 11. November enthüllte die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, das neue Denkmal für die im Krieg umgekommenen Soldaten der Stadt.[26] Es gab zwar in Paris schon bisher zahlreiche Erinnerungsorte an die Toten des Ersten Weltkriegs, aber noch kein zentrales Monument mit allen Namen, wie das bei den ca 30 000 zwischen 1918 und 1925 in Frankreich errichteten Gefallenendenkmälern üblich ist.  Ein Denkmal für  nicht weniger als 94 415 Namen erschien offenbar nicht realisierbar. Bisher war die Liste aller Kriegstoten nur im Internet einzusehen. [27] Jetzt wurde an der Friedhofsmauer des Père Lachaise zwischen dem Haupteingang am Boulevard de Ménilmontant und dem Seiteneingang an der Metrostation Père Lachaise (Linie 2) ein 280 Meter langes und 1,30 Meter breites Band aus 150 blauen Stahltafeln angebracht, auf denen Platz für alle Namen ist.

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Letzte Vorbereitungen: Der Weg entlang der Mauer wird neu asphaltiert und die Stahltafeln werden blank geputzt

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„Den Toten des Großen Krieges“

Das Blau  der Tafeln soll Frankreich symbolisieren und an die damalige Farbe der Uniformen erinnern. Aufschrift: „Aux morts de la Grande Guerre. Paris à ses enfants“. Dazu ein Zitat  von Guillaume Apollinaire, der am 9. November 1918 an  den Folgen seiner Kriegsverletzungen und der Spanischen Grippe starb.

Qui donc saura jamais que de fois j’ai pleuré

Ma génération sur ton trépas sacré“

In dem „Chant d’honneur“ aus dem Jahr 2015, dem diese Verse entnommen sind, ist der Krieg zwar in seinem Schrecken präsent, er wird aber gleichzeitig auch ästhetisiert und heroisiert. Diese Ambivalenz ist auch in den ausgewählten Versen zu spüren.

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Und damit erhält  der Tod -100 Jahre nach dem Ende des verhängnisvollen Krieges- immer noch eine transzendentale Weihe – die aber im Zusammenhang mit der Grande Guerre in Frankreich verbreitet ist. Man denke nur an die „dalle sacrée“ in Compiègne, an die „voie sacrée“, den Nachschubweg nach Verdun,  an die ewige Flamme unter dem Arc de Triomphe oder die vielzitierten Worte Clemenceaus in seiner Siegesansprache am 11. November 1918:

„honneur à nos grands morts, qui nous ont fait cette victoire. (…) Grâce à eux, la France, hier soldat de Dieu, aujourd’hui soldat de l’humanité, sera toujours le soldat de l’idéal.“ (27a)

Eine französische Freundin, die aus dem im Krieg  verwüsteten Nordosten Frankreichs stammt, wunderte sich jedenfalls, warum man gerade diese Verse Apollinaires für das Mahnmal am Père Lachaise ausgewählt hat. Vielleicht hätte man sich ja – so meine ich- auch an den -wenn auch spärlich gesäten- kriegskritischen Denkmälern orientieren können, die nach 1918 in Frankreich errichtet wurden- z.B. dem in Dardilly im Département  Rhône. Die Inschrift dort: „Contre la Guerre. À ses victimes. À la  fraternité des peuples“.[28] Aber das stand wohl selbst in einer (noch) von einer linken Mehrheit regierten Kommune nicht zur Debatte.

Bei der Auswahl der Namen haben sich die verantwortlichen Historiker vor allem auf die in den Rathäusern der Arrondissements geführten „livres d’or“ gestützt. (28a) Dort sind alle Toten mit  dem Prädikat „mort pour la France“ aufgeführt, was den Hinterbliebenen eine Pension sicherte. Auf der Tafel am Père Lachaise sind darüber hinaus aber auch die Namen von verwundeten  Fremdenlegionären und Kolonialsoldaten verzeichnet, die in Paris gestorben sind. Und die Namen von 200 Opfern der Militärjustiz. (siehe unten)

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An der Einweihung des Denkmals konnte ich nicht teilnehmen, aber es wurde auch noch einige Tage danach  festlich beleuchtet.

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Geht man an dieser langen Reihe mit den 94 415 Namen vorbei, wird diese abstrakte Zahl  in ihrer Grauenhaftigkeit etwas konkreter und anschaulich, gerade wenn man auch einmal innehält, auf die einzelnen Namen blickt und sich vorstellt, welche individuellen Schicksale damit bezeichnet sein könnten.  Dann kann man verstehen, warum in Frankreich von dem „Großen Krieg“ gesprochen wird – und ist gleichzeitig auch etwas betroffen, wenn man an Deutschland denkt, wo  dieser Krieg und seine nicht geringeren Opfer im nationalen Gedächtnis kaum eine Rolle spielt- so gute Gründe es dafür auch gibt.

In Deutschland ist der 11. November der Martinstag, an dem Martinsgans gegessen wird (Brust oder Keule?…) , und der Martinsumzug der Kinder mit den Laternen stattfindet….

… und es ist der  Beginn der Karnelvalszeit: Als morgens in Paris die Glocken läuteten, begann im Rheinland pünktlich um 11.11 Uhr die „närrische Jahreszeit“[29]

Faschingsbeginn, 11. November 11.11 Uhr, Tafel mit Schrift, Faschingsdekoration

Auch in den 16 Pariser Arrondissements gab es ein vielfältiges Programm rund um den Jahrestag des Waffenstillstands. Dazu  wenigstens einige wenige Beispiele:

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Das Rathaus des 15. Arrondissements feierte nach eigenen Aussagen den 100. Jahrestag des armistice in großem Stil. Eine ganze Woche vor der offiziellen Erinnerungsveranstaltung am 9. November gab es eine ganze Reihe von Konzerten, Konferenzen und Ausstellungen. Hier das Plakat dazu im kitschigen Stil einer Feldpostkarte.[30]:

 

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Ein wenig bekanntes und eher nicht zu der Feierstimmung des Jubiläums passendes Thema sprach die Mairie des 2. Arrondissements an: Die von der französischen Militärjustiz verhängten, teilweise auch zur Abschreckung gedachten Todesurteile gegen Soldaten, deren Verhalten als wehrzersetzend angesehen wurde.[31]

Dies ist ein Thema, das  auch im 2016  neu gestalteten Mémorial  von Verdun angesprochen wird und das besondere Brisanz dadurch erhält, dass die französische Militärjustiz im Ersten Weltkrieg einen traurigen Spitzenplatz in diesem Bereich innehat.[32] Besonders hart war das Vorgehen 1917, als  im Zuge der verlustreichen Nivelle-Offensive am Chemin des Dames eine große Meuterei in der französischen Armee ausbrach,  die mit aller Härte, aber auch Zugeständnissen an die Truppe  beendet wurde. Das Chanson de Craonne, die Hymne der Soldaten, die sich nicht weiter in sinnlosen Angriffen abschlachten lassen  wollten,  war bis 1974 verboten. Und ein Schulaufsichtsbeamter verbot kürzlich, 100 Jahre  nach dem Waffenstillstand,  Schülern, bei einer Veranstaltung zur Erinnerung an den 11. November 1918 das Lied vorzutragen….[33]

Mit einem ganz anderen, aber ebenfalls sehr interessanten Thema beschäftigt sich die Mairie des 4. Arrondissements anlässlich des armistice-Jahrestags. Am 9. November wurde im Ehrenhof des Rathauses im Beisein von Schüler/innen des Arrondissements eine Ausstellung mit  Zeichnungen Pariser Grundschüler aus dem Ersten Weltkrieg eröffnet. Präsentiert wurde die Ausstellung von Manon Pignot, die zu diesem Thema auch ein schönes Buch veröffentlicht hat. [34]  Einige Kinderzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg wurden auch gegenüber der Mairie des 19. Arrondissements am Zaun des Parks Buttes Chaumont befestigt. Es geht dabei nicht nur um selbst erlebte Alltagserfahrungen  –zum Beispiel das Anstehen für  Brot- sondern es werden auch Szenen der Front dargestellt, wie die Kinder sie  sich aufgrund der Erzählungen von Verwandten und Lehrern vorgestellt haben.

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Hier (Fotos oben und unten) erobern französische Truppen  im Jahr 1914, also auch noch nicht behelmt, eine Ortschaft im Norden Frankreichs zurück.

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Die Legende zur nachfolgenden Zeichnung vom 29. Februar 1916:  „In Verdun wehren unsere heroischen Soldaten die wilden Angriffe der Barbaren ab.“  In der Tat zeigt sich hier eine in der Schule verbreitete „unglaubliche antideutsche Propaganda“ ,  wie die Mairie in ihrer Ankündigung der Ausstellung schreibt.[35]

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Die „Société d’Histoire et d’Archéologie du Vieux Montmartre“, die die Ausstellung verantwortet, schlägt von da aus eine Brücke in die Gegenwart:

„Heute, wo die europäische Einigung wesentlich auf dem Fundament der deutsch-französischen Freundschaft beruht, erinnern die patriotischen Akzente der Zeichnungen daran, dass es nicht immer so war und dass es zweier schrecklicher, mörderischer Kriege bedurfte, dass sich zwei Völker auf ihre gemeinsamen Werte besinnen…“

Die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft stand auch im Mittelpunkt einer Veranstaltung in der Maison Heinrich Heine, dem deutschen Haus in der Cité Internationale Universitaire.

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Dort wurde am 7.11. eine Ausstellungen mit Zeichnungen Marcel Santis eröffnet, der als französischer Soldat sein Leben und das seiner Kameraden in den Schützengräben festgehalten hat. Die Ansprache bei der Eröffnung hielt der  ehemaligen Premier- und Außenminister Jean-Marc Ayrault, ein besonderer Kenner und Freund Deutschlands.[36]  Ayrault, der den Waffenstillstand von 1918 in den Kontext der geschichtlichen Entwicklung des 20. Jahrhunderts und der deutsch-französischen Beziehungen einordnete, wies dabei auch auf eine Zeichnung hin, die ihn besonders beeindruckt habe:  Dargestellt sind drei Soldaten, links ein deutscher, rechts ein afrikanischer, vermutlich ein sogenannter tirailleur sénégalais, die einen verletzten französischen  Soldaten in der Mitte stützen.

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Es ist eine  in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerte Zeichnung: Einmal wegen des farbigen Soldaten; es gab ja 200 000 Soldaten aus den Kolonien, die in der französischen Armee gekämpft haben und von denen 30 000 dabei umkamen. Deren Rolle wurde lange nicht oder kaum gewürdigt. Die Namen der Kanak, also der Ureinwohner Neu-Kaledoniens, die im Ersten Weltkrieg auf französischer Seite gekämpft haben und starben, wurden erst 1998 auf dem „monument aux morts“ in der Hauptstadt Noumea verzeichnet![37]  Und gerade jetzt, am 6. November, hat Präsident Macron im Beisein des malischen Präsidenten in Reims das neue Denkmal für die „armée  noire“ in Reims eingeweiht- das alte war 1940 von den deutschen Truppen  zerstört worden.[38]  Für Marcel Santi war der Soldat der „armée noire“  ein Kamerad wie auch der deutsche Soldat. Die drei Männer, die hier vereint abgebildet sind, die aber durch den Krieg zu Feinden gemacht wurden, verbindet eine Humanität, die über den Krieg hinausweist.

Bemerkenswert ist auch die sarkastische Aufschrift im Stil der offiziellen Kriegsberichterstattung, mit der Santi die Zeichnung überschrieben  hat: „Secteur calme, rien  à signaler“ –  was man vielleicht am  besten mit dem Titel von Erich Maria  Remarques Antikriegsbuch übersetzen kann: Im Westen nichts Neues…

Etwa rätselhaft war mir zunächst die Aufschrift auf der nachfolgenden Zeichnung: „Un Fritz, deux jours de perme“, die mir freundliche Ausstellungsbesucher dann erklärt haben. Zu sehen sind im Gewirr einer französischen Stellung ein deutscher Soldat (hier aber nicht als „boche“ tituliert ),  der in Kriegsgefangenschaft geraten ist und nun in die rückwärtigen Stellungen gebracht wird. Der deutsche Soldat ist offenbar hochzufrieden, dass der Krieg für ihn vorbei ist. Aber auch die französischen Soldaten können, wie die  Aufschrift ausdrückt, zufrieden sein: Sie erhalten nämlich für jeden gefangen genommenen deutschen Soldaten zwei Tage Fronturlaub (permissions)…

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Für Santi wie Remarque wie für viele andere Kriegsteilnehmer auf beiden Seiten war klar, dass sich ein solcher Krieg nicht wiederholen  dürfe.

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 In der Zeichnung, die  auf der Ankündigung der Ausstellung abgebildet ist, hat Santi das auf sehr schöne und anrührende Weise zum Ausdruck gebracht.  Ein, wie ich meine, passender Abschluss dieses Blog-Beitrags zum 11. November 2018.

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PS: Ganz zum Schluss aber dann doch noch ein Wermutstropfen:  Wie traurig, dass zum 100, Jahrestag des Waffenstillstands die Renovierung der Mauer für den Frieden immer noch nicht abgeschlossen wurde.[39] Das wäre doch ein passender Anlass gewesen…. Aber vielleicht veranschaulicht das ja auch, wie es derzeit mit dem Frieden in der Welt steht….

Weitere Blogbeiträge mit Bezug zum Père Lachaise:

Paris begeht den 100. Jahrestag des Waffenstillstands vom 11. November 1918    (Das Monument aux Morts an der Friedhofsmauer des Père Lachaisehttps://paris-blog.org/2018/11/11/paris-11-november-2018-paris-begeht-den-100-jahrestag-des-waffenstillstands-november-2018/

Das Grabmal Ludwig Börnes auf dem Père Lachaise in Paris: Eine hommage an den Vorkämpfer der deutsch-französischen Verständigung https://paris-blog.org/2018/07/10/das-grabmal-ludwig-boernes-auf-dem-pere-lachaise-in-paris-eine-hommage-an-den-vorkaempfer-der-deutsch-franzoesischen-verstaendigung/

Hector Guimards Grabmal auf dem Père Lachaise https://paris-blog.org/2018/03/01/hector-guimard-in-paris-2-die-synagoge-in-der-rue-pavee-4-arrondissement-und-das-grabmal-auf-dem-pere-lachaise-20-arrondissement/

Das Grabmal des Generals Gobert von David d’Angers https://paris-blog.org/2017/11/01/der-schwierige-umgang-mit-einem-duesteren-kapitel-der-franzoesischen-vergangenheit-die-erinnerung-an-sklavenhandel-und-sklaverei/

Ein Rundgang auf dem Friedhof Père Lachaise auf den Spuren der Commune. https://paris-blog.org/2016/08/13/der-buergerkrieg-in-frankreich-1871-ein-rundgang-auf-dem-friedhof-pere-lachaise-in-paris-auf-den-spuren-der-commune

Die Denkmäler für die Opfer der nationalsozialistischen Konzentrationslager: https://paris-blog.org/2020/01/27/pariser-erinnerungsorte-an-den-holocaust-der-friedhof-pere-lachaise/

Das Grabmal der Familie Menier (Schokoladendynastie): https://paris-blog.org/2019/06/01/le-chocolat-menier-2-die-villen-der-familie-im-8-arrondissement-von-paris-und-das-grabmal-auf-dem-pere-lachaise/

Anmerkungen

[1]   siehe den Blog-Beitrag über die Mauer für den Frieden auf dem Marsfeld

https://paris-blog.org/2016/07/01/die-mauer-fuer-den-frieden-le-mur-pour-la-paix-auf-dem-marsfeld/

[2] Siehe dazu den Blog-Beitrag über den Arc de Triomphe: https://paris-blog.org/2016/11/01/der-arc-de-triomphe-die-verherrlichung-napoleons/

[3] http://memorial14-18.paris.fr/memorial/jsp/site/Portal.jsp?document_id=113&portlet_id=106

[4] Es ist –gerade aus deutscher Perspektive- auffällig, wie unbefangen der Begriff „champ d’honneur“ noch heute  in Frankreich verwendet wird. Siehe zum Beispiel: in einem Artikel über Maurice Genevoix im Figaro vom 6.11.2018, S. 7

[5] Siehe z.B. das Gespräch mit dem Historiker Nicolas Offenstadt in Le Monde vom 5.11.2018: https://www.lemonde.fr/centenaire-14-18/article/2018/11/05/nicolas-offenstadt-le-roman-national-est-une-croyance_5378890_3448834.html

Zum Beitrag der Schriftsteller Genevoix, Dorgelès und Barbusse zur Wahrnehmung des Ersten  Weltkriegs im „roman national“ Frankreichs:  Libération, 5.11.2018: Maurice Genevoix, Roland Dorgelès et Henri Barbusse: Trois styles pour raconter la Grande Guerre.

[6]http://www.lefigaro.fr/politique/le-scan/2018/11/06/25001-20181106ARTFIG00122-macron-annonce-l-entree-au-pantheon-de-maurice-genevoix-et-de-ceux-de-14.php

[7] Einen  bescheidenen Beitrag zum Erinnerungsmarathon  habe ich auch gleistet: Eine befreundete französische Historikerin und ich haben gemeinsam in einer öffentlichen Bibliothek von Paris deutsche und französische Bücher zum Ersten Weltkrieg vorgestellt, um damit Unterschiede und Gemeinsamkeiten der jeweiligen Perspektiven zu verdeutlichen.

[8] Siehe auch: 1914-1918. Le débat sans fin. Cent ans après,  la Grande Guerre inspire toujours, en témoignent les nombreuses parutions qui interrogent, le consentement et le patriotisme français en temps de guerre. In: Le Monde des livres,  9.11. 2018

[9] http://www.centenaire.org/fr  siehe auch:

https://www.la-croix.com/France/Commemoration-1918-temps-forts-venir-2018-09-21-1200970553

[10] siehe z.B. wenn auch unkritisch: François Cochet, Morhange, la fin de l’offensive à outrance. In: Le Figaro, 5.11.2018 Siehe dazu auch den Blog-Bericht über die mur pour la paix und das Reiterstandbild des Marschalls Joffre:  https://wordpress.com/post/paris-blog.org/2035

[11] siehe: https://www.lexpress.fr/actualite/politique/emmanuel-macron-en-marche-vers-l-histoire_2046539.html

https://www.lepoint.fr/politique/itinerance-memorielle-les-contradictions-d-emmanuel-macron-05-11-2018-2268528_20.php  Beeinträchtigt, ja massiv überlagert wird dieses Erinnerungsprogramm allerdings durch die heftigen französischen Diskussionen um die ab Januar 2019 geplanten höheren Benzinsteuern, die vor allem die in Frankreich besonders verbreiteten Autos mit Dieselantrieb betreffen.

[12] Siehe: Une mémoire centenaire. In: Télérama vom 5.9.2018, S. 17 und  Georges-Henri Soutou, 1918: La fin de la Première Guerre mondiale? In: Revue historique des armées, 2008, S. 4-17

[13] „Ici succomba l’orgueil de l’Empire allemand vaincu par les peuples libres qu’il prétandait asservir“. 

http://www.courrier-picard.fr/118680/article/2018-06-21/renovation-de-la-dalle-de-la-clairiere-de-larmistice-letat-met-le-hola

(13a) Bild aus: https://www.dw.com/de/macron-und-merkel-weihen-gedenktafel-bei-compi%C3%A8gne-ein/a-46241553

[14]  Compiègne, terre de mémoire. In: Le Monde vom 11. Oktober 2018

http://www.leparisien.fr/culture-loisirs/sortir-region-parisienne/compiegne-on-a-teste-le-menu-special-14-18-au-restaurant-les-accordailles-20-06-2018-7782834.php

[15]  Zum Grabmal des unbekannten Soldaten siehe den  Blogbeitrag über denArc de Triomphe: https://paris-blog.org/2016/11/01/der-arc-de-triomphe-die-verherrlichung-napoleons/

[16] Laurent Wauquiez, „Macron tourne le dos à notre histoire“. Debattenbeitrag in Le Monde vom 8. November 2018, S. 24

http://www.lefigaro.fr/actualite-france/2018/10/22/01016-20181022ARTFIG00001-11-novembre-l-elysee-ne-veut-pas-celebrer-la-victoire-militaire-de-1918.php

http://www.lefigaro.fr/vox/politique/2018/10/24/31001-20181024ARTFIG00278-commemoration-du-11-novembre-gloire-a-nos-peres.php

s.a. https://francais.rt.com/france/54800-11-novembre-pour-ne-pas-froisser-allemagne-macron-refuserait-parade-armee-francaise  Wenn da übrigens zu lesen ist, für Deutschland markiere der 11. November „un jour de défaite“ so wird damit eine französische Sicht des 11. November (Tag des Sieges) –mit umgekehrtem Vorzeichen- fälschlicherweise auf Deutschland übertragen (Tag der Niederlage). Tatsache ist doch wohl, dass der 11. November im kollektiven deutschen  Geschichtsbewusstsein keine Rolle spielt –  anders als  der geschichtsträchtige  9. November, der aber leider nicht zum deutschen nationalen Feier- und Gedenktag gemacht wurde.

(16a) Dass Joffrin es hier wagt,  Kritik an dem in Frankreich eigentlich sakrosankten und derzeit mit einer Ausstellung im Pantheon gefeierten Clemenceau, dem „Vater des Sieges“ zu äußern, ist äußerst bemerkenswert. Zur Präsenz des „Tigers“ in den französischen commémorations zum Ersten Weltkrieg siehe: http://www.clemenceau2018.fr/

[17] Siehe: Claire Demesmay und Barbara Kunz, Commémorer au lieu  de célébrer. Debattenbeitrag in Le Monde vom 8. November 2018, S. 24

[18] http://www.lefigaro.fr/politique/le-scan/2018/11/07/25001-20181107ARTFIG00121-macron-petain-a-ete-un-grand-soldat-pendant-la-premiere-guerre-mondiale.php

[19] https://francais.rt.com/france/54800-11-novembre-pour-ne-pas-froisser-allemagne-macron-refuserait-parade-armee-francaise

[20] http://www.lefigaro.fr/flash-actu/2018/11/07/97001-20181107FILWWW00177-le-crif-se-dit-choque-par-les-propos-de-macron-sur-petain.php

http://www.cndp.fr/crdp-reims/memoire/enseigner/memoire_vichy/08reconnaissance1.htm

Hommage à Pétain: deux mois d’atermoiments à  l’Elysée. In: Le Figaro, 9.11. 2018, S. 6

[21] In diesem Sinne kritisierte auch François Hollande seinen Nachfolger: „ L’histoire n’isole pas une étape, même glorieuse d’un parcours militaire. Elle juge l’immense et indigne responsabilité d’un maréchal qui a délibérément couvert de son nom et de son prestige , la trahison, la collaboration et la déportation de milliers de juifs de France.“ (zit. in Le Monde, 9.11. 2018, S. 10: L‘ „itinérance“ rattrapée par l’ombre de Pétain.

[22] https://www.damedecoeur.paris/   Das rechte Bild ist entnommen aus: https://www.paris.catholique.fr/spectacle-dame-de-coeur.html © Yannick Buschat(Diocèse de Paris

[23]  Bild aus. http://www.musicologie.org/Biographies

[24] https://www.chateauversailles-spectacles.fr/page/commemoration-du-centenaire-du-11-novembre-2018_a200/1

[25]   Das  deutsche Requiem von Brahms ist ja ein nicht nur musikalisch herausragendes, sondern  auch im Zusammenhang mit der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg sehr symbolträchtiges Werk.  Im Rahmen des centenaire 14-18 wurde es zum Beispiel Im Oktober 2015 auch in der Kathedrale von Lisieux aufgeführt, wobei ich auch teilnehmen konnte. Eine sehr anrührende Erfahrung.

[26] https://www.paris.fr/actualites/paris-celebre-le-centenaire-de-l-armistice-6084#les-principaux-evenements-de-cette-commemoration_2

[27] http://memorial14-18.paris.fr/memorial/jsp/site/Portal.jsp?page_id=4

(27a) https://www.ladocumentationfrancaise.fr/dossiers/premiere-guerre-mondiale/document-clemenceau.shtml

[28] https://fr.euronews.com/2015/11/11/14-18—maudite-soit-la-guerre-les-rares-monuments-aux-morts-pacifistes

(28a) Journal de Dimanche, 4.11.2018

[29] Bilder von https://www.vineria.de/martinsgansessen/  https://www.hochschwarzwald.de/Veranstaltungen/Martins-Umzug

https://www.neumeyer-abzeichen.de/blog/warum-beginnt-am-11-11-um-11-11-uhr-karneval/

[30] https://www.mairie15.paris.fr/actualites/centenaire-de-l-armistice-la-mairie-du-15e-se-souvient-1025

[31] https://www.mairie02.paris.fr/actualites/fusille-pour-l-exemple-517  Überschrift der Einladung zu der Eröffnung der Ausstellung: Devoir se battre pour son pays, être tué par sa patrie. Die Familien der betroffenen Soldaten warteten immer noch auf eine volle gesetzliche Rehabilitierung.

[32] Siehe den Blog-Beitrag über das Memorial von Verdun:  https://paris-blog.org/2016/05/21/verdun-1916-2016-und-die-neue-gedenkstaette/

und:

https://fr.wikipedia.org/wiki/Soldat_fusill%C3%A9_pour_l%27exemple#Premi%C3%A8re_Guerre_mondiale

Lit: Nicolas Offenstedt, les fusillés de la Grande Guerre et la mémoire collective (1914-1999). Paris 1999

[33] https://de.wikipedia.org/wiki/Chanson_de_Craonne

http://centenaire.org/fr/espace-scientifique/les-caracteristiques-des-mutineries-francaises-de-1917  und

Florence Aubenas, pour mémoires. Le Monde, 9.11., S. 10

[34] https://www.mairie04.paris.fr/actualites/centenaire-de-l-armistice-du-11-novembre-1918-459

https://livre.fnac.com/a1558853/Manon-Pignot-La-guerre-des-crayons-Quand-les-petits-parisiens-dessinaient-la-grande-guerre

[35] https://www.mairie19.paris.fr/actualites/venez-feter-la-quinzaine-du-centenaire-de-l-armistice-368

[36] s. Jean-Pierre Hammer, Marcel Santi (1897-1986):  Carnet de balle et … de voyage. Éditition Karthala 2017.

https://www.maison-heinrich-heine.org/manifestations-culturelles/2018/novembre/marcel-santi-1897-1986-carnets-de-balles-et-de-voyage?lang=fr

Zum Heinrich Heine-  Haus  siehe den Blog-Beitrag;  https://paris-blog.org/2017/11/01/la-maison-heinrich-heine-das-deutsche-haus-in-der-cite-internationale-universitaire-de-paris/

[37] Dazu der Film: Kalepo, un Kanak dans la Grande Guerre, ausgestrahlt am 8.11.2018. Siehe  Le Monde, 8.11.: Á la mémoire des tirailleurs kanak, S. 21

Zur Diskriminierung der Kanak siehe auch den  Blog Beitrag über die Kolonialausstellung von 1931 (2): Der „menschliche Zoo“ im jardin d’acclimatation und der Tausch von „teutonischen Krokodilen“ und „Menschenfressern“ zwischen Paris und Frankfurt. https://paris-blog.org/2017/06/01/die-kolonialausstellung-von-1931-teil-2-der-menschliche-zoo-im-jardin-dacclimatisation-und-der-tausch-von-teutonischen-krokodilen-und-men-sche/

[38] https://fr.wikipedia.org/wiki/Monument_aux_h%C3%A9ros_de_l%27Arm%C3%A9e_noire

https://france3-regions.francetvinfo.fr/grand-est/marne/reims/commemorations-premiere-guerre-mondiale-emmanuel-macron-reims-charleville-mezieres-1568048.html

[39] siehe den Blog-Beitrag über die Mauer für den Frieden auf dem Marsfeld  https://paris-blog.org/2016/07/01/die-mauer-fuer-den-frieden-le-mur-pour-la-paix-auf-dem-marsfeld/

Anmerkung September 2020: 2020 wurde die Mauer für den Frieden abgebaut, um Platz zu machen für einen Ersatzbau für das zu renovierende Grand Palais. Die Mauer für den Frieden soll aber an einem neuen Platz in neuer Form wiederaufgebaut werden.