Zeichnungen der Razzia des Vel d’Hiv von Cabu : Eine Ausstellung im Mémorial de la Shoah in Paris

Von dem, was am 16./17. Juli 1942 in Paris geschah, gibt es -mit Ausnahme eines erst 1990 von Serge Klarsfeld entdeckten Fotos- keine Bilder, nur Augenzeugenberichte. [1] Sowohl den deutschen Initiatoren als auch den französischen Exekutoren dieser größten Verhaftungsaktion von Juden in Westeuropa während des Zweiten Weltkriegs war daran gelegen, das Geschehen möglichst wenig publik zu machen. Umso bedeutsamer sind gerade deshalb die 16 Illustrationen, die der Zeichner Jean Cabut 1967 anfertigte. Jean Cabut,  eher bekannt als Karikaturist unter dem Pseudonym Cabu, war eines der 12 Opfer des islamistischen Anschlags auf die Zeitschrift Charlie Hebdo, deren Mitarbeiter er war:  So wurde er, dem es so eindrucksvoll mit seinen Zeichnungen gelang, die Barbarei anschaulich zu machen, schließlich selbst Opfer der Barbarei…  

Anlass der Zeichnungen war 1967 die Veröffentlichung des Buches von Claude Lévy und Paul Tillard „La grande rafle du Vel d’Hiv“. Beide Autoren hatten sich im kommunistischen Widerstand engagiert: Lévys Eltern wurden 1944 deportiert und in Auschwitz ermordet, Tillard war Häftling im Konzentrationslager Mauthausen. Dort entging er dem fast sicheren Tod ebenso knapp wie Lévy der Deportation. [2]  Lévy und Tillard, beide keine Historiker, waren mutig genug, das damals eher in Vergessenheit geratene bzw. verdrängte Geschehen von 1942 einem breiten Publikum bekannt zu machen. Da die meisten Archive noch nicht zugänglich waren, stützten sie sich vor allem auf Berichte von Zeitzeugen.

Das Buch schlug damals nach den Worten Claude Lévys wie eine Bombe ein, weil hier zum ersten Mal in großer Breite und Eindringlichkeit die Mitverantwortung der Regierung von Vichy und die Beteiligung der französischen Polizei an der großen Razzia dargestellt wurden. Auch die spektakuläre rote Banderole (Die Bartholomäusnacht der Juden von Paris) und das Vorwort des berühmten Reporters Joseph Kessel trugen zur öffentlichen Wahrnehmung des Buches bei.  De Gaulle sprach nach der Lektüre von einer „bouleversant témoignage“ und er bezeichnete die Razzia des Wintervelodroms als „une des pages les plus sinistres de l’histoire, de l’occupation et de la ‚collaboration‘“. [3]

Die Rechte, Teile des Buches vorab zu veröffentlichen, hatte sich die Wochenzeitschrift Le Nouveau Candide gesichert. Die stand politisch rechts, unterstützte General  de Gaulle und engagierte sich gegen „die Gefahren  der Homosexualität“ oder gegen „die Invasion der Schamlosigkeit“ (so in einem Aufmacher über den Minirock), verbunden allerdings mit -für  damalige Zeiten- durchaus  offenherzigen Titelbildern. Die Redaktion erkannte das publizistische Potential des Textes von Lévy und Tillard und veröffentlichte Auszüge des Buches in mehreren Folgen.

Hier das Titelblatt der ersten Folge vom 24. April 1967 mit einem Foto des 9-jährigen Alain Cohen, dem Helden des damals gerade anlaufenden Films Le Vieil Homme et l’Enfant – der Geschichte eines jüdischen Kindes, das während der Occupation auf dem Land versteckt und so gerettet wurde. Der Text kündigt einen Bericht an, der den Franzosen 25 Jahre lang vorenthalten worden sei – auch dies eine publikumswirksame, aber doch auch etwas problematische Feststellung: Einen Bericht, der der Öffentlichkeit hätte vorenthalten werden können, gab es damals ja nicht….

„Die Juden von Paris in der Falle“.

Das reißerische Bild mit Hakenkreuz und Schäferhund entsprach zwar sicherlich den Erwartungen der Leserschaft, aber nicht der Realität und auch nicht dem Text von Lévy und Tillard. Denn bei der großen Razzia waren keine Deutschen (mit oder ohne Hakenkreuzbinde) beteiligt und auch keine Schäferhunde…. Aber selbstverständlich waren es die deutschen „Endlösungs“- Fanatiker, die die Razzia „bestellten“ und für die nachfolgenden Deportationen und Morde verantwortlich sind. Das antisemitische Collaborations-Regime von Vichy hätte sich wohl von sich aus mit einer Ausweisung von ausländischen Juden und einer Ausgrenzung französischer Juden „begnügt“, ließ sich aber bereitwillig als Helfershelfer der deutschen Besatzungsmacht instrumentalisieren. [4] 

Cabu war seit 1964 regelmäßiger Mitarbeiter des Nouvel Candide – auch wenn er dessen Konzeption kaum teilte. Aber, wie seine zweite Frau Véronique Cabu feststellte: Er hatte eine Familie, „il fallait bien faire bouillir la marmite“.[5]

Cabu setzte sein ganzes außerordentliches Talent ein, um das Geschehen vom Juli 1942 anschaulich zu machen: Seine Illustrationen orientieren sich aufs Genaueste an den Szenen, die von Lévy und Tillard geschildert wurden. Und sie sind zentriert auf die Opfer, ihren Schmerz, ihre Angst, aber auch ihre Würde gegenüber der Unerbittlichkeit des Staats- und Vernichtungsapparats.

Nachfolgend werden einige der Zeichnungen Cabus präsentiert. Sie sind aufgenommen im Mémorial  de la Shoah. Allerdings handelt es sich nicht um Fotos der in Vitrinen ausgestellten Originale. Es wurde ausdrücklich darum gebeten, sie nicht zu fotografieren, was ich natürlich respektiert habe. Es handelt sich also um Fotos von an den Wänden des Ausstellungsraums präsentierten vergrößerten und mit Erläuterungen versehenen Kopien. Die jeweiligen Titel der Fotos sind dem Ausstellungskatalog entnommen, die Erläuterungen orientieren sich an den Erläuterungen Laurent Jolys in dem hervorragenden Katalog.

Aux portes des victimes/An den Türen der Opfer

Diese in der ersten Folge der Serie im Nouveau Candide vom 24. April 1967 veröffentlichte Zeichnung zeigt eine Szene vom Beginn der Razzia: Seit dem frühen Morgen des 16. Juli 1942 werden die zur Deportation bestimmten Juden aus ihren Betten geholt. Manchmal kehren die Verhaftungsteams unverrichteter Dinge wieder um, manchmal wird ein Schlosser geholt, um die Türen zu öffnen, manchmal werden sie auch eingetreten. Zahlreiche von der Verhaftung bedrohte Menschen waren vorgewarnt und nicht zu Hause, anderen gelingt in letzter Minute die Flucht wie dieser Familie, die sich mit dem kleinen Mädchen an der Hand des Vaters und dem Säugling in den Armen der Mutter auf das Dach retten konnte. Sie sind nun „Illegale“, werden gesucht wie Verbrecher, müssen sich verstecken. Viele von ihnen werden in den folgenden Wochen und Monaten gefasst und deportiert. Die imposante schwarze Fläche symbolisiert eindrucksvoll die Angst der Flüchtlinge und die Ungewissheit ihrer Zukunft.

Le Nouveau Candide Nr. 313 vom 24. April 1967

In einem Spalier von Polizisten werden die verhafteten Menschen abgeführt. Auffällig ist, dass hier -wie auch in allen anderen Illustrationen Cabus- mit einer einzigen Ausnahme-  nur die jüdischen  Opfer und die französischen Helfershelfer der Nazi-Verantwortlichen gezeigt werden. Kein Zuschauer oder zufälliger Passant ist da, der sich empört oder Empathie zeigt – allerdings auch niemand, der Beifall klatscht. Das Geschehen findet gewissermaßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Verhafteten und dann Deportierten sind einsam, allein gelassen. Aber Cabu unterstreicht damit auch die  kollektive Amnesie, die bis zur Publikation von Lévy und Tillard den Umgang mit diesem Staatsverbrechen prägte.

La petite fille/Das kleine Mädchen. Le Nouveau Candide Nr. 313 vom 24. April 1967

Mit dieser Zeichnung, die auch als Motiv für das Ausstellungsplakat dient, wollte Cabu sicherlich das Drama der Kinder anschaulich machen, deren Eltern bei der großen Razzia verhaftet wurden.

Konkret bezog sich Cabu dabei auf das Bild und das Schicksal der kleinen Lisa Fajnzylberg, die als 6-Jährige schon den Judenstern tragen musste. Ihre Mutter Ita wurde am 16. Juli 1942 verhaftet. Wigdor, der Vater, war Soldat im Krieg 1939/1940 gewesen, hatte dort ein Bein verloren und war mit mehreren Orden ausgezeichnet worden. Deshalb wurde er zunächst ausgespart. Kurz nach der großen Razzia ließ er sich mit seinen Orden und mit seinen beiden Kindern fotografieren und schickte das Foto an Marschall Pétain mit der Bitte, seine Frau freizugeben.

Das Gesuch wurde abgelehnt. Ita wurde am 23. September 1942 deportiert, Wigdor 18 Monate später. Die Kinder hatte er aber noch vorher auf dem Land unterbringen können. Was allerdings aus der kleinen Lisa geworden ist, weiß man nicht…

La petite fille/Das kleine Mädchen (Detail): Wie Schwerverbrecher werden verhaftete Juden aus dem Haus geholt.
Les centres  de rassemblement/Die Sammelstellen. Le Nouveau Candide Nr. 313 vom 24. April 1967

Diese Zeichnung veranschaulicht eine Szene in einer der Sammelstellen, in die die verhafteten Juden zunächst gebracht wurden. Solche Stellen gab es in jedem Arrondissement. Im 11. Arrondissement war das zum Beispiel die Sporthalle gymnase Japy. Sehr oft dienten aber auch die Polizeistationen, die es im Rathaus jedes Arrondissements gab, als Sammelstelle- so wie auf dieser Zeichnung Cabus. Der Polizist hat sich mit den Insignien seiner Macht vor den verhafteten Juden aufgebaut, die resigniert erwarten, was nun mit ihnen geschehen wird. Es sind „unerwünschte Ausländer“, die so schnell wie möglich entweder nach Drancy oder ins Vel d’Hiver überstellt werden sollen. Verständnis können sie in dieser Situation nicht erwarten: Über dem Tisch des hinter seinem Schreibtisch verschanzten Sekretärs hängt das Portrait des Marschalls Pétain, der der großen Razzia seinen politischen und moralischen „Segen“ gegeben hatte.

L’autobus/Der Bus Le Nouveau Candide Nr. 313 vom 24. April 1967

An den Sammelstellen warteten Busse der Compagnie du métropolitain, der Vorgängerin der heutigen RATP, auf die zur Internierung und Deportation bestimmten Menschen. Männer und Frauen ohne Kinder wurden nach Drancy  gefahren, der letzten Etappe vor der Deportation, Frauen und Familien mit Kindern ins Vel d’Hiv. Als Cabu diese Zeichnung anfertigte, konnte er noch nicht wissen, dass die „Busse der Schande“[6] einmal zum Symbol der großen Razzia werden würden. Denn erst 1990 entdeckte Serge Klarsfeld das einzige authentische Foto der Razzia, das aber 1942 der deutschen Zensur zum Opfer fiel. Da ist eine Reihe von Bussen vor dem Eingang des Vel d’Hiv geparkt und auf dem Gehsteig sind undeutlich einige der Verhafteten zu erkennen. Die Fenster der Busse sind offensichtlich zugehangen. Bei Cabu dagegen kann man -und soll man- ganz deutlich in das Innere des Busses sehen: Die dort zusammengepferchten Menschen sind individuell gezeichnet und ihre Gesichter drücken aus, was sie fühlen: Angst, Niedergeschlagenheit, Unverständnis, Resignation.

Cabus Kollege Riss, der den Anschlag auf Charlie Hebdo überlebte, hat in der Ausgabe der Zeitschrift vom 22. Juni 2022 die große Bedeutung der individuellen Zeichnung der Opfer durch Cabu herausgestellt: „Dessiner un épisode aussi violent impose au dessinateur de détailler chaque visage, chaque vêtement, chaque homme, chaque femme et chaque enfant. Un dessinateur paresseux se serait contenté de croquer une masse de silhouettes informes et, en le faisant, il ne se serait pas aperçu qu’il aurait poursuivi l’action des bourreaux en niant comme eux la singularité de chaque personne raflée. Cabu a parfaitement compris qu’il fallait au contraire dessiner chaque victime dans sa spécificité, avec son visage unique, sa robe, sa redingote et ses chaussures, chacune différente les unes des autres. Car ce jour-là, ce n’est pas une masse qui a été déportée pour être assassinée, mais un individu plus un individu plus un individu plus un individu plus un individu plus un individu plus un individu… Et à chaque fois, c’est une histoire unique au monde qui était détruite. Le soin pris par Cabu pour dessiner les visages de chaque victime était le seul moyen à sa disposition pour leur redonner leur place dans l’humanité. Celle-là même dont les bourreaux avaient voulu les déposséder.

Hier ein Detail des großen Panoramas der „Hölle des Wintervelodroms“, das im Nouveau Candide Nr. 314 vom 1. Mai 1967 veröffentlicht wurde. Mit wenigen Strichen hat Cabu die Situation im Vel d’Hiv getroffen, so wie sie von Lévy und Tillard beschrieben wurde. Alle Dabei -Gewesenen hätten übereinstimmend berichtet, dass die auf engstem Raum zusammengedrängten Opfer sich kaum hätten bewegen können. Da ist von hysterischen Schreien, von Ohnmachtsanfällen und Nervenzusammenbrüchen die Rede: Bei Cabu wird gerade ein schreiender, wild gestikulierender Mann von Polizisten mit Gewalt auf einer Bahre festgeschnallt.

Dies ist ein weiteres Detail der „Hölle des Wintervelodroms“ aus der Zeichnung Sur la piste/Auf der Rennbahn in Le Nouveau Candide Nr.315 vom 8. Mai 1967

L’épicerie en face du Vel d’Hiv/Der Lebensmittelladen gegenüber dem Wintervelodrom Le Nouveau Candide Nr. 314 vom 1. Mai 1967

Cabu veranschaulicht hier eine Szene vom Nachmittag des 16. Juli: Frauen drängen sich am Ausgang des Velodroms, weil sie keine Milch für ihre Kinder haben und kein Wasser. Die überforderten Polizisten wagen es nicht, ihre Waffen einzusetzen und geben schließlich dem Druck nach. In dem allgemeinen Tohuwabohu gelingt dem damals 14 – jährigen Lazare Pytkowicz die Flucht. Im Gegensatz zu seinen Eltern, seiner Schwester und den Frauen, die wieder zu ihren Kindern im Vel d’Hiv zurückkommen, überlebt er.  

L’évacuation du Vel d’Hiv: de la gare d’Austerlitz vers les camps du Loiret (19-22 juillet 1942)/ Die Räumung des Wintervelodroms: Vom gare d’Austerlitz zu den Lagern im Loiret (19.-22. Juli 1942) Le Nouveau Candide Nr. 314 vom 1. Mai 1967

Am Morgen des 19. Juli beginnt unter der Aufsicht der Gendarmerie und der städtischen Polizei der Abtransport der Opfer aus dem Vel d’Hiv in die Internierungslager Beaune-la-Rolande und Pithiviers im Loiret. Ein erster Konvoi mit etwa 1000 Opfern, überwiegend Frauen und Kindern, verlässt den Bahnhof  fahrplanmäßig um 8.15, der nächste um 11.05 Uhr. Die eigentlich für Tiere vorgesehenen Viehwagen müssen schnell und mit Nachdruck gefüllt werden.

Ein Bahnbediensteter blickt auf seine Uhr: Sein Interesse gilt ganz offensichtlich allein der pünktlichen Abfertigung der „Fracht“…

Le convoi parti de Drancy le 19 juillet 1942/Der Zugkonvoi aus Drancy vom 19. Juli 1942. Le Nouveau Candide Nr. 316 vom15. Mai 1967

Zur gleichen Zeit wird in Drancy, in das die Erwachsenen ohne Kinder eingeliefert worden waren, der erste Konvoi nach Auschwitz organisiert: Auch hier drängte die Zeit, weil auch Drancy von der Masse der zur Deportation bestimmten Menschen völlig überfordert war. Am Morgen des 19. Juli werden 879 Männer und 121 Frauen vom Bahnhof Le  Bourget-Drancy in den Tod gefahren.

Frauen aus dem Frauenblock des Lagers werfen den abgeführten Opfern noch ihre Brotrationen zu, wie Georges Wellers, ein Überlebender des Lagers, in seinem 1946 erschienenen Buch „De Drancy à Auschwitz“ berichtet. Der begleitende Polizist tut mit starrem Blick nur seine Pflicht, ist ungerührt und zeigt keinerlei Anteilnahme.

Le „convoi des femmes“: Pithiviers, le 3 août 1942/Der „Konvoi der Frauen“: Pithiviers, 3. August 1942. Le Nouveau Candide Nr. 316 vom15. Mai 1967

Mit dieser Zeichnung schließt Cabu seine Illustration des Textes von Lévy  und Tillard ab. In dem Lager von Pithiviers (und dem von Beaune-la-Rolande) waren die in der Razzia vom 16./17. Juli verhafteten Familien interniert: In Pithiviers Ende Juli 4700 Menschen, davon 2000 Kinder. In einem ersten Konvoi vom 31. Juli wurden vor allem Männer nach Auschwitz deportiert – die erste Trennung der Familien. Dann die allerschlimmste Trennung, die von Müttern und Kindern: Die Krematorien in Auschwitz sind noch nicht fertig, also fordern die Nazis zunächst nur erwachsene, arbeitsfähige Männer und Frauen an.

Die Kinder klammern sich an ihre Mütter, weinende und schreiende Kinder, auch gerade erst zweijährige sind darunter, werden von den Polizisten gewaltsam von ihren verzweifelten Müttern gerissen und zum Bahnhof von Pithiviers´gebracht. [7] 974 Frauen und Mädchen und 60 Männer werden in Viehwagen verladen. Dort stehen sie, im Schock über das Unfassbare. Nur vier Frauen und ein Mann dieses Konvois überleben die Fahrt und die Hölle von Auschwitz.

Eingestellt am 17. Juli 2022, dem 80. Jahrestag der rafle du Vel d’Hiv

Wolf Jöckel

Zum Weiterlesen:

Cabu, La Rafle du Vel d’Hiv. Dessins présentés par Laurent Joly. Katalog der Ausstellung. Éditions Tallandier 2022

Laurent Joly, La Rafle du Vel d’Hiv. Paris juillet 1942.  Paris: Éditions Grasset 2022. (Eine umfassende, auf intensiver Quellenarbeit beruhende Darstellung.

Claude Lévy/ PaulTillard, La Grande Rafle du Vel d’Hiv. Paris: Éditions Tallandier 2020

Wolf Jöckel,  Vor 80 Jahren: Die große Razzia des Wintervelodroms (Vel d’Hiv), die „Bartholomäusnacht der Pariser Juden“  https://paris-blog.org/2022/07/09/vor-80-jahren-die-grose-razzia-des-wintervelodroms-vel-dhiv/


Anmerkungen:

[1] Bei dem Foto auf dem Umschlag der Originalausgabe des Buches von Lévy und Tillard handelt es sich nicht um eine Aufnahme aus dem Wintervelodrom vom 16./17. Juli 1942, sondern um ein Foto vom August 1944, als Personen, die der Kollaboration mit den Nazis beschuldigt wurden, im Wintervelodrom interniert waren.

[2] Über seine  Erfahrungen berichtete Paul Tillard 1945 in „Mauthausen“. Zugänglich in: Paul Tillard, Le pain des temps maudits suivie de Mauthausen. Paris: Harmattan 1966

[3] zit. Joly, La Rafle du Vel d’Hiv,  S. 308

[4] Siehe Robert O. Paxton, La France de Vichy 1940-1944. Éditions du Seuil 1973, S. 172

[5]  Zitiert in: Frédéric Potet, La rafle du Vel d’Hiv vue à travers la plume de Cabu. Le Monde, 3./4. Juli 22, S. 27

[6] Siehe: Jean-Marie Dubois und Malka Marcovich,  Les bus de la honte. Éditions Tallandier, 2016

[7] Aus Anlass des 80. Jahrestages der Razzia des Wintervelodroms wurde der Bahnhof von Pithiviers am 17.Juli 2022 als Erinnerungsstätte eingeweiht. https://www.francetvinfo.fr/culture/patrimoine/histoire/l-ancienne-gare-de-pithiviers-devient-un-lieu-de-memoire-de-la-shoah_5251936.html Anwesend war auch Präsident Macron, der eine engagierte Rede gegen den Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart hielt: https://www.leparisien.fr/politique/80-ans-de-la-rafle-du-vel-dhiv-a-pithiviers-macron-veut-poursuivre-le-combat-contre-lantisemitisme-15-07-2022- 

2 Gedanken zu “Zeichnungen der Razzia des Vel d’Hiv von Cabu : Eine Ausstellung im Mémorial de la Shoah in Paris

  1. Arne

    Lieber Wolf,

    wieder einmal Danke für Deine Arbeit! Wieder habe ich die Texte mit Gewinn gelesen. In den vergangenen Jahren habe ich mich zunehmend intensiv mit der Shoah auseinandergesetzt. Erst neulich habe ich das Buch von Filip Müller
    « Sonderbehandlung » gelesen, auch wenn es nur schwer zu ertragen war.
    Der Anteil, den die Franzosen dazu beitrugen und der Umgang mit der eigenen Geschichte, den habe ich allerdings erst durch Deine Texte erfahren. Danke dafür!

    Viele Gruesse aus Wilhelmshaven,

    Arne Drüppel

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